POLITIK
Ärger über Landesbetrieb
Engelskirchen – Rote Markierungen als Gefahrenhinweis sorgten bei der gestrigen Ratssitzung für reichlich Unmut.
Von Leif Schmittgen
Die Situation an den Ausfahrten der Discountmärkte Lidl und Aldi sowie beim „Dänischen Bettenlager“ an der Olpener Straße und der Grundschule (Bergische Straße) mit jeweils kreuzendem Rad- und Gehweg sorgte gestern für Unmut während der Sitzung des Engelskirchener Rates. An den jeweiligen Querungen ist es laut Fachbereichsleiter Norbert Hamm oftmals zu Beinahe-Unfällen gekommen, da diese schlecht einzusehen sind. Der Wunsch der Verwaltung ist es, dort rote Warnmarkierungen aufzutragen, um Verkehrsteilnehmer für die besondere Gefahrensituation zu sensibilisieren. Bisher einen Strich durch die Rechnung gemacht hat den gemeindlichen Verkehrsplanern aber der zuständige Landesbetrieb Straßen NRW.
Denn keine der Stellen gilt bis dato als Unfallschwerpunkt, auch wenn derzeit eine Prüfung der Situation gemeinsam mit Straßenverkehrsamt und Polizei laufe. „Wir kennen uns im Gemeindegebiet aus und können die Situation am besten beurteilen“, fand Hamm zudem deutliche Worte zum schwebenden Verfahren: „Landesbetrieb, Polizei und Straßenverkehrsamt lassen uns im Regen stehen, das ist ein Unding.“ Von der Gemeinde eigenmächtig angebrachte Markierungen wurden vom Landesbetrieb entfernt.
Von dort begründet man das Vorgehen in einem Schreiben an die Verwaltung unter anderem damit, dass die Nutzung von roten Beschriftungen nur bei besonderen Gefahrensituationen einzusetzen sei, weil sich der Signaleffekt ansonsten schnell abnutze. Mit einem Beschlussvorschlag, der einstimmig angenommen wurde, sendet die Verwaltung nun den „dringenden Appell“ an die zuständigen Behörden, mithilfe einer Nutzungsvereinbarung die Zuständigkeit auf die Gemeinde zu verlegen. Der Ausgang des Verfahrens zum Thema Unfallschwerpunkt ist von dem Ratsbeschluss unabhängig zu betrachten.
KOMMENTARE
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Fahre fast täglich mit dem Fahrrad an den oben genannten Stellen vorbei. Vollbremsungen und Ausweichmanöver sind fast täglich dabei. Begrüße daher die Markierung der "Gefahrenstellen"
Fahrradfahrer, 23.06.2022, 13:48 Uhr2
Auch ich als bereits einmal dort angefahrener Radfahrer unterstütze die Bemühungen der Gemeinde, diese Gefahrenpunkte deutlich hervorzuheben. Von Lidl/Aldi/Jysk ausfahrende Autofahrer sind sich in den allermeisten Fällen der Gefahr nicht bewusst; (im Gegensatz derer, die an der Grundschule ausfahren! Die sollten es wohl wissen; Grundschule halt!) Wenn allerdings erst ein Personenschaden entstehen muss, damit das Straßenlandesbetriebsamt etwas unternimmt, dann ist das ja mal wieder "typisch deutsch".
Also danke an die Bemühungen der Gemeinde.
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