POLITIK
„Auf der Höhe“: So könnte der Ausblick einmal sein
Wiehl - Rahmenplan wurde im Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt – In der nächsten Legislaturperiode sollen weitere Entscheidungen anstehen.
Von Lars Weber
Ein langer Prozess liegt hinter den Überlegungen für die Entwicklung jenes 17 Hektar großen Areals entlang der B 56 zwischen Drabenderhöhe und Brächen, das inzwischen „Auf der Höhe“ genannt wird. Nachdem das erste Ziel eines Gewerbegebiets verworfen worden war und sich die Idee eines Mischquartiers als Leuchtturmprojekt auch unter bürgerschaftlicher Mithilfe entwickelte, ist nun im Stadtentwicklungsausschuss der Rahmenplan vorgestellt worden. Daniel Luchterhandt vom Hamburger Büro luchterhandt & partner und Peter Berner vom Kölner Architekturbüro Astoc übernahmen die Aufgabe, nachdem die beiden Büros bereits zusammen mit der Stadt den umfassenden Beteiligungsprozess inklusive mehrerer Bürgerwerkstätten geleitet hatten. Weitere Entscheidungen standen noch nicht an. Über erste Schritte einer möglichen Bauleitplanung wird erst der neue Stadtrat nach der Kommunalwahl entscheiden.
Wer bei der letzten Bürgerwerkstatt im Stadtteilhaus Drabenderhöhe dabei war (OA berichtete), für den beinhaltet der Rahmenplan keine großen Überraschungen mehr. Das Areal teilt sich in drei mögliche Bauabschnitte ein, die sich vom Drabenderhöher Ortseingang (von den Planern „Im Drabenderbogen“ genannt) im Süden über die mittlere Fläche auf der grünen Wiese (das „Quartier Weitblick“) bis in den Norden („Auf der Lichtung“) zieht, wo das Areal an Brächen grenzt.
Als ersten möglichen Bauabschnitt wurde der sogenannte Drabenderbogen identifiziert, um den Ortseingang einen anderen Look zu verpassen. Den vorhandenen Verbrauchermärkten könnte dort ein weiterer gegenübergesetzt werden, dazu sind ein wenig Gewerbe und verschiedene Wohnformen um das Gebiet herum angedacht – angeordnet in drei hofähnliche Strukturen. Als Verbindungen zwischen den Quartieren sollen vorhandene Wege genutzt werden. Einzelhandel, Gewerbe, Wohnen, Leben – all das soll Platz finden und sich gegenseitig ergänzen im „Quartier Weitblick“. Weitblick auch deshalb, weil die Gebäude bergab terrassiert abfallen könnten, mit einem Anger Richtung Tal.
„Auf der Lichtung“ im Norden soll der bestehende Wald erhalten bleiben und zudem aufgeforstet werden, sodass in der Mitte eine Lichtung entsteht. Auf dieser Fläche sei vieles denkbar – von Gewerbebauten über eine Mischung aus Wohnen und Arbeiten bis zur Nutzung des Raums für Freizeitanlagen wie einem Pumptrack. Unbedingt sollte der Wanderparkplatz eine Aufwertung erfahren. Wie, wann und ob überhaupt die Bauabschnitte zwei und drei interessant werden, wird der Stadtrat in der Zukunft entscheiden müssen.
[Perspektive von der Herrenhofer Straße mit Blick Richtung Quartier im Drabenderbogen.]
Luchterhandt und Berner stellten die Schönheit des Ortes noch einmal heraus. „Der Ort braucht sehr viel Rücksichtnahme“, so Luchterhandt. In diesem Rahmen wiesen sie auch nochmal auf Knackpunkte hin, die in einer Bauleitplanung ausgiebig erörtert werden müssen. Dazu zählt der sorgsame Umgang mit dem Quellengebiet, dazu zählen aber auch die Fragen nach Dichte und Geschossigkeit der Bebauung, der Nutzung und die Nachhaltigkeit. Sie machten deutlich, dass der Rahmenplan keine festen Vorgabe mache, sondern eine Grundlage sei für weitere Visionen – und Diskussionen. Dies gilt umso mehr, als dass sich die Bedarfe auch in den kommenden Jahren stark verändern könnten. Nicht zuletzt gelte es die Wirtschaftlichkeit zu beachten.
All diese Faktoren griff auch Bürgermeister Ulrich Stücker auf. Die Herangehensweise an die Entwicklung des Baugebiets und die Erstellung des Rahmenplans bilde eine Perspektive für die ganze Stadt Wiehl, die Wohnungsbau und Arbeitsplätze vor Ort benötige. Die zurückliegenden Veranstaltungen und gemeinsame Arbeit mit den Bürgern wurde auch seitens der Politik positiv bewertet.
KOMMENTARE
1
Einer der schönsten Straßenabschnitte im Oberbergischen wird jetzt verbaut? In meinen Augen eine Schande.
Thorsten Deunert, 11.06.2025, 11:16 Uhr2
Klimakatastrophe
Nun ist diese Klimakastrohe ausgebrochen -aber die noch bestehende natur verschandeln. Ekelhaft.
Udo Döring
3
Das sind scheußliche Betonklötze, die man vielleicht in der Kölner Innenstadt in den 70er Jahren bauen konnte. Diese Bauweise wird noch dem restlichen, ländlich geprägten Ort überhaupt nicht gerecht und passt nicht ins Landschaftsbild.
Dr. Joachim Komoschinski, 12.06.2025, 15:33 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
ARTIKEL TEILEN