POLITIK
Große Mehrheit für Erweiterung des Elsenrother Gewerbegebiets
Nümbrecht – Mit drei Gegenstimmen beschließt der scheidende Nümbrechter Rat das Projekt – Grüne fürchten Regressforderungen.
Am Ende war der Beschluss nur noch reine Formsache. Die Nümbrechter Politik hat den Weg für die Erweiterung des Gewerbegebiet Elsenroth in dieser Woche frei gemacht. Seit über einem Jahr lief das Verfahren rund um das Projekt, Bürgerinitiativen, Anwohner aus Elsenroth und Gerhardtsiefen sowie Umweltschützer hatten sich lange Zeit gewehrt und versucht den Ausbau zu verhindern. Doch nachdem am Dienstag bereits der Planungs- und Umweltausschuss dem Gemeinderat mit zwei Gegenstimmen der Grünen empfohlen hatte, die entsprechenden Beschlüsse zu fassen, kam die Nümbrechter Politik dem in der letzten Sitzung des scheidenden Rats nach.
Das Projekt wurde mit großer Mehrheit – nur drei Gegenstimmen (Grüne), keine Enthaltungen – bewilligt. Auch die Grünen hatte am Ende
auf größere Diskussionen verzichtet: Ratsherr Rainer Gottschlich gab an beiden Tagen noch ein letztes kurzes Statement ab, verzichtete dabei aber auf die Wiederholung inhaltlicher Kritik, sondern äußerte lediglich Bedenken bzgl. der Risiken, die durch die Erschließungskosten entstehen könnten. Bis zu zehn Meter Erde müssten abgeschoben werden, diese könnten anschließend gemäß mehrerer Gutachten nicht wieder eingebracht werden. Er befürchtet, dass bei explodierenden Kosten der aktuelle Rat durch eine Besonderheit in der NRW-Gesetzgebung in Regress genommen werden könnte. Dass man den Kampf gegen die Erweiterung des Gewerbegebiets letztlich verloren habe, gestand Gottschlich dagegen ein: „Das gehört zur Demokratie und wir müssen damit leben, dass wir uns trotz unserer Kritikpunkte nicht durchgesetzt haben.“
Bürgermeister Hilko Redenius versicherte auf Nachfrage, dass er es als persönliche Aufgabe ansehe, alle Eingaben, der Bürgerinitiativen, die man in das Projekt mitaufgenommen habe, umsetzen zu wollen. "Es gab drei Offenlagen und eine Bürgerversammlung. Die Bürgerinitiativen waren umfangreich im Planungsausschuss beteiligt."
KOMMENTARE
1
Genau richtig so! Die Entscheidungen der Gemeinde hätten nicht anders ausfallen können und dürfen. Es muss und darf prioritäten geben! Man wird bei solchen Projekten niemals die gunst aller erwirken können. Diejenigen die schreien haben ofmals am wenigsten damit zu tun. Die gemeinde Nümbrecht macht in dieser hinsicht vieles sehr richtig.
2
Wenn wir immer mehr Flächen für Strassen, Wohnungsbau und Industriegelände versiegeln, wird die Fläche, auf der wir regionale Lebensmittel erzeugen können, immer kleiner.
Ich persönlich möchte nicht die zum Leben notwendigen Mittel aus Ländern bekommen, wo ich nicht weiß, unter welchen Bedingungen diese dort produziert worden sind.
Zusätzlich wird die Artenvielfalt durch die versiegelten Flächen immer kleiner.
3
Es ist immer leicht prioritäten zu setzen auf kosten von Nachbargemeinden siehe verkehrsaufkommen wiehl, andere dürfen es ausbaden. Klar daumen runter stopp den neubaugebieten ohne vernünftiges Verkehrskonzept !!!!
Günter, 01.11.2020, 10:26 Uhr4
Ich denke das es ein Fehler ist zu erweitern. Die Gemeinde hat ja schon vor Jahren den Punkt verpennt mit den Gewerbe Flächen. Das könnte Wiehl damals besser. Und wenn es um Arbeitsplätze geht wie ja so schön gesagt wurde, werden es nur ein paar sein. Und auch da schau ich wieder nach Wiehl wo gerade 400 Mann bei der BPW um Jobs bangen. Ich denke nicht das dort in elsenroth soviel neue entstehen.
Kahl , 02.11.2020, 06:50 Uhr5
warum sind verkehr und arbeitsplätze in wiehl wichtiger als in nümbrecht? daumen rauf für die entscheidung in nümbrecht. das haben bei der wahl die meisten so auch so gesehen. toll dass wahlversprechen noch eingehalten werden. weiter so.
friedhelm l., 05.11.2020, 07:42 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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