POLITIK
Den Haushalt zementiert
Marienheide - Rat stimmt Finanzplanungen für das laufende Etatjahr zu - Wechsel in der Feuerwehrführung - Diskussionen über Mobilität und Umweltschutz.
Von Leif Schmittgen
Die Sitzung des mit Ratskompetenz ausgestatteten Haupt- und Finanzausschusses stand im Zeichen der Haushaltseinbringung. Normalerweise finden jährlich emotionale Reden der Fraktionschefs zur Finanzlage der Gemeinde statt, darauf wurde gestern pandemiebedingt verzichtet und die Stellungnahmen stattdessen schriftlich eingereicht. Verbal setzte man sich gestern trotzdem auseinander. Die Fraktion von Bündnis 90/die Grünen hatten vier Anträge zum Haushalt eingebracht. Diese sollten im Wesentlichen den Umweltschutz und die Mobilität in der Gemeinde vorantreiben. Unter anderem soll die Gemeinde nach Wunsch der Grünen Waldflächen erwerben, um diese aufzuforsten.
Der Vorschlag der Verwaltung, stattdessen Waldbesitzer und Forstbetriebe zu unterstützen, stieß bei der politischen Mehrheit auf mehr Gegenliebe. Außerdem forderten die Bündnisgrünen unter Vorsitz von Claudia Trommershausen die Anschaffung von E-Bikes für die Verwaltungsmitarbeiter sowie den Kauf eines Lastenrades für den Bauhof. Bürgermeister Stefan Meisenberg entgegnete, dass im Keller des Rathauses bereits zwei E-Bikes stehen, die allerdings kaum genutzt würden. „Das wussten wir nicht“, so Trommershausen. „Fragen Sie doch mal die Mitarbeiter, ob sie ein solches Fahrzeug haben möchten“ und „Die bereits vorhandenen Räder rosten munter vor sich hin“, begegnete Harald Kramer (SPD) dem Antrag mit einer Spur Zynismus.
Frank Hartkopf bleibt Leiter der Feuerwehr
Frank Hartkopf ist weiterhin Leiter der Feuerwehr Marienheide. Einen Wechsel gibt es aber bei dessen Stellvertretern: Joachim Kampf (Foto links) tritt auf eigenen Wunsch zurück. Sein Nachfolger ist Matthias Kohn (2.v.re.), der gestern von Bürgermeister Stefan Meisenberg (re.) zum Ehrenbeamten vereidigt wurde und von nun an die Geschicke der Feuerwehr in den kommenden sechs Jahren zusammen mit Hartkopf (2.v.li.) leiten wird.
Auf allgemeine Zustimmung stieß der Antrag von FDP-Chef Jürgen Rittel, das Neubaugebiet „Schöttlenberg“ zu einem „ökologischen Vorzeigegebiet“ zu machen. Unter anderem soll dort Nahwärme ohne fossile Brennstoffe installiert werden. Außerdem sollen Niedrigenergiehäuser entstehen. Der Vorschlag der Verwaltung, das Konzept auf alle künftigen Neubauten in der Gemeinde auszuweiten, wurde von der Politik wohlwollend zur Kenntnis genommen.
Rückfragen gab es auch zur Einbringung von 900.000 Euro aus der Regionale 2025, mit denen die Kosten eines möglichen Zwischenerwerbs gedeckt werden sollen. Die Gemeinde möchte Immobilien für insgesamt 4,4 Millionen Euro ankaufen und renovieren, um sie später zu veräußern - optisch dem neu gestalteten Ortskern angepasst. Ob ein Umzug des Rathauses in eine Immobilie am Heier Platz infrage kommt, ließ man offen. „Das ist nur eine Idee unter vielen anderen“, äußerte sich der Bürgermeister über Nutzungsmöglichkeiten und eventuelle Weiterverkäufe.
Die Haushaltsreden der Fraktionen gibt es hier.
KOMMENTARE
1
Die Idee von Frau Trommershausen hat wohl durchdachten Charme. Die Mitarbeiter vom Bauhof sollten vorab in ein geeignetes Sportcamp entsandt werden, um sich körperlich vorzubereiten. Eine Palette Pflastersteine auf einem Lastenrad ist schon eine echte Herausforderung.
Thomas Hohleich-Albert, 25.02.2021, 11:01 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
ARTIKEL TEILEN