POLITIK
Jörg Bukowski verzichtet 2025 auf weitere Kandidatur
Morsbach – Bürgermeister gibt Rückzug zum Ende der Legislaturperiode bekannt - Der 49-Jährige beklagt fehlendes Vertrauen vonseiten der Politik.
Der Morsbacher Bürgermeister Jörg Bukowski wird sich bei der nächsten Kommunalwahl im Jahr 2025 nicht mehr zur Wiederwahl stellen. Dies gab der 49-Jährige heute in einer Presseerklärung bekannt. Als Grund nennt er fehlendes Vertrauen vonseiten der Politik. „Die letzten beiden Abstimmungen über die Haushalte 2022 und 2023 haben gezeigt, dass es eine ‚kritische Mehrheit‘ aus CDU und SPD im Gemeinderat gibt, die aus unterschiedlichen Gründen meine Arbeit nicht unterstützen können oder wollen, sondern maßgeblich erschweren und wenig lösungsorientiert unterwegs sind“, erklärte Bukowski.
Insgesamt habe sich die Zusammenarbeit mit allen politischen Gruppen deutlich verschlechtert, was der Rathauschef auch mit der Corona-Situation begründet. Persönliche Treffen hätten in dieser Zeit nicht stattgefunden. „Die Teilnahme an (auch Online-) Fraktionssitzungen in den letzten drei Jahren kann ich an zwei Händen abzählen“, sagte Bukowski weiter. Seit Beginn seiner Amtszeit im Jahr 2009 habe es keine direkten Gespräche auf Initiative der CDU-Fraktion gegeben. Das Verhältnis zu den früheren und aktuellen SPD-Fraktionsvorsitzenden bezeichnet er als schwierig. „In den letzten Jahren wurden zudem von der Fraktion einige zu treffende Entscheidungen inhaltlich anders bewertet und daher abgelehnt“, so der gebürtige Gummersbacher.
Dies alles sei für ihn eine sehr schwierige und kaum zu ertragende Situation. „Es geht vor allem darum, dass ich als Verantwortungsträger Rückhalt haben muss, der überwiegend von der BFM-Fraktion und der FDP sowie - mit kleinen Einschränkungen - von den Grünen gegeben ist. Wie soll ich Verhandlungen führen, wenn ich mir nicht sicher sein kann, wie die politische Mehrheit denkt?“, fragt Bukowski mit Blick auf anstehende, für die Gemeinde bedeutende Projekte wie die Zukunft des Sportplatzes „Auf der Au“ (Neubau oder Verlagerung an die Hahner Straße), den Erhalt oder den Abriss der Turnhalle C, das Klimaschutzkonzept oder den Brandschutzbedarfsplan.
Der ständige Kampf zwischen den „Fronten“ sei auf Dauer zermürbend. „Verwaltungsintern sind bereits unterschiedliche Meinungen sorgfältig abzuwiegen. Baumaßnahmen und andere Initiativen kosten Geld, was nicht bzw. nur sehr begrenzt zur Verfügung steht. Die Meinungen der politischen Gruppierungen gehen häufig auseinander. Und auch innerhalb der einzelnen Fraktionen scheint es deutliche Meinungsunterschiede zu geben. Das alles schadet aber unserer Gemeinde, die nach außen als möglichst starke Einheit mit einer klaren Meinung auftreten sollte“, schildert Bukowski.
KOMMENTARE
1
Sehr schade für Morsbach, da einer der fähigsten Rathauschefs in Oberberg. Aber da er ja noch nicht in Rente gehen wird, wäre er doch ein geeigneter Kandidat für andere Kommunen...
Mueschbecher, 03.03.2023, 14:04 Uhr2
Kann ihn gut verstehen, dass man unter solchen Umständen die Lust am Job und der Arbeit verliert.
Ob eine Neuer Morsbach weiter bringen wird bleibt abzuwarten ...!?
3
Sehr schade, damit verliert Morsbach einen engagierten Bürgermeister.
Alles Gute für den weiteren Weg.
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Wahre Worte.
Hoffentlich wacht die Politik mal auf, beendet die Kanaldeckelpolitik und konzentriert sich auf das Wesentliche!
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Der früher Gemeindedirektor Jütte ist ebenfalls aus denselben Gründen gegangen. So schade dass sich Parteien, egal ob in den Kommunen oder auf Bundesebene sich nie im und für die Interesse/Interessen der Bürger einigen können und sich egoistisch wichtig nehmen.
Lichtenberger , 03.03.2023, 19:15 Uhr6
Ein Bürgermeister der Morsbach verändern und lebenswerter machen wollte
wird ständig von einer informellen GROKO blockiert - wie sagte der letzte
sächsiche König so treffend " Dann macht doch euren Dreck alleene..."
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Bukowski ist ein superguter Bürgermeister!
Er sollte gegen Grootens bei der nächsten Kreistagswahl antreten.
Für Bukowski weiterhin alles Gute!!!
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Herr Bukowski ist sicherlich sehr bemüht, ein guter Bürgermeister zu sein. Aber als Politiker muss man Kompromisse eingehen. Gegenüber den Ratsvertretern und ganz wichtig, gegenüber geldgebenden Behörden. Ob Freibad, Jugendherberge, Kreisverkehr in Lichtenberg oder nun aktuell die alte Hängebrücke. Solche Sache muss ein Bürgermeister einfach meistern.
Altmorsbacher, 04.03.2023, 23:24 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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