POLITIK
:metabolon soll weiter wachsen
Lindlar – Der Bau- und Planungsausschuss macht den Weg für die Realisierung der „Bergischen Ressourcenschmiede“ frei.
„Wir sind Mülltrennungsweltmeister, aber wir sind nicht Verwertungsweltmeister“, sagte der Ausschussvorsitzende Lutz Freiberg gestern im Rahmen der Sitzung des Lindlarer Bau- und Planungsausschusses. Zu Gast war Monika Lichtinghagen-Wirths, Geschäftsführerin des Bergischen Abfallwirtschaftsverbandes (BAV). Sie stellte die aktuellen Planungsabsichten des BAV vor und warb bei den Politikern für die Realisierung der zweiten Projektphase der „Bergischen Ressourcenschmiede“.
Konkret geht es darum, weitere Baumaßnahmen am Projektstandort :metabolon und damit dem Entsorgungszentrum Leppe umzusetzen. „Uns fehlt der Platz“, erklärte Lichtinghagen-Wirths, nicht zuletzt im Hinblick auf die Anzahl der Seminare und Studierenden der TH Köln, die – zugegebenermaßen vor Beginn der Coronapandemie – am Projektstandort zusammengekommen seien. Im Rahmen dieser Projektphase soll daher nicht nur der Bau der „Bergischen Ressourcenschmiede“, sondern auch der Bau eines Büro-, Seminar- und Ausstellungsgebäudes umgesetzt werden. Darüber hinaus sollen in Form von Tiny Houses fünf Demonstrationsbauten für zirkuläres und recyclebares Bauen entstehen.
„Wir müssen weg vom linearen hin zum zirkulären Wirtschaften“, erklärte die BAV-Geschäftsführerin. Umdenken, Forschen und Wissen transferieren seien unbedingt notwendig. „Viele Unternehmen kommen mit Reststoffen um die Ecke und fragen, was sie damit machen können“, so Lichtinghagen-Wirths, die dabei insbesondere an die bergischen Unternehmen in der Kunststoffindustrie denkt. „Wir können da helfen.“ Schließlich zeichne sich der Standort unter anderem durch die Zusammenarbeit mit der TH Köln, dem direkten Zugriff auf Reststoffe sowie die Fachkompetenz vor Ort aus.
Neben dem Ausschussvorsitzendem sprachen sich auch die einzelnen Fraktionen ausdrücklich für die Weiterentwicklung des Projektstandortes aus. CDU-Politiker Hans Schmitz zeigte sich sehr angetan von den Aktivitäten auf :metabolon. Michael Scherer von der SPD sprach von einer „Chance für Lindlar und die ganze Region“. Auch Bürgermeister Dr. Georg Ludwig freute sich über die Entwicklung, vor allem über die Gemeinde als Reallabor (OA berichtete): „Da können wir in Lindlar sehr stolz drauf sein.“
Einen Einwand gab es hingegen seitens der Grünen, immerhin sollen die Bauvorhaben gegenüber des Bergischen Energiekompetenzzentrums und damit außerhalb des bisherigen Geländes von :metabolon umgesetzt werden. „Uns wäre es auch lieber gewesen, den Bebauungsplan nicht zu ändern“, erklärte Lichtinghagen-Wirths, doch böte sich auf dem Gebiet keine Alternative.
Der gültige Flächennutzungsplan stellt für die Vorhabenfläche eine Grünfläche dar. Auch der vorhabenbezogene Bebauungsplan Nr. 3 – Zentraldeponie Leppe – weist für die ins Auge gefasste Fläche eine private Grünfläche, unter anderem zur Rekultivierung, aus. Im Hinblick auf eine fristgerechte Umsetzung der Maßnahmen innerhalb des Präsentationszeitraumes der Regionale 2025 hat der Bau- und Planungsausschuss gestern geschlossen für eine Änderung des Flächennutzungsplans sowie die Aufstellung eines Angebotsbebauungsplans gestimmt und damit den Weg für eine Erweiterung des Projektstandortes freigemacht.
Wünsche von Schülern und Studenten
Bei einem Workshop für Schüler und Studenten habe der BAV vor rund eineinhalb Jahren erfragt, welche Ideen auf dem Gelände noch umgesetzt werden sollen. Unter den Befragten seien vor allem Schüler der Gymnasien in Lindlar und Engelskirchen gewesen.
Laut Monika Lichtinghagen-Wirths hätten sich zahlreiche Schüler oben auf dem Gelände Stufen gewünscht. Eine Idee, die der BAV-Geschäftsführerin gefällt. Allerdings würden sämtliche Vorhaben ausschließlich unterhalb der Kegelspitze umgesetzt werden: „Die Kegelspitze wird nicht mehr angefasst.“
KOMMENTARE
1
Das hier wieder einmal ein Großes Projekt verhindert werden soll, wundert mich gar nicht. In Lindlar gibts keine vernüftige Partei die klar denken kann. Mit so einer super Idee kann man weit über Lindlar als kluge Gemeine von sich Strahlkraft erhoffen. Das Projekt mit der FH Gummersbach läuft ausgezeichnet, aber die Grünen machen alles zu nichte.
Uwe Märtens, 28.04.2022, 11:06 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
ARTIKEL TEILEN