Gummersbach – Entscheidung über weiteres Vorgehen vom Kreisausschuss in den März vertagt – Viel Diskussionsbedarf bei Fraktionen – Förderung über Regionale 2025 noch nicht gefährdet - Kein Kommentar aus Gummersbach.

Von Lars Weber

Der Gummersbacher Stadtrat hatte sich schon bei seiner jüngsten Sitzung klar positioniert. Dieser befürwortete mit großer Mehrheit, die Überlegungen zur Entwicklung des Hohenzollernbades zu einem Bergischen Forum fortzusetzen und auf Grundlage der vorliegenden Konzepte ein qualifiziertes Raumprogramm zu erstellen und einen Architektenwettbewerb vorzubereiten. Dieses Vorgehen wird benötigt, um im Regionale-2025-Programm im Rennen um Fördergelder voranzukommen und nach dem C-Stempel den B-Stempel zu bekommen. Geknüpft war die Entscheidung der Gummersbacher aber an jene der Kreispolitiker. Denn der Kreis ist bekanntlich der Partner der Stadt bei dem Großprojekt, bei dem Kreis- und Stadtbücherei, Kreisarchiv, die Volkshochschulen von Stadt und Kreis und nicht zuletzt ein Theater rund um das Hohenzollernbad einen neuen Platz finden sollen. Die Kreispolitiker vertagten aber in der jüngsten Kreisausschusssitzung die Entscheidung. Es besteht erheblicher Gesprächsbedarf.

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Der Vorschlag zu der Verlegung der Entscheidung in den März kommenden Jahres kam von Landrat Jochen Hagt im Ältestenrat, wie Grünen-Fraktionsvorsitzende Andrea Saynisch auf Nachfrage mitteilt. Sie stellte in der Kreisausschusssitzung den Antrag auf Vertagung. Sie berichtet, dass längst nicht in allen Fraktionen der gleiche Informationsstand vorherrscht, was das Thema angeht. Dabei wäre es ein „Riesenbatzen“, der da auf den Kreis zukomme, wenn das Bergische Forum entstehe – vor allem die Betriebskosten des Theaters stehen im Mittelpunkt. „Auf die Kreisumlage hätte das großen Einfluss.“ Deshalb werden die Fraktionen nun diskutieren. Intern, aber auch in den jeweiligen Fachausschüssen wie im Kulturausschuss. Eine Forderung, die schon bei der ersten Vorstellung des Projekts vor zwei Wochen im Kreisbauausschuss laut wurde.

Einige Mitglieder des Kreistags stehen dabei zwischen den Stühlen, so auch SPD-Kreistagsfraktionschef Sven Lichtmann, der auch im Gummersbacher Stadtrat sitzt. „Für Gummersbach ist das Bergische Forum ein unglaublich wichtiges Projekt“, macht er klar. Der Nutzen für die Stadt sei selbsterklärend, auch wenn über Details sicherlich geredet werden müsse.  Aus Kreis-Perspektive und auch aus Sicht des Kreis-Politikers Lichtmann müssten aber andere Fragen beantwortet werden. Jene nach der Kreisumlage ist eine. Dabei müsse deutlich sein, wo der Mehrwert des Forums für die Oberberger liege – „nicht nur für die Gummersbacher“. Der Kreis solle nicht nur als „Zahlmeister“ daherkommen. Lichtmann versteht nicht, warum das Thema nicht schon früher in die Kreisausschüsse gelangt ist. In Gummersbach wird schließlich schon länger über das Forum diskutiert.

[Grafik: EGG --- Eine frühe Skizze des Bergischen Forums.]

Grund dafür war laut Kreis-Baudezernent Felix Ammann, dass man zunächst die Untersuchung zu dem möglichen Betriebskonzept abwarten wollte, um den Kreisvertretern eine umfassende Entscheidungsgrundlage zu geben. Dies sei mit den Projektbeteiligten so vereinbart gewesen. Die Ergebnisse wurden vor zwei Wochen vorgestellt, verbunden mit der Aussage, dass bis März der Architektenwettbewerb vorbereitet werden sollte, um zeitlich keine Probleme mit der Förderung zu bekommen. Dies hätte ein Votum im Kreistag am Donnerstag notwendig gemacht. Das hört sich nun anders an. Laut Kreis ist die Chance auf die Fördermittel trotz der Aufschiebung nicht in Gefahr. Eine Entscheidung im März reiche aus. Bis dahin soll nun die Zeit genutzt werden, um mit der Stadt weiter an der Projektskizze zu arbeiten.

Wie die Stimmung in der Gummersbacher Stadtverwaltung ist, lässt sich dagegen nur erahnen. Diese hatte ebenfalls diverse Fragen zu dem Thema von OA vorliegen. Zum jetzigen Zeitpunkt möchte die Stadtspitze allerdings keine weiteren Kommentare dazu abgeben, lässt Stadtsprecher Siegfried Frank ausrichten.

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