Marienheide – Bauvorhaben an der Bruchertalsperre trotz fraktionsübergreifender Skepsis durchgewunken – Auch das Wochenendhausgebiet unterhalb des Waldhotels darf gebaut werden.
Von Leif Schmittgen
Auf dem Gelände des ehemaligen Vdk-Heims in Stülinghausen an der Gummersbacher Straße soll eine Einrichtung für betreutes Wohnen entstehen. Der Bau- und Planungsausschuss hatte sich mit großer Mehrheit für das Vorhaben des Investors „FIT“ zur Errichtung von zusätzlichen Wohngebäuden nebst Parkplätzen ausgesprochen (OA berichtete). Grünes Licht gab es jetzt auch vom Rat der Gemeinde - trotz Bedenken seitens der Politik, dass das Vorhaben aufgrund der Neubebauung am Hang Einfluss auf den Freizeitcharakter der Talsperre nehmen könnte. „Die Bebauung macht mir Bauchschmerzen“, sagte Harald Kramer von der SPD. Birgit Hilllrichs (CDU) stellte allgemein die Größe der Anlage infrage.
„Der ambulante Pflegedienst vor Ort hat großes Interesse an einer Vollauslastung und hat den Bedarf entsprechend berechnet“, sagte Architekt Jonathan Sturm, der dem Gremium Rede und Antwort stand. Zudem gebe es bereits jetzt eine Liste mit Voranmeldungen, sodass Leerstände ausgeschlossen werden könnten. Die Grünen äußerten Sorgen, dass durch die drei Neubauten Bäume weichen müssten. Der Planer versprach Ersatzbepflanzungen, die in die künftige Gestaltung des Geländes einfließen.
Nachfragen, die in eine ähnliche Richtung gingen, gab es auch zum geplanten Bau von zwölf Wochenendhäusern unterhalb des Waldhotels. SPD und Grünen befürchten ein Verkehrschaos durch zusätzliche Parkplätze. Dazu erklärte Fachbereichsleiter Christoph Dreiner: „Eine entsprechende Prüfung wird in das weitere Planungsverfahren einfließen.“ Sebastian Göldner (CDU) wies darauf hin, dass es dort keinesfalls Dauerwohnen wie beispielsweise in Kattwinkel geben dürfe. „Wir werden dem Investor genau auf die Finger schauen“, versprach Dreiner. Mehrheitlich wurden die weiteren Verfahren in beiden Fällen schließlich durchgewunken.
Rat kompakt
- Einigkeit herrschte zum Vorhaben, sich am „Sonderaufruf Feuerwehrhäuser in Dörfern 2022“ zu beteiligen. Von möglichen Fördergeldern sollen die Standorte in Müllenbach und Kempershöhe auf einen modernen Stand gebracht werden– unter anderem mit dem Bau von geschlechtergetrennten Umkleiden und Sanitäranlagen.
- Einen SPD-Antrag gab es zur Errichtung eines Parkplatzes am Kleinbahnweg. Diesen lehnten die übrigen Fraktionen ab, weil das Vorhaben nicht zu den laufenden Umbauten im Ort passen würde. Mehr Beachtung fand dagegen die Forderung der Sozialdemokraten, Fördermittel zur Sanierung der Tiefgarage im Ortskern zu prüfen: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Geld für die Sanierung von Parkplätzen gezahlt wird“, sagte Bürgermeister Stefan Meisenberg. Allerdings soll sich – so der Abstimmungsbeschluss – ein Fachausschuss mit den Möglichkeiten der Sanierung befassen.
KOMMENTARE
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Als Bürger von Marienheide und als SPD-Mitglied kann man über die Bedenken der SPD und der Grünen bezüglich des Bauvorhabens am VdK-Heim echt nur den Kopf schütteln. Die Zahl älterer Mitbürger steigt stetig. Was liegt da näher, als diesen Menschen eine adäquate und nette Herberge für den Lebensabend zur Verfügung zu stellen? Und wo waren eigentlich diese Grünen, als der Untergang unserer Wälder durch Fehlbewirtschaftung und Monokulturen vorbereitet wurde? Wenn die spärliche Bepflanzung auf dem VdK-Grundstück wirklich ein Problem darstellen sollte, stellt sich mir echt die Frage, ob die Barbock-Jünger keine ernsthaften Sorgen haben.
Achten Sie bitte darauf, vor allem grünen Geschrei den Menschen nicht aus den Augen zu verlieren! Bei der geplanten Ferienhaus-Siedlung teile ich die Bedenken!
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Die Grünen waren im Mittelalter leider nicht aktiv. Daher konnte beim Aufbau der Monokultur dort keiner eingreifen.
https://www.quarks.de/umwelt/landwirtschaft/darum-schaden-uns-monokulturen/
Das die drei Bäume vielleicht nicht die Welt retten und nicht wirklich relevant sind - geschenkt.
Leider ist die andere Forderung stumpfes Stammtisch-Gerede ohne Hintergrundwissen.
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