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POLITIK
Ein Systemwandel ist nötig
Wiehl - Veranstaltung mit Raphael Thelen zur Klimakrise.
Auf Initiative der Wiehler Ortsverbände von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke fand ein Vortrag des Journalisten und Autors Raphael Thelen in der Wiehltalhalle statt. Etwa 120 Personen, darunter Bürgermeister Ulrich Stücker und seine für die Klimawerkstatt zuständigen Mitarbeiter, waren zu Gast.
Thelen (Der Spiegel, Die Zeit) berichtete als Zeuge des arabischen Frühlings und des Bürgerkriegs in Syrien. Er erzählte von vergangenen und zukünftigen Fluchtbewegungen als Konsequenz und den Szenarien, die er auf einem Flüchtlingsboot miterlebt hat. Zusammenhänge zwischen Dürren im Nahen Osten und der politischen Situation im Westen seien dabei beispielhaft und würden auch mit dem Aufstreben der Rechten in Deutschland verknüpft.
„Eigentlich war ich nie Krisenreporter, sondern immer schon Klimareporter“, sagte Thelen. Der Berliner Klimaaktivist nutzte bei seiner Erläuterung die Metaphorik eines ins Wasser fallenden Steins, der am Ort des Aufpralls die schlimmsten Auswirkungen verursacht, seine Wellen aber noch viel weiter schlagen. Die Geschwindigkeit, mit der der Klimawandel voranschreitet, würde schon sehr bald für das Erreichen von Kipppunkten, die unumkehrbare Folgen hätten, sorgen.
Der Journalist stellte einen Weg des Systemwandels vor, der nötig sei, um die drohende Klimakrise abzubremsen. „Es gibt Menschen und Konzerne, die über die Auswirkungen unseres umweltschädlichen Handeln Bescheid wussten“, beschrieb Thelen die großen Unterschiede, die mit der vielzitierten „Schere zwischen Arm und Reich“ einhergehen. „Das reichste Prozent der Weltbevölkerung ist verantwortlich für 15 Prozent des CO2- Ausstoßes.“
Der Referent berichtete von Beispielen vergangener Beteiligungsformate und Bürgerräten, die im Ergebnis den Willen zur Veränderung deutlich machen. Beispiele aus Gemeinden in Bayern und Nordrhein-Westfalen würden zudem zeigen, wie die Politik eine Vorreiterrolle für Innovation und Transformation hin zur Klimaneutralität spielen kann. „Das Geld, die Ideen, das nötige Format – all das ist da. Es kommt nur darauf an, dass wir das umsetzen.“
KOMMENTARE
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Da die energieintensive Industrie, die ja in Deutschland effizient und mit relativ wenig Ressourcen (Energie) unseren Wohlstand gesichert hat, bald ja Richtung USA, Indien, China und dem Ostblock abgewandert ist, werden wir hier weniger CO2 etc. emittieren, dafür aber diese anderen Länder um so mehr. Deshalb ist es unverständlich, warum der Referent seine Veranstaltung nicht beispielsweise in China abgehalten hat. Xi hätte sich bestimmt für seine Thesen interessiert. (Ironie off)
Moritz Ringsdorf, 11.03.2023, 18:09 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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