POLITIK
Ein Nachmittag mit dem Ministerpräsidenten
Waldbröl – Hendrik Wüst ist gestern durchs Bergische Land getourt und hat dabei auch den Naturerlebnispark Panarbora besucht.
„Wer die Schönheit unseres Landes erleben will, kommt am Bergischen Land nicht vorbei.“ Das findet kein Geringerer als NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst. Gestern hat der CDU-Politiker sich einen ganzen Tag lang Zeit genommen, um durchs Bergische Land zu fahren und sich mit den Menschen vor Ort auszutauschen. Zwei seiner insgesamt fünf Stationen lagen im Oberbergischen: zunächst stand am Nachmittag ein Besuch im Waldbröler Naturerlebnispark Panarbora samt Rundgang auf dem Baumwipfelpfad an, ehe es zum Abschluss des Tages zum Ehrenamtsempfang am Lindlarer Projektstandort „:metabolon“ ging.
„Wir sind hier vielleicht in der aufregendsten Jugendherberge, die es in Deutschland gibt“, sagte Ludwig Lühl, Vorsitzender des DJH-Landesverbandes Rheinland. Zusammen mit Steffen Minas, dem stellvertretenden Geschäftsführer der Jugendherbergen im Rheinland, wartete er vor dem Haupteingang von Panarbora auf den Ministerpräsidenten – und damit direkt unterhalb des 40 Meter hohen Aussichtsturmes. Ob Kinder, Jugendliche oder auch erwachsene Naturfreunde: jährlich werden im Park rund 80.000 Tagesbesucher gezählt. Doch Panarbora „ist nicht nur ein Ausflugsziel, sondern auch ein Lernort“, sagte Minas nach dem Empfang von Hendrik Wüst.
Gemeinsam ging es dann zum 510 Meter langen Baumwipfelpfad. Da ließ es sich der Ministerpräsident nicht nehmen, sich auch mal an der ein oder anderen Lernstation auszuprobieren. „Kindergartenkinder wissen oft mehr als Städter, die Mitte 20 sind“, sagte Ludwig Lühl mit Blick auf die Tafeln. Ob über den Klimawandel, den Borkenkäfer, Baumarten oder auch heimische Tiere: gesprochen wurde über zahlreiche Themen. Und wenn Hendrik Wüst auf dem Weg Besucher entgegenkamen, dann hielt er auch mit ihnen einen Plausch.
Thema war aber auch ein Vietnamesisches Hängebauchschwein, von dem FSJlerin Ulrike Schmoock dem Politiker erzählte. Eingesetzt werde das Schwein in Panarbora für die pädagogische Arbeit. Auf die kecke und nicht ganz ernst gemeinte Frage, ob nicht auch der ein oder andere Politiker in Berlin ein derartiges Therapieschwein nötig hätte, antwortete Hendrik Wüst spontan, dass die Ampel wohl nicht nur ein Therapieschwein gebrauchen könne, sondern wohl einen ganzen Stall voll – und sorgte damit für zahlreiche Lacher.
Bevor der Ministerpräsident am Nachmittag in Waldbröl angekommen ist, hatte er schon drei Besuche absolviert. Zunächst war Wüst in der Kreisleitstelle und der Feuerwehrschule des Kreises Mettmann zu Gast. Als erste von mittlerweile mehreren Kreisstellen in Nordrhein-Westfalen setze diese ein Übersetzungswerkzeug ein, um Notrufe von fremdsprachigen Anrufern zu bearbeiten. „Der Einsatz eines KI-basierten Übersetzungstools ist ein gelungenes Beispiel, wie Künstliche Intelligenz unser tägliches Leben bereichern und in Notsituationen unterstützen kann“, meinte der Ministerpräsident.
Weiter ging es für den 49-Jährigen, der im westfälischen Rhede aufgewachsen ist, in Wuppertal. Dort stand der Besuch des Escape-Centers „Out of the Box“ auf dem Programm, wo Schüler während des Spiels sowohl ausgewählten Berufsfeldern als auch regionalen Unternehmen näherkommen und unmittelbar danach, wie bei einer Jobbörse, eine direkte Bewerbung bei den Unternehmen abgeben. Weiter ging es dann bei dem familiengeführten Unternehmen Metten Stein+Design in Overath, das daran arbeitet, CO2-Emissionen zu reduzieren. „Nordrhein-Westfalen will das erste klimaneutrale Industrieland Europas werden – und dazu brauchen wir natürlich innovative Betriebe“, so Wüst.
Über den Baumwipfeln in Waldbröl wollte der Ministerpräsident sich dann über den Naturerlebnispark Panarbora sowie aktuelle Projekte und Herausforderungen der Tourismusregion Bergisches Land informieren. „Unser Wald ist nicht nur Klimaschützer Nummer 1 und wichtiger Lebensraum, er ist auch ein beliebter und schützenswerter Erholungsort“, findet Wüst. „Daher unterstützen wir den Wiederaufbau der Wälder – und wir unterstützen das Gastronomiegewerbe und die Tourismusregion Bergisches Land.“
Am Abend hat Hendrik Wüst dann noch ehrenamtlich Engagierte aus der Region bei einem Ehrenamtsempfang am Projektstandort „:metabolon“ in Lindlar getroffen. Sein Anliegen war, damit ehrenamtliches Engagement zu würdigen und auch dort mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. „Ehrenamtliches Engagement bedeutet, Verantwortung für das Gemeinwohl und unsere Gesellschaft zu übernehmen. Die vielen Menschen in unserem Land, die sich ehrenamtlich engagieren, stehen damit jeden Tag für ein starkes Miteinander, Menschlichkeit und Solidarität ein“, so der Ministerpräsident.
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