POLITIK

Dem Projekt „Bergischer See“ ging etwas die Puste aus

ls; 25.05.2023, 17:00 Uhr
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Fotos: Leif Schmittgen --- Das Ufer der Bruchertalsperre ist nun auch für Rollstuhlfahrer leichter erreichbar.
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Dem Projekt „Bergischer See“ ging etwas die Puste aus

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ls; 25.05.2023, 17:00 Uhr
Marienheide – Maßnahme an der Bruchertalsperre abgeschlossen – Ortskern wird mit neuen Möbeln aufgehübscht – Veränderungssperre für Griemeringhausen.

Von Leif Schmittgen

 

Gestern tagte der Bauausschuss der Gemeinde Marienheide unter anderem zu folgenden Themen.

 

Bergischer See

 

[Eine Picknickstelle wurde am Ufer etabliert.]

 

Dem 2019 gestarteten EFRE-Projekt (Europäische Fonds für regionale Entwicklung) „Bergischer See“ ist zumindest teilweise die Puste ausgegangen. Wie gestern im Bauausschuss der Gemeinde berichtetet wurde, sind die Umbauarbeiten an der Bruchertalsperre abgeschlossen. Neben behindertengerechten Sanitäranlagen wurden ein Rollstuhlzugang zum Wasser und eine Rampe zum Überwinden des Höhenunterschieds zur Straße installiert. Außerdem wurde in der Nähe des Tretbootverleihs eine Picknickstelle und ein Liegebereich etabliert. Eigentlich war dort ein Steg ins Wasser geplant. Dieser Gedanke wurde aber aufgrund der immens gestiegenen Kosten und mangels Verfügbarkeit von Handwerkern während der Coronapandemie verworfen. Die Arbeiten beschränkten sich ausschließlich auf den Bereich vom Parkplatz bis zur Staumauer.

 

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Ursprünglich war aber geplant gewesen, den gesamten 3,5 Kilometer langen Rundweg um das Kleinod zu erneuern. Er sollte mit Drainagen zur Vermeidung von Pfützen ausgestattet werden. Das berichtet der ehemalige Projektbeauftragte und inzwischen bei der Gemeinde angestellte Tobias Schmitz auf OA-Nachfrage. 800.000 Euro Budget waren dafür vorgesehen. „Hätten wir alle ursprünglichen Vorhaben umgesetzt, wären mindestens 1,5 Millionen Euro nötig gewesen“, so Schmitz. Damit das Projekt nicht komplett scheitert, habe man sich für die Zwischenlösung entschieden. Am 6. Juni ab 13 Uhr findet die Einweihungsfeier statt.

 

Nach Ansicht von Gemeindeplaner Christoph Dreiner sei es nun gemeinsame Aufgabe von Gemeinde bzw. Bauhof, Grundstückseigner und Wupperverband eine Lösung für die Ausbesserung der von vielen Wanderern genutzten Wege zu finden. Insbesondere der Weg jenseits der Sperrmauer, der als Wirtschaftsweg ausgewiesen ist, hatte aufgrund des Abtransports von abgestorbenen Bäumen besonders gelitten. Dabei waren etliche Schlaglöcher entstanden.

 

Neue Möbel im Ortskern

 

[Die Bänke auf dem Heierplatz sind in die Jahre gekommen und sollen zeitnah durch moderne Exemplare ersetzt werden.]

 

Im Marienheider Zentrum tut sich aufgrund des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) einiges. Unter anderem werden die Plätze im Ortskern ordentlich aufgehübscht (OA berichtete). Unabhängig des groß angelegten Programms hat die Gemeinde einen weiteren Fördertopf aufgetan: Durch das „Sofortprogramm Innenstadt“, welches vom Land während der Coronapandemie initiiert wurde, sollen bis Ende des Jahres 200.000 Euro in neue Outdoor-Möbel investiert werden. 90 Prozent des Geldes kommen aus Düsseldorf. Im Hinblick auf die ausstehende ISEK-Sanierung sollen nun Bänke, Tische, Pflanzkübel und Mülleimer angeschafft werden, die auch nach der Umgestaltung noch ins Ortsbild passen. Nach gestrigem einstimmigem Beschluss wird das Büro „scape“ mit der Planung beauftragt. Bis Ende des Jahres muss das Geld ausgegeben sein. Die alten Sitzgelegenheiten und Abfallbehälter sind in die Jahre gekommen.

 

Kind-Gelände

 

[Der Verlauf der engen Steinstraße wird geändert.]

 

Damit der Anlieferungsverkehr auf dem Gelände der ehemaligen Firma Kind in Kotthausen in Zukunft möglich ist, wird die Steinstraße um einige Meter verlegt. „Die Topografie und die Straßenbreite reicht nicht aus“, teilte Christoph Dreiner dem Gremium mit. Deshalb werden Gebäudeteile nahe der Bahnschienen voraussichtlich abgerissen und der Verlauf entlang der jetzigen Fabrikstraße gelegt. Dafür ist ein Gebietstausch mit dem Eigentümer notwendig. Fest steht, dass der künftige Investor nur Kleingewerbe dort ansiedeln darf und keine Industriebetriebe. Welche das im Einzelnen sein werden, darauf hat die Gemeinde keinen Einfluss. Lediglich auf die baulichen Begebenheiten: Da sich in unmittelbarer Nähe Wohngebiete befinden, gilt es, gewisse Geräuschpegel und Betriebsgrößen nicht zu überschreiten. Auch deswegen wurde eine Änderung des Aufstellungsbescheides nötig, der einstimmig beschlossen wurde.

 

Veränderungssperre Griemeringhausen

 

Die Gemeinde Marienheide muss Flächen umwidmen, um künftig zielgerecht bauen zu können. In Griemeringhausen soll Bauland im Flächennutzungsplan künftig als landwirtschaftliche Fläche ausgewiesen sein. Als diese wird sie derzeit bereits auch genutzt. Die Grundstückseignerin hatte jüngst eine Bauvoranfrage an die Verwaltung gestellt. Eine Bebauung kommt aus Gemeindesicht auch wegen der komplizierten Erschließung dort nicht infrage. Dieser Ansicht ist auch das Gremium, man stimmte unisono für eine Veränderungssperre, sodass  Bauvorhaben bis zum Inkrafttreten des neuen FNP an der Stelle ausbleiben.

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KOMMENTARE

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800.000 € zum Vermeiden von Pfützen auf einem Weg um einen See! So viel Irr-Sinn muss einem erst mal einfalllen! Ich umkreise auch DIESEN "Bergischen See" regelmäßig und kam immer unbeschadet durch die Pfützen! - Dass eingeschränkten Menschen der Zugang erleichtert bzw. ermöglicht wird, ist sehr begrüßenswert und sollte Standard sein. - Picknickstelle, Liegebereich: Fährt dort demnächst ein Fahrzeug der Gemeinde vor und die Mitarbeiter*innen sammeln den Müll ein, der dort - vorzugsweise spät abends oder nachts fallengelassen wird? Beispiel: Kleinbahnweg..und demnächst vorauss. auf dem 2. Zuweg zum EHEMALIGEN Kleinod Heilteich! Doch aus dem verwüsteten Kleinod steigt dann bestimmt der eventgespickte Heilteich heraus mitten in der Metropole Marienheide. Natur vernichtet, Ziel erreicht!

Cornelia Lang, 25.05.2023, 19:33 Uhr
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Tolle behindertengerechten Sanitäteranlagen... nur leider abgeschlossenen.
Muss man bei Bedarf den Schlüssel auf der Gemeinde holen?
Oder im Notfall hinter dem WC "barrierefrei" in die Sträucher?
Abgeschlossenes öffentliches WC = Steuergeld Verschwendung

Ein Spaziergänger , 27.05.2023, 20:52 Uhr
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