POLITIK

Grünes Licht für Kreisverkehr – aber die Kritik wurde lauter

lw; 16.07.2025, 12:38 Uhr
Foto: Lars Weber.
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Grünes Licht für Kreisverkehr – aber die Kritik wurde lauter

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lw; 16.07.2025, 12:38 Uhr
Nümbrecht - An der Gouvieuxstraße soll die Verkehrsführung im Rahmen der Baumaßnahmen am Campus verändert werden – Hol- und Bringzone soll Situation am Morgen verbessern – Sorge aufgrund der Nähe zu Rettungs- und Feuerwehrwache.

Von Lars Weber

 

Der Nümbrechter Rat hat bei seiner Sitzung den Bau des Kreisverkehrs an der Gouvieuxstraße am Knotenpunkt mit dem Maiglöckchenweg und dem Festplatz beschlossen. Im Rahmen der Entwicklung des Campus und seiner Umlagen soll das Projekt vor allem die Hol- und Bringsituation am Morgen entschärfen und die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler erhöht werden (OA berichtete). Bereits im Bau- und Verkehrsausschuss zeigte sich Frank Schmitz (CDU) von den Plänen wenig überzeugt. Im Rat bekam er Unterstützung. Sieben Stimmen sprachen sich am Ende gegen das Projekt aus, drei Ratsmitglieder enthielten sich bei insgesamt 21 Ja-Stimmen.

 

Da an der Bücherei am Campus Parkplätze wegfallen werden im Zuge der Campusentwicklung, möchte die Gemeinde die Parksituation und vor allem die Elterntaxis in andere Bahnen lenken. Dabei soll der Kreisel und ein umgestalteter Parkplatz am Festplatz helfen. Es soll ein Einbahnstraßensystem geschaffen werden, sodass die Eltern dort eine Runde machen und ihre Kinder im „Kiss & Ride“-Bereich verabschieden sollen, um sich dann wieder Richtung Kreisverkehr zu begeben. Rund um den Kreisel angesiedelt sind bekanntlich die Rettungswache und das neue Feuerwehrgerätehaus. Die Ausfahrt der Kameradinnen und Kameraden auf die Gouvieuxstraße beim Einsatz liegt dabei ein Stück weiter unten.

 

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Trotzdem war die Nähe der Wachen ein Hauptkritikpunkt bei der Sitzung. „Was, wenn während der Bringphase morgens ein Notfall ist?“, fragte Schmitz. Gerade ein Krankenwagen hätte es mutmaßlich schwer, meint Schmitz, da er wie einige andere Ratsmitglieder auch der Überzeugung ist, dass ein Rückstau in den Kreisel vorprogrammiert sei. „Ich kriege Magenschmerzen bei dem Gedanken daran“, sagte Schmitz. Bürgermeister Hilko Redenius und Bauamtsleiter Jan Foerster betonten, dass ein Kreisverkehr ein „anerkanntes Mittel zur Entzerrung des Verkehrs“ und zur Beruhigung der Situation darstellt. Foerster glaubt auch nicht, dass der Verkehr an dieser Stelle kollabieren werde. Gleichwohl räumte die Verwaltung ein: „Es ist utopisch, dass wir alle Probleme damit lösen können“. Aber: „Ich glaube nicht, dass mehr gefährliche Situationen entstehen, als wie wir sie jetzt haben“, so Foerster.

 

Wilhelm Weber (GUD), stellvertretender Leiter der Nümbrechter Feuerwehr und früher auch als Notfallsanitäter unterwegs, bewertete die Verkehrsberuhigung durch den geplanten Kreisverkehr als positiv. Kritisch sieht er momentan noch die Bauphase. „Da müssen wir in der Planung ein besonderes Augenmerk haben für die Rettungswache und die Feuerwehr.“

 

[Grafik: Gemeinde Nümbrecht --- So soll die Hol- und Bringzone gestaltet sein.]

 

Schmitz regte an, den Beschluss auszusetzen und noch einmal im Ausschuss an Alternativen zu überlegen. Dr. Iris Kunadt schlug beispielsweise die Leo-Baer-Straße als Hol- und Bringstraße vor. Foerster glaubt allerdings, dass dort die Eltern nur versuchen würden, direkt auf der Leo-Baer-Straße zu wenden. „Die Straße ist nicht geeignet.“

 

Bürgermeister Redenius konnte nicht erkennen, weshalb die Pläne erneut in einen Ausschuss sollten, der bereits mit eindeutiger Mehrheit das Projekt für gut befunden habe. Das sah auch CDU-Fraktionschef Henry Daub so. „Es gab eine klare Beschlussempfehlung. Das Feintuning in der Planung kommt noch.“ Anschließend wurde abgestimmt und dem Bau des Kreisverkehrs zugestimmt.

 

Aus dem Rat
 

Wie in anderen Räten im Kreis auch war der Kreishausanbau auf Antrag der Grünen Thema. Der Rat der Gemeinde Nümbrecht schloss sich geschlossen bei einer Enthaltung dem Votum der Bürgermeisterkonferenz Oberberg an und fordert den Oberbergischen Kreis auf, die Zeit bis zum Inkrafttreten des Bebauungsplanes zu nutzen, um Einsparmöglichkeiten zu prüfen und in die Planung einfließen zu lassen. Den Antrag selbst, in dem unter anderem eine Sondersitzung des Kreistags gefordert wurde, zogen die Grünen zurück.

 

Den Saal verlassen hat ein Bürger nach kurzem Gespräch mit Bürgermeister Hilko Redenius. Der Zuschauer hatte mit seinem Handy Videoaufnahmen der laufenden Sitzung angefertigt. Als Redenius dies auffiel, konfrontierte er den Bürger und wies ihn auf die Hauptsatzung hin, wonach Filmaufnahmen nicht gestattet seien. Anschließend räumte der Mann seinen Platz.

KOMMENTARE

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Ja und anstatt das Geld aus der Gemeindekasse, sollten das die bring und hol "Elternteil 1u 2" auf Mautbasis bezahlen.
Vielleicht braucht es dann keinen Umbau mehr, weil die Pänz dann auch wieder mit dem Bus und per Pedes zur Schule kommen werden .
Ach was bin ich froh da raus zu sein.

Rappes , 17.07.2025, 10:12 Uhr
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