POLITIK
"Handwerk spielt entscheidende Rolle für regionale Entwicklung"
Oberberg - Die Direktkandidaten im Oberbergischen Kreis für den Bundestag stellen sich den Fragen von Oberberg-Aktuell - Heute: Tobias Vormstein von den Freien Wählern.
Warum kandidieren Sie für den Bundestag?
Damit die Anliegen und Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger aus Oberberg im Bundestag Gehör finden und ihre Stimmen gehört werden.
Welches politische Ziel ist Ihnen das Wichtigste?
Ich lege sehr großen Wert auf Bürgernähe sowie auf die Förderung unserer regionalen Wirtschaft und Landwirtschaft.
Welches Thema wurde von der Ampel-Regierung am meisten vernachlässigt?
Die Regierung muss bürgernäher arbeiten, das ist offensichtlich: Viele Entscheidungen sind getroffen worden, ohne dass die Menschen in unserem Land einbezogen wurden. Dies hat ein erhebliches Misstrauen zur Folge gehabt.
Wie muss sich Ihrer Meinung nach die Migrationspolitik entwickeln?
Um Risiken rechtzeitig zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken, müssen die Sicherheitsbehörden effektiver miteinander vernetzt werden. Migranten, bei denen ein Gefährderstatus oder eine Straffälligkeit nachweisbar ist, sollten ausgewiesen werden. Solange die Sicherheit nicht gewährleistet ist, sind Grenzkontrollen notwendig. Darüber hinaus müssen Migranten schneller eine Arbeitserlaubnis und Zugang zu Sprachkursen erhalten, da Integration durch Arbeit und Sprache am effektivsten erreicht wird.
Zur Person
Alter: 33
Wohnort: Gummersbach / Hardt-Hanfgarten
Familienstand: ledig
Beruf: selbstständig im Einzelhandel
Hobbys: ehrenamtliche Tätigkeiten im Schützenwesen, mein Hund und meine Arbeit
Bisheriger politischer Werdegang: -
Vereinszugehörigkeiten: Schützenverein Hardt-Hanfgarten, Gummersbacher Schützenverein, Schützenverein Bergneustadt, Wiehler Ring
Mein Lieblingsplatz im Wahlkreis: Weiherplatz in Wiehl – mein Arbeitsplatz
Was braucht die deutsche Wirtschaft und damit auch oberbergische Unternehmen, um wieder in Schwung zu kommen?
Um der Wirtschaft neuen Auftrieb zu geben, sind zielgerichtete Maßnahmen notwendig. Eine Reduktion der Unternehmenssteuer könnte dazu beitragen, Investitionen zu fördern und damit auch die unternehmerische Aktivität zu unterstützen. Eine dauerhafte Reduzierung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie auf sieben Prozent wäre ein bedeutender Schritt zur Stabilisierung der Branche nach den pandemiebedingten Herausforderungen und zur Förderung des Konsums. Ein zusätzlicher wesentlicher Aspekt ist die Unterstützung von Gründerinnen und Gründern durch die Vereinfachung des Kreditvergabeverfahrens. Insbesondere eine Verringerung der Anforderungen an das Eigenkapital würde es Existenzgründern erleichtern, ihre Ideen schneller umzusetzen und innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln.
Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft: Auch im Wahlkreis wird um die Energiewende gerungen. Wie sollte sich Oberberg beteiligen?
Photovoltaik spielt in Oberberg eine entscheidende Rolle in der Energiewende. Es ist wichtig, diese Technologie verstärkt auf versiegelten Flächen, wie etwa Parkhäusern, zu implementieren, anstatt die Natur zu gefährden. Ebenso sollte bei Windkraftanlagen darauf geachtet werden, dass keine Wälder abgeholzt werden müssen. Eine nachhaltige Lösung könnte auch die Integration von Biogasanlagen umfassen. Diese Ansätze ermöglichen es, erneuerbare Energien zu fördern, ohne wertvolle Naturflächen zu opfern und tragen so effektiv zur ökologischen Balance bei.
Wie kann das Leben im ländlichen Raum gestärkt werden?
Das Handwerk, das eng mit der Landwirtschaft und Forstwirtschaft verbunden und tief im ländlichen Raum verankert ist, spielt eine entscheidende Rolle für die regionale Entwicklung. Eine attraktive handwerkliche Ausbildung kann bei Jugendlichen den Anreiz schaffen, in ihrer Heimatregion zu bleiben und sich aktiv am Gemeinwesen zu beteiligen. Wir könnten der Landflucht entgegenwirken, indem wir handwerkliche Berufe durch praxisnahe Lehrinhalte und moderne Ausbildungsbedingungen attraktiver machen. So kann das Handwerk als Beruf und Lebensweise anerkannt werden, was zur Stärkung ländlicher Strukturen beiträgt.
Der Krieg in der Ukraine, Konflikte in Nahost, jetzt die Wahl Donald Trumps: Wie groß sind Ihre Sorgen, dass diese Krisen auch die nationale Sicherheit bedrohen?
Unser Handeln sollte nicht von Angst bestimmt werden, da sie oft zu falschen Entscheidungen führt. Trotzdem sind die aktuellen Ereignisse weltweit alarmierend und erfordern ein Umdenken unsererseits. Es ist entscheidend, dass wir in der Zukunft auf unsere eigenen Ressourcen zurückgreifen und nicht alles der globalen Produktion überlassen. Die Produktion von Hustensaft ist ein Beispiel dafür, dass diese nicht nur in Asien stattfinden sollte. Um den Herausforderungen, die die Zukunft mit sich bringt, begegnen zu können, ist die Unabhängigkeit entscheidend. Nur auf diese Weise können wir unsere Resilienz erhöhen und für unsere Sicherheit sorgen.
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