POLITIK
30-Millionen-Euro-Plan für Park-Hotel und Sportpark
Nümbrecht – Gemeinde Nümbrecht hat klare Visionen für beide Gebäude - Beraterbüro sucht Investor – Vital-Hotel soll entstehen.
Von Lars Weber
Ruhig ist es gerade im Nümbrechter Park-Hotel und auch im nahegelegenen Sportpark. Die Pandemie hat den Betrieb dort in den vergangenen Wochen und Monaten weitestgehend lahmgelegt. Die Zukunft beider Gebäude, die der Gemeinde gehören, ist aber nicht gefährdet. Im Gegenteil. Schon seit 2019 wird an der Zukunft von Park-Hotel und Sportpark gearbeitet. Das Ziel ist klar umrissen: Das Park-Hotel soll modernisiert und der Wellness-Bereich maßgeblich ausgebaut werden. An der Stelle des Sportparks soll indes ein komplett neues 100-Betten-Vital-Hotel entstehen. Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung ist im nicht-öffentlichen Teil das Büro Project M damit beauftragt worden, einen Investor für die ambitionierten Pläne zu finden.
Das Beraterbüro aus München begleitet das Projekt bereits von Anfang an. „Bis 2018 lief das Hotel gut“, blickt Bürgermeister Hilko Redenius zurück, allerdings sei über die Jahre die Pacht, die die betreibende GmbH an die Gemeinde zahlt, leicht zurückgegangen. 2019 wurde es Zeit, über die Zukunft zu diskutieren. Um das Potenzial und die Möglichkeiten einschätzen zu können, wurde Project M ins Boot geholt. Das Büro unterzog das Hotel und alles drum herum einer genauen Analyse. „Die Liegenschaft selbst ist gut in Schuss“, sagt Redenius, zum Beispiel seien alle Bäder erst vor kurzem modernisiert worden. „Aber das Büro hat festgestellt, dass in der Organisation einiges verbessert werden muss.“
Da die Immobilie seit den 1960er-Jahren mit diversen Anbauten gewachsen ist, müssen die Gäste so manchen Fußmarsch in Kauf nehmen. Das Schwimmbad liegt vom derzeitigen Wellnessbereich weit entfernt, die Hotelbar ist sozusagen versteckt im Keller, Restaurant und Schänke sind auf zwei weiteren Etagen. „Die Wege sollen kürzer werden“, sagt Redenius. Ein Barbereich soll an das Foyer im Erdgeschoss angegliedert werden, ein kleiner Teil des Kursaals wird einem neuen Restaurantbereich zugeordnet. Auf diese Weise konzentriert sich das gastronomische Angebot auf einer Etage, was auch dazu führt, dass weniger Personal vorgehalten werden muss. 300.000 Euro wird das etwa kosten und soll schnellstmöglich umgesetzt werden.
Das stemmt die Gemeinde noch allein. Für alle weiteren Visionen von Project M benötigt Nümbrecht mindestens einen Investor, der diese teilt, die Liegenschaften der Kommune abkauft und mindestens 30 Millionen Euro in die Hand nimmt. Die Pläne sehen vor, den durch die Umbauten freiwerdenden Platz in der unteren Etage des Park-Hotels zu nutzen, um den Wellnessbereich modern auszubauen. „So soll die Ausrichtung des Hotels vom Seminarhotel erweitert werden um den Bereich Wellness und Beauty“, so Redenius.
[Zum Sportpark gehören unter anderem Tennis- und Squash-Plätze, Fitnessräume, ein Bistro und ein Golfplatz.]
Beim mehr als 30 Jahre alten und sanierungsbedürftigen Sportpark sieht das Beraterbüro das Potenzial für ein 100-Betten-Hotel mit Sport-Vital-Ausrichtung. „Mehrere Millionen Menschen aus Köln, Bonn, Düsseldorf oder auch dem Ruhrgebiet liegen da in unserem potenziellen Einzugsgebiet und Interessierte wären in unter einer Fahrstunde hier“, so Redenius. Angesprochen würden natürlich weniger Familien, die mehrere Wochen in Oberberg verbringen möchten, sondern vielmehr Kurzzeit-Touristen, die ihre Freizeit aktiv gestalten möchten, zum Beispiel als Golfurlaub, wobei die bestehende Neun-Loch-Anlage direkt am Sportpark nur eine Option für Interessierte sei.
Die Ideen passten ausgezeichnet zum neuen Integrierten Handlungskonzepts 2.0, das als einen Schwerpunkt den Kurpark habe. Würde alles umgesetzt, „hätten wir mit dem Vital-Hotel, dem Park-Hotel und dem Derichsweiler Hof drei Vier-Sterne-Hotels“, sagt Redenius. Noch – so macht der Rathaus-Chef aber klar – sei das alles noch eine Vision. Der Rat stehe laut Redenius hinter den Ideen, vor allem gehe es den Mitgliedern um die Zukunftssicherung des Park-Hotels und der rund 70 Mitarbeiter. Interessenten, so sagt Redenius, gebe es für die Pläne, bei denen die Gemeinde die Immobilien und die Grundstücke zwar abgeben, aber ein gewisses Einflussrecht behalten möchte. Auch eine Variante mit zwei Investoren, einen für das Park-Hotel und einen für den Sportpark, sei denkbar. Ein wenig Geduld wird aber vonnöten sein, schließlich gehe das Büro erst jetzt richtig in die Vermarktung rein.
KOMMENTARE
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Hoffentlich brechen die Visionen den Nümbrechter Verantwortlichen nicht den Hals ...!?
Helmut Schmidt sagte einst: „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen!“
Ich sage nur Vorsicht, gerade in den heutigen, schwierigen Zeiten!
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