POLITIK

Hochwasser- oder Denkmalschutz?

ls; 08.06.2024, 10:00 Uhr
Foto: Michael Kleinjung --- Das Radium-Wehr beschäftigt derzeit Verwaltung und Politik.
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Hochwasser- oder Denkmalschutz?

ls; 08.06.2024, 10:00 Uhr
Wipperfürth - Im Bauausschuss wurde über Erhalt oder Abriss des Radium-Wehrs diskutiert - Stimmengleichheit bei Abstimmung.

Von Leif Schmittgen

 

Bei der jüngsten Bauausschusssitzung in Wipperfürth stand der mögliche Abriss des historischen Radium-Wehrs am ehemaligen Turbinenhaus des Leuchtmittelherstellers zur Debatte. Die Verwaltung erwägt seit vergangenem Jahr, die Anlage zu schleifen, um künftig besser gegen Hochwasserereignisse gewappnet zu sein und die Bevölkerung zu schützen. 2021 war das Wasser rund um die Anlage über das Ufer getreten, kurz davor mündet der Gaulbach in die Wupper. Die Bebauung lässt nur begrenzte Wassermengen durchfließen.

 

Im Frühjahr hatte es einen CDU-Antrag zur Ratssitzung geben, in dem sich die Christdemokraten für den Erhalt des Wehrs aussprachen. Aus Gründen des  Denkmalschutzes gelte es, das stadtprägende Ensemble zu erhalten. Gleichzeitig solle man Alternativlösungen erarbeiten, um den Hochwasserschutz zu gewährleisten. Ehemalige Turbinenschächte wurden als Entlastungsmöglichkeit genannt, Messungen aber haben zwischenzeitlich ergeben, dass die Entlastung bei Nutzung der Schächte nur minimal sei.

 

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Der Wupperverband hatte wiederum bereits im vergangenen Herbst berechnet, dass ein Rückbau nur minimale Verbesserungen mit sich bringen würde, da die Brücken an der Lüdenscheider Straße und Surgeres-Platz an sich einen nicht ausreichenden Querschnitt aufweisen und demnach nur begrenzte Wassermengen durchlassen. Ein Brückenneubau im Bereich des Gaulbachs könnte in Kombination mit dem Schleifen des Wehrs Abhilfe schaffen. Unabhängig von den Auswirkungen am Gaulbach, wirke sich laut Beschlussvorschlag ein Rückbau für den Bereich Garten- und Ohlstraße sowie am  Parkplatz Wupperbogen aus. Allein der Schutz dieser Bereiche rechtfertige aus Sicht der Stadtverwaltung die Maßnahme an der Wehranlage.

 

Nach längerer Diskussion gab es bei der Abstimmung ein Patt, was laut Gemeindeordnung zu einer Ablehnung des CDU-Antrags führte. Allerdings ist der Beschluss lediglich eine Empfehlung an den Rat, der in seiner Sitzung am 25. Juni final zu dem Thema entscheiden wird.

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