POLITIK

Erste Schulstraße im Kreis: Schluss mit Elterntaxis

lw; 28.03.2025, 08:13 Uhr
Archivfoto: Lars Weber --- Ein Teil der Goethestraße soll nach den Herbstferien zur Schulstraße werden.
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Erste Schulstraße im Kreis: Schluss mit Elterntaxis

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lw; 28.03.2025, 08:13 Uhr
Waldbröl – Stadtrat beschließt die Einrichtung am Schulzentrum – Mütter und Väter sollen alternative Parkplätze anfahren, um ihren Nachwuchs rauszulassen.

Von Lars Weber

 

Die Einrichtung der ersten Schulstraße im Oberbergischen Kreis hat nun der Waldbröler Stadtrat beschlossen. Demnach soll die Goethestraße am Schulzentrum ab Herbst während gewissen Zeiten nahezu komplett autofrei werden. Die Entscheidung im Stadtrat fiel einstimmig. Bereits im Bauausschuss hatte Rudolf Bergen, Mobilitätsmanager der Stadt, das Projekt nochmals in der aktuellen Fassung vorgestellt, womit das Verkehrschaos ein Ende haben und vor allem die Elterntaxis umgeleitet werden sollen. Das ultimative Ziel: Ein sicherer Schulweg für Fußgänger und Radfahrer. Die Testphase soll zunächst ein Jahr betragen.

 

Bergauf führt die Goethestraße von der Vennstraße hoch, am Hollenberg-Gymnasium vorbei, bis zum Eingang der Gesamtschule. Links und rechts der Straße befinden sich einige Stellplatzmöglichkeiten, die noch von Oberstufenschülern, aber auch von Lehrkräften und Angestellten genutzt werden. Wenn es dann aber zwischen 7:10 und 7:35 Uhr richtig voll wird – tatsächlich kommen laut Bergen ein Großteil der rund 1.600 Schüler beider Schulen über die Goethestraße – seien es vor allem Eltern, die ihre Kinder bringen, wenden und wieder fahren, die für problematische und auch gefährliche Situationen sorgten, vor allem an den Parkplätzen und an Querungsstellen. Wenn es morgens noch dunkel ist, würden diese Probleme noch verschärft. Fast 1.000 Autos steuerten die Goethestraße an Schultagen an, wie eine Zählung ergab.

 

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Die Schulstraße soll nun nach der Einmündung zum Roseggerweg beginnen und hoch bis rein in die Schillerstraße sowie hoch zum Beginn des Höhenwegs gelten. Nur Angestellte der Schulen und drei betroffene Anwohnerhaushalte sollen eine dauerhafte Ausnahmegenehmigung zur Befahrung dieses Bereichs mit ihren Autos an Schultagen von 7 bis 8 Uhr sowie von 12:30 bis 15:45 Uhr erhalten. Klappbare Schilder werden auf die neue Situation hinweisen. Motorisierte Schüler mit ihren Mofas dürfen weiterhin die Straße befahren. Lieferverkehr wird erlaubt sein.  Die Parkplätze an der Goethestraße bleiben dem Schulpersonal vorbehalten.

 

Damit die Eltern nicht von der anderen Seite in den Höhenweg und in die Schillerstraße fahren, worüber von den Anwohnern ebenfalls Beschwerden vorliegen, werden dort „Anlieger frei“-Verkehrszeichen aufgestellt – die Einhaltung soll kontrolliert werden. Große Banner sollen zusätzlich das ganze Jahr über auf die veränderte Verkehrssituation hinweisen. Die Einführungswoche soll die Polizei begleiten. Bei Verstoß droht ein Bußgeld über 55 Euro, und zwar bereits ab dem zweiten Tag.

 

Als alternativen Hol- und Bringzonen hat die Stadt sieben andere Parkplätze ausgemacht. Dazu zählt zum Beispiel der Wohnmobilstellplatz an der Vennstraße oder der Parkplatz vor der Nutscheidhalle, aber auch der Parkplatz am Fachmarktzentrum am Raabeweg. 200 bis rund 600 Meter, länger müssten die Schüler von diesen Alternativen nicht bis zu ihrem Schuleingang gehen.

 

Auch landesweit gehört die Marktstadt zu den Vorreitern neben Köln, Bonn und Essen, wobei in den Großstädten auf andere Lösungen zurückgegriffen wird als im beschaulichen Waldbröl. Ein Grund, weshalb die Bundesanstalt für Straßenwesen den Versuch nach den Herbstferien in der Marktstadt von der Bergischen Universität Wuppertal und dem Büro Bueffee begleiten lässt mit Kameras und Zählgeräten. Waldbröl kostet das nichts. Bei Bedarf könne so auch schnell nachgesteuert werden.

 

Hat das Verkehrsexperiment Erfolg, könnte im Anschluss an die Testphase eine Teil-Entwidmung der Goethestraße die Folge sein.

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