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Jahrelange Baustellen im Ortskern

ks; 10.06.2022, 16:20 Uhr
Oberberg Aktuell
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Jahrelange Baustellen im Ortskern

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ks; 10.06.2022, 16:20 Uhr
Lindlar – Im Bau- und Planungsausschuss ist ausführlich über das ISEK und die damit verbundenen Baumaßnahmen gesprochen worden.

„Die Bedeutung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes kann man nicht groß genug reden“, ist Thorben Peping von der SPD-Fraktion überzeugt – nicht zuletzt, da es der Gemeinde Lindlar ermögliche, „große Projekte“ umzusetzen. Das ISEK im Zusammenspiel mit der Realisierung der Bergischen Ressourcenschmiede, welche im Rahmen der REGIONALE 2025 entwickelt wird, begeistert laut Hans Schmitz auch die Christdemokraten. „Das ist ein Alleinstellungsmerkmal für Lindlar“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende über die Gemeinde als Reallabor (OA berichtete).

 

Ursula Mölders vom Stadt- und Regionalplanungsbüro Dr. Jansen legte sehr ausführlich das Prozedere rund ums ISEK dar. Die Änderungswünsche von SPD und GRÜNEN seien der Diplom-Geografin zufolge in das 186 Seiten umfassende Gutachten eingearbeitet worden, nach den Sommerferien sollen zudem die Schüler beteiligt werden. Ziel sei, den Förderantrag – nach Zustimmung des Gemeinderats – bis zum 30. September dieses Jahres zu stellen.

 

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Vor einer Woche habe das Auswahlgremium entschieden, welches Planungsbüro mit der Umsetzung betraut werde. Welches Büro den Wettbewerb für sich entschieden habe, durfte im Rahmen der Sitzung noch nicht verkündet werden – ganz im Gegenteil zu den Aspekten, die für den Gewinner gesprochen haben. So hätte das ausgewählte Team laut Mölders „den Ort Lindlar am besten verstanden, sich mit der Identität befasst, die Klima- und Kreislaufwirtschaft am tiefsten betrachtet und handwerklich am besten präsentiert.“ Lediglich am Kostenrahmen müsse noch gefeilt werden.

 

„Städtebaulich wurde im Ortskern der höchste Missstand festgestellt“, macht Mölders deutlich, weswegen auch der Fokus des ISEK auf dem Hauptort liege. In Abstimmung mit dem Ministerium, der Bezirksregierung und der Kämmerei schlagen die Planer vor, die Umsetzung des ISEK in zwei Phasen zu teilen. Der Marktplatz und der Ortskern seien den Bürgern laut Mölders am wichtigsten, außerdem möchte die Kirche den Vorplatz von St. Severin umbauen. Der Auftakt soll am Vorplatz der Realschule und dem Kastela-Platz gemacht werden. In der zweiten Phase solle am Freizeitpark, den Ortseingängen und den Wegeverbindungen gearbeitet werden.

 

In Stein gemeißelt sei die Vorgehensweise jedoch nicht. So stellte Mölders klar, dass es in der Sitzung darum gehe, einen Grundsatzbeschluss zu treffen. Welche Projekte in welchem Jahr realisiert werden sollen, könne bei jedem Förderantrag, der jeweils für das kommende Jahr gestellt werden muss, neu überdacht werden. Trotzdem entbrach im Ausschuss eine Diskussion darüber, ob der Busbahnhof, die Fußwege oder die Radwege vorgezogen werden sollten und ob der Park Plietz hintenangestellt werden könne.

 

Für die erste Projektphase stünden der Gemeinde rund elf Millionen Euro an förderfähigen Kosten zur Verfügung. Dabei verfolgen die Planer – mit Ausnahme des Quartierkonzeptes Kulturarena – die Strategie, sich vom Ortskern nach außen zu den Randbereichen vorzuarbeiten. Abgeschlossen werden soll die erste Phase im Jahr 2028, für die zweite Phase sei eine weitere Gesamtmaßnahme zu beantragen. „Wir werden ein paar Jahre lang in Lindlar Baustellen haben“, möchte Peping die Öffentlichkeit schon jetzt auf die Baumaßnahmen einstellen. „Das muss man auch wollen.“

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