Wipperfürth – Gestern wurde im Schulausschuss über die Zukunft der Grundschulen im Stadtgebiet gesprochen – Erstmals wurden auch die Sporthallen in die Planung aufgenommen.
Von Leif Schmittgen
Die mögliche Zukunft der Wipperfürther Grundschullandschaft skizzierte bei der gestrigen Sitzung des Schulausschusses Albert Schmid vom Projektbüro „conceptK“. Dabei ist das Wort Skizze zum jetzigen Zeitpunkt wörtlich zu nehmen, denn bislang existieren lediglich lose Zeichnungen darüber, wie Gebäude und Sporthallen künftig angeordnet sein könnten.
Dabei nahm der Planer jeden Standort separat unter die Lupe und vergab Qualitätspunkte in den Bereichen „Auswirkungen auf den Bestand“, „Anbindung an das Bestandsgebäude“, „Erreichbarkeit der Baustelle“, „Parallelbetrieb Schule/Baustelle“ und die „Dauerhaftigkeit“. Der letztgenannte Begriff könnte bedeuten, dass anders als beispielsweise am Schulzentrum Mühlenberg anstatt Containern, die nur zum temporären Einsatz geeignet sind, Dauerlösungen etabliert werden könnten.
Während die Gebäude bei den Sanierungsarbeiten zunächst als Ausweichquartier für Klassen dienen würden, könnten diese später dann als Fachräume anders genutzt werden. Für die meisten Standorte, die Katholische Grundschule Agathaberg, die Evangelische Grundschule Albert Schweitzer, die Gemeinschaftsgrundschule Mühlenberg sowie die Katholische Grundschule Wipperfeld werden die meisten Kriterien teilweise problemlos oder mit leichten Einschränkungen erfüllt, nicht bei jedem Gebäude ist beispielsweise ein direkter Anschluss an den Baubestand möglich.
Das „Sorgenkind“ des Planers ist allerdings die Katholische Grundschule St. Antonius, wo unter anderem sogar der Zugang zur möglichen Erweiterungsbaustelle ohne größeren Aufwand nicht möglich ist. Gebäude „versperren“ eine Zufahrt von der Straße, zudem ist das Areal durch angrenzende Privatgrundstücke nicht zu erschließen und die sowieso schwierige Topografie macht den Zugang unmöglich. „Eine Sanierung des Nebengebäudes lohnt sich nicht“, sagte Schmid im Gremium, denn es sei von geringer Bauqualität, sodass aus seiner Sicht nur der Abriss lohne, um Zugang zu schaffen. Sind die Gebäude im hinteren Areal des heutigen Schulhofs fertiggestellt, könnte anschließend an der Stelle des abgerissenen Areals ebenfalls ein Neubau entstehen.
[Visualisierung: conceptK --- Draufsicht der St. Antonius-Grundschule.]
Ebenfalls unter die Lupe genommen wurden die Sporthallen. Auch in diesem Bereich wurden erste Überlegungen von Schmid im gestrigen Ausschuss präsentiert. Die allermeisten Hallen reichen nach heutigem Anforderungsprofil für Belegungszeiten aus, betrachtet man die rein schulische Nutzung. Ebenfalls beim Standort St. Antonius ist eine räumliche Erweiterung des Sportangebots kaum möglich.
„Man müsste über mehrere Stockwerke bauen, das wäre statisch eine kaum lösbare Herausforderung“, so Schmid. Lediglich ein zum Hang gelegener Gymnastikraum sei am Standort realisierbar. Stattdessen schlug der Planer vor, sich nach einem Grundstück in der Nähe umzusehen, wo ein kompletter Hallenneubau realisiert werden könnte. Hierbei sollte man über den Tellerrand hinausschauen und nicht nur die Schülerzahlen im Blick haben.
Ebenso wie beim Nachwuchs müsse man private Bedarfe berücksichtigen. „Wir sollten mit umliegenden Vereinen sprechen“, riet Ausschussvorsitzender Frank Mederlet (SPD). Bislang war das Thema Sporthallen, etliche Standorte wurden saniert oder befinden sich laut Analyse in brauchbarem Zustand, politisch noch nicht beleuchtet worden, bis 2036 strebt man in der Stadt den Abschluss der Schulumgestaltung an.
Ein möglicher Kostenrahmen ist derzeit rein hypothetisch, dieser könne erst bei konkreterer Planung kalkuliert werden. Gestern wurde zum weiteren Vorgehen noch kein Beschluss gefasst. Dieser soll im Mai des kommenden Jahres im Schulausschuss bzw. Stadtrat erfolgen.
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