POLITIK

Erste Ideen für mehr Klimaschutz gesammelt

ls, Red; 24.06.2022, 12:25 Uhr
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Fotos: Michael Kleinjung - Klimaschutzmanagerin Nora Leidig (Mitte) nahm mit weiteren Beteiligten die Ideen der Bürger auf.
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Erste Ideen für mehr Klimaschutz gesammelt

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ls, Red; 24.06.2022, 12:25 Uhr
Bergneustadt - Auftaktveranstaltung mit etwa 30 Teilnehmern im Krawinkelsaal - Bis August können sich Interessierte jetzt online einbringen.

Mit einer Auftaktveranstaltung gab die Stadt Bergneustadt gestern den Startschuss für die Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzeptes. Alle interessierten Fachleute und Bürger waren in den Krawinkelsaal eingeladen, ihre individuellen Ideen, Vorstellungen und Potenziale für mehr Klimaschutz einzubringen. In diesem ersten Beteiligungsformat ging es vor allem darum, welche Handlungsfelder vorrangig angegangen werden sollten und welche Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden müssen.

 

 

Dabei stellten Bergneustadts Bürgermeister Matthias Thul, Klimaschutzmanagerin Nora Leidig und Sabine Lohoff von der begleitenden Ingenieurgesellschaft "Gertec" aus Essen zunächst die Ziele und Inhalte des zu erstellenden Klimaschutzkonzeptes vor. Demnach soll zum Beispiel eine Gesamtübersicht der öffentlichen Gebäude erstellt werden, um daraus anschließend energetische Einsparpotentiale zu ermitteln. Thul meinte, dass es auf den ersten Blick vielleicht schön sei, Orangen vor der eigenen Haustür zu ernten, diese Umstände global aber ein großes Problem darstellten.

 

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„Wir müssen solidarisch denken“, so der Bürgermeister. Das Stadtoberhaupt hofft, dass man „im Land der Dichter und Tüftler“ klimafreundliche Technologien entwickeln und mit gutem Beispiel vorangehen könne. „Mit wirksamen Ideen können wir dann auch andere überzeugen“, so die Vision Thuls, der mit Sorge den Blick nach China warf, wo immer noch neue Kohlekraftwerke gebaut würden. Handeln müsse man deswegen vor der eigenen Haustür und die gewonnen Erkenntnisse bündeln.


Etliche Ideen, wie man selbst aktiv werden kann, kamen anschließend von den etwa 30 Interessierten bei der sogenannten Beteiligungsphase. Genannt wurde unter anderem die Windkraft mit Bürgerbeteiligung. „Wenn Menschen finanziell an der Stromgewinnung profitieren würden, könnten sie vielleicht besser mit einem Windrad vor der Haustür leben“, hieß es aus dem Zuschauerraum. Dafür könnten ehemalige Waldflächen im Stadtgebiet genutzt werden. Walter Jordan vom örtlichen Heimatmuseum setzte sich für ein Umdenken der örtlichen Industrie und die Vermeidung von Plastikmüll ein. Außerdem wurde der Wunsch nach einem Mobilitätskonzept geäußert: In einem Ort, wo man sich untereinander kenne, sei die Bildung von Fahrgemeinschaften sicherlich einfacher als in Großstädten.

 

Was es trotz Publikumswunsch im Klimaschutzprojekt nicht geben wird, sind individuelle Energieberatungen für das eigene Zuhause. „Wir können allerdings Kontakte veröffentlichen, bei denen man individuelle Beratung erhalten kann“, sagte Sabine Lohoff (Foto).  Bis zur nächsten Bürger-beteiligungsveranstaltung im Herbst gibt es nun die Möglichkeit, weitere Ideen für das Klimaschutzkonzept einzubringen. Auf der Internetseite der Stadt Bergneustadt gibt es ab sofort einen Link zu einer Online-Ideenkarte. In diesen digitalen Stadtplan können Anregungen und gute Beispiele für mehr Klimaschutz in sieben Kategorien eingetragen werden. 

 

Bis Mitte August ist die Ideenkarte zur Nutzung im Internet freigeschaltet. "Wir hoffen, dass sich die Karte schnell mit vielen interessanten Ideen und Beispielen füllen wird", sagte Klimaschutzmanagerin Nora Leidig. Danach werden die Ideen ausgewertet und fließen schließlich in die Entwicklung von Maßnahmen für das Konzept ein.

KOMMENTARE

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Ich möchte für kein Geld der Welt neben meinem Haus ein Windrad stehen haben. Wir haben hier soviel Platz, da muss man dies nicht direkt neben eine Siedlung packen.

Tacheles T., 24.06.2022, 17:17 Uhr
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