POLITIK
"Es ist deutlich spürbar, dass die Politik Vertrauen verliert"
Oberberg - Die Landtagskandidaten für den Wahlkreis 23 stellen sich den Fragen von Oberberg-Aktuell - Heute: Christian Berger von der CDU.
Warum kandidieren Sie für den Landtag?
Weil ich etwas bewegen möchte. Schon früh habe ich mich für Politik interessiert und verstanden, dass ich nur was ändern kann, wenn ich mich einbringe. Bisher ist Politik mein Hobby und auch eine Leidenschaft. Nun die Chance zu nutzen, daraus meinen Beruf zu machen, ist eine große Ehre.
Welches politische Ziel ist Ihnen das Wichtigste?
Politik wieder näher an die Menschen zu bringen. Wir haben unglaublich viele wichtige Themen in der Politik. Ein Thema in den Fokus zu stellen, ist fast unmöglich. Es ist aber deutlich spürbar, dass die Politik Vertrauen verliert. Ich höre oft den Satz „Die da oben“. Ich stehe für eine sachliche, pragmatische und bürgernahe Politik. Ich habe fast 25 Jahre Berufserfahrung und bin über 15 Jahre in der Kommunalpolitik aktiv. Ich möchte zuhören und verstehen, nicht vermuten.
Zur Person
Alter: 43
Wohnort: Wipperfürth
Familienstand: verheiratet
Beruf: Vertriebsleiter
Hobbys: meine Familie, unsere Tiere, Geocaching
Bisheriger politischer Werdegang (Auszug): 1996 Eintritt in die CDU, 1999 bis 2004 Ratsherr im Wipperfürther Stadtrat, seit 2018 im Vorstand der Wipperfürther CDU, seit 2020 Vorsitzender der Wipperfürther CDU, seit 2019 im Kreisvorstand
Vereinszugehörigkeiten: St. Hubertus Schützen Kreuzberg, DRK Wipperfürth, Bürgerverein Kreuzberg, Rot-Weiß Kreuzberg
Mein Lieblingsplatz im Wahlkreis: zu Hause
Welches Thema wurde in den vergangenen fünf Jahren am meisten vernachlässigt?
Die Entwicklungsmöglichkeiten der ländlichen Region. Wir sind Teil der Bezirksregierung Köln, die neben Teilen der Rheinschiene, auch zuständig für das Bergische Land ist. Da treffen viele unterschiedliche Bedürfnisse, Meinungen und Zielsetzungen aufeinander. Ich bin der Meinung, das Bergische Land braucht eine stärkere Stimme. Bauland und Gewerbeflächen sind in fast allen Kommunen knapp. Die nächsten Generationen finden nur schwer adäquaten Wohnraum, Unternehmer keinen Wohnraum für dringend benötigte Fachkräfte oder Flächen zur Erweiterung ihrer Betriebe.
Die Pandemie hat alle Lebensbereiche getroffen: Wer braucht nun am meisten Hilfe und wie kann das Land unterstützen?
Bund und Land haben im Vergleich mit anderen Nationen sehr viel Geld zur Verfügung gestellt. Zum Beispiel im Vergleich mit den USA, ist unser Anteil an „nicht rückzahlungspflichtigen“ finanziellen Unterstützungen sehr viel größer – die Hilfen in den USA basieren meistens auf Darlehen. Ich bin der Meinung, wir müssen nun differenziert betrachten, welche Bereich noch Hilfe benötigen. Der Gesundheits- und Pflegebereich steht dabei natürlich im Fokus.
Hilfe suchen auch viele Menschen aus der Ukraine bei uns: Was muss das Land tun, damit die Menschen in den Kommunen gut aufgenommen und integriert werden?
Nicht immer ist es das „Land“, das was tun muss. Damit die Menschen gut aufgenommen werden, braucht es eine Gastfreundschaft. Viele Bürgerinnen und Bürger sind ehrenamtlich sehr engagiert und bieten ihre Hilfe an. Hier kann man nur Danke sagen für diese großartige Hilfsbereitschaft. Wir selbst haben in unserer Familie auch eine Frau aus der Ukraine aufgenommen. Die Unterstützung der Stadt was bislang großartig. Nun gilt es in den Alltag zu kommen. Zur Integration sind Sprachkurse sinnvoll und vor allem die Schulausbildung der Kinder. Hier hat das Land bereits reagiert und versucht entsprechende Lehrer*innen einzustellen.
Was muss im Wahlkreis geschehen, um die Energiewende voranzutreiben?
Die Energiewende wird nicht im Wahlkreis vorangetrieben. Dafür müssen Wissenschaft & Forschung, die Industrie und Energiewirtschaft und die Politik geeignete Konzepte erarbeiten. Die Bürgerinnen und Bürger sind bereit ihren Beitrag zu leisten. Ich setze mich dafür ein, dass die Energiewende bezahlbar für die Bürgerinnen und Bürger bleibt. Weiter halte ich es für wichtig, nicht mit Verboten oder Verteuerungen die Energiewende voranzutreiben, sondern durch attraktive und funktionierende alternative Angebote.
Was wollen Sie uns damit sagen?
Das ist ein Plakat der CDU NRW. Wir müssen immer wieder hören, dass Kinder in verschiedenen Formen Gewalt oder Misshandlungen erfahren. Mit unserem Landesinnenminister Herbert Reul und Justizminister Peter Biesenbach haben wir seit 2015 konsequent diesen Kriminellen den Kampf angesagt.
Die Erfolge sprechen für sich. In NRW konnten wir zahlreiche Einzelverbrecher und auch organisierte Ringe auf die Anklagebank bringen. Die CDU setzt sich erfolgreich dafür ein, dass unsere Kinder ruhig schlafen können und Verbrecher kein Auge mehr zumachen.
Wie kann das Leben im ländlichen Raum gestärkt werden?
Wohnen, Mobilität, Wirtschaft und Schule sind die großen Stichworte. Für die Zukunft des ländlichen Raumes ist es entscheidend, ob wir eine Chance bekommen uns weiterzuentwickeln oder ob wir zum touristischen Naherholungsraum der Großstädte werden, letzteres würde uns irgendwann einen Museumscharakter verleihen. Oberberg hat eine starke Wirtschaft mit Innovationen und Ideen, genauso wie eine ausgeprägte Landwirtschaft – beides hat in den vergangenen Jahren sehr gut zusammen funktioniert. Ich werde mich dafür einsetzen, damit die ländliche Region eine stärkere Stimme bekommt.
Welches Wahlkreisthema möchten Sie in Düsseldorf nach vorne bringen?
Für mich stehen die Themen Bauland und Gewerbeflächen, im Kontext eines nachhaltigen und umweltfreundlichen Schutzes unserer Ressourcen im Vordergrund. Klima- und Naturschutz und auf der anderen Seite die Möglichkeit eine Stadt weiterzuentwickeln, dürfen keine Ziele sein, die sich ausschließen. Hier muss eine Art Versöhnung erfolgen. Klimaschutz ist unsere große Aufgabe, wir sollten aber auch unsere Städte, Gemeinden, Dörfer und Weiler lebens- und liebenswert erhalten.
KOMMENTARE
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Meiner Meinung nach Insbesondere bei dem Thema "Wohnen" versagt die Politik total. Aber auch andere Themen unter anderem: ÖPNV? Infrastruktur? Totalversagen.
Hubertus Glaubenstein, 27.04.2022, 12:35 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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