POLITIK

Gegen den Verwaltungsvorschlag: Differenzierte Hebesätze in Wipperfürth

ls; 19.12.2024, 15:00 Uhr
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Fotos: Christof Auer/Stadt Wipperfürth.
POLITIK

Gegen den Verwaltungsvorschlag: Differenzierte Hebesätze in Wipperfürth

ls; 19.12.2024, 15:00 Uhr
Wipperfürth – Der Rat möchte Bürger entlasten und spricht sich mehrheitlich für differenzierte Hebesätze aus – Haushalt verabschiede – Verdiente und langjährige Mitglieder geehrt.

Von Leif Schmittgen

 

Wipperfürths Kämmerer Jens Groll riet den Mitgliedern des Stadtrats während der gestrigen Sitzung dazu, sich für einheitliche Hebesätze ab dem kommenden Jahr zu entscheiden. Der Grund: Der Kämmerer kann rechtliche Einwände trotz Landeszusicherung nicht gänzlich ausschließen. „Der Städte- und Gemeindebund hat ein anderes Gutachten als das veröffentlicht“, so Groll. Einer möglichen Klagewelle wollte er mit der Verwaltungsempfehlung zur einheitlichen Erhebung mit entsprechendem Ratsbeschluss vorbeugen. Die politischen Vertreter – ausgenommen die FDP - sahen das allerdings anders. CDU und SPD hatten sich während ihrer Fraktionssitzungen jeweils intensiv mit dem Thema beschäftigt und haben sich schließlich aber eben doch anders entschieden.  

 

„Wir möchten Eigentümer und Mieter entlasten“, begründete Jörg Heckersbruch (CDU) die Entscheidung. „Wir schauen uns das an und können dann im nächsten Jahr neu entscheiden“, blies Frank Mederlet (SPD) ins gleiche Horn wie sein Vorredner. Auch inhaltlich unterscheiden sich die Begründungen im Kern nicht.

 

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Denn alle Fraktionen folgten aufgrund seit September gestiegener Kosten dem kurzfristig eingebrachten Vorschlag des Kämmerers, um erneute leichte Anpassung der Hebesätze. Die Anhebung der Sätze erfolgte auf nunmehr 1.004 (995 vorher) Prozent bei Wohngrundstücken und 1.885 (1.787) Prozent bei gewerblichen Arealen. Somit wirkt die Verwaltung laut Groll gleich einem theoretisch möglichen Steuerdelta von 900.000 Euro vor. Die übrigen im Oktober im Haushalt eingebrachten Zahlen (OA berichtete) blieben nahezu unverändert und wurden schließlich einstimmig verabschiedet.

 

Heimatpreis

 

 

Die Freiwillige Feuerwehr erhält den diesjährigen Heimatpreis der Stadt Wipperfürth. „Wir möchten damit das herausragende Engagement und die unermüdliche Einsatzbereitschaft für die Stadt würdigen“, sagte Bürgermeisterin Anne Loth. Insgesamt 274 Einsatzkräfte hat die Freiwillige Feuerwehr, die mit sieben Löschgruppen und dem Löschzug Wipperfürth im Einsatz ist. Der Heimatpreis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird für die Ausrüstung der Feuerwehrleute verwendet. In Wipperfürth ist er gestern zum zweiten Mal verliehen worden (OA berichtete).

 

Im Rahmen des Landesprogramms „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet“ wird mit dem Heimatpreis beispielhaftes Engagement von Vereinen, ehrenamtlichen Initiativen oder Privatpersonen für die Heimat ausgezeichnet.

 

Vor einem möglichen „Jahrhundertprojekt“ (Jörg Heckersbruch) steht die Stadt Wipperfürth mit dem von der Regionale 2025 möglicherweise geförderten Vorhaben „Auf zu neuen Ufern“, bei dem man aufgrund glücklicher Fügung kurzerhand die Wupperseite wechselte. Die Firma Radium bot der Verwaltung jüngst eine Fläche unterhalb des Turbinenhauses an, um diese – u. a. als Radweg und Naherholungsgebiet zu ertüchtigen.

 

 

Das gegenüberliegende und ursprünglich geplante Areal entlang der Wupper befindet sich im Eigentum der Stadt, somit könnte zudem eine alternative Querung zur schmalen und denkmalgeschützten Brücke hinter der Alten Drahtzieherei realisiert werden. Um diese Ziele zu erreichen, muss die Verwaltung konkrete Pläne in Auftrag geben, um vom C- in den A-Stempel-Status, der mit erheblichen Fördermitteln verbunden ist zu erlangen. Einstimmig votierte das Gremium dafür, ein entsprechendes Architekturbüro mit der Planung des Areals zu beauftragen.

 

Langjährige Ratsmitglieder geehrt

 

Für 20 Jahre Ratsangehörigkeit wurde gestern Hans-Otto Frielingsdorf (UWG) von Bürgermeisterin Anne Loth geehrt. Er erhielt für sein selbstloses Engagement den Wipperfürther Ehrenring und eine Urkunde. Neben seiner lokalpolitischen Tätigkeit engagiert sich Frielingsdorfeinigen  ehrenamtlich tätigen Organisationen wie dem örtlichen Bürgerbusverein.

 

[Stefan Klett (li.) und Hans-Otto Frielingsdorf freuten sich über die Auszeichnung der Bürgermeisterin.]

 

Jenen Ehrenring hatte Stefan Klett (CDU) bereits vor zehn Jahren erhalten, gestern freute er sich aber über die Auszeichnung zur 30-jährigen Ratsmitgliedschaft. Im Alter von 27 Jahren wurde Klett erstmalig in das Gremium gewählt und setzt sich ehrenamtlich auch überregional z. B. als Präsident des Landessportbundes NRW für die Allgemeinheit ein, hieß es in der Laudatio von Anne Loth.

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