POLITIK
Alte Bücherfabrik: Befürworter und Gegner buhlen um Stimmen
Engelskirchen – Der Bürgerentscheid zur Alten Bücherfabrik steht kurz bevor und sowohl Bürgermeister als auch Gegner werben mit Aktionen.
Von Leif Schmittgen
Nach der Ratssitzung im Februar (OA berichtete) war es in den Lagern der Befürworter und Gegner des Projekts „Alte Bücherfabrik“ in Ründeroth verhältnismäßig ruhig geworden. Die Verwaltung hat per Post die Unterlagen für den Bürgerentscheid an alle Abstimmungsberechtigten verschickt. Nun steht das Votum am 18. April vor der Tür und beide Seiten rühren kräftig die Werbetrommel.
So hat sich Bürgermeister Dr. Gero Karthaus auf der gemeindeeigenen Homepage mit einem Kommentar zu Wort gemeldet. Darin schreibt er unter anderem, dass das Vorhaben durchaus leistbar sei und man zur Realisierung keine Steuern erhöhen müsse. Deshalb habe man die Zahlen erneut von einem Fachunternehmen prüfen lassen.
Karthaus‘ Fazit: „Keine finanziellen Abenteuer, aber auch keine machbare Chance für unsere Zukunft liegen lassen“. Weiter heißt es dort: „Und, wenn wir nach jetzt sechs Jahren Arbeit an diesem Projekt mit dem nächsten Schritt, dem erforderlichen „A-Stempel“ alle Bedingungen noch genauer kennen, wird erneut gerechnet. Erst danach wird entschieden.“
Aber auch die Skeptiker machen mobil. „Eine seriöse Kosteneinschätzung für diesen Bau ist in der aktuellen Planung der Verwaltung nicht darstellbar“, meint Thomas Dietz von der selbsternannten Bürgerinitiative „e-aktiv Engelskirchen“, die mit einem Infoblatt dazu aufruft, „Bürgermeister Karthaus die Rote Karte zu zeigen“. Das Geld solle stattdessen lieber in Energiezuschüsse oder Kinderspielplätze investiert werden.
KOMMENTARE
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Ich bin optimistisch, dass genügend Bürger mit NEIN stimmen. Es ist schlicht unverantwortbar, dass der Steuerzahler in Engelskirchen das alleinige finanzielle Risiko trägt. Die "Jamaika-Fraktionen" haben Recht, man sollte das Projekt neu planen, mit Wohnraum als Mittelpunkt und einem Investor. Alles andere ist nicht zu verantworten...
Dagmar L., 22.03.2023, 01:24 Uhr2
In Buschhausen soll ein Wohngebiet entstehen, für den man gesunden Wald abholzen will. Als Begründung wird dringend benötigter, sozialer Wohnraum angegeben bzw. vorgeschoben. Wenn man doch dringend Wohnraum benötigt und angeblich solche Ausgaben finanziell leistbar sind, warum wird dann dieses Geld nicht zunächst für die Erschaffung solchen Wohnraums eingesetzt? Das sollte doch vorrang vor einer Mehrzweckhalle für feierwütige haben?!
Dieses Projekt sollte nur umgesetzt werden, wenn der Bürgermeister schriftlich fixiert, dass die sicherlich zu erwartenden Kostensteigerungen für das Objekt nicht auf die Bürger umgelegt werden. Auch nicht über Hintertüren wie z. B. die "Anpassung" des Hebesatzes in Verbindung mit der Grundstücksreform usw. die ja auch noch auf die Bürger zukommt.
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