POLITIK
Johanniter-Kita soll nach Strombach umziehen
Gummersbach - Kinder aus Steinenbrück müssen künftig nach Strombach - Kita wird fünfgruppig - Standort in der Virchowstraße laut Verwaltung alternativlos.
Nachdem der Neubau einer Kita in der Karlsbader Straße am Widerstand der Einwohner gescheitert ist (OA berichtete), fasst Gummersbachs Verwaltung nun ein Areal an der ehemaligen Hauptschule in Strombach ins Auge. Das teilte Beate Reichau-Leschnik, Ressortleiterin des Fachbereich Jugend und Familie, im Jugendhilfeausschuss mit. Der Standort sei nahezu alternativlos, weil die Stadt ihrer Gewährleistungspflicht nachkommen müsse und es keine anderen Möglichkeiten gebe, an denen sich das Projekt bis zum kommenden Jahr umsetzen lasse. Die Vorprüfung habe ergeben, dass der Standort auch verkehrstechnisch die beste Lösung sei, da er ohne Auto zu erreichen ist.
Dorthin umziehen soll die noch zweigruppige Kita der Johanniter Unfallhilfe (JUH), die derzeit in Steinenbrück beheimatet ist. Sie soll auf fünf Gruppen (92 Kinder zwischen drei Jahren und der Einschuldung und 18 Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren) erweitert werden. Gespräche mit dem Träger sowie einem Investor, der die Kita bauen soll, hätten bereits stattgefunden, so Reichau-Leschnik. In der Virchowstraße sind bereits zwei Kindergärten ansässig. Gebaut werden soll auf der Fläche, wo derzeit eingeschossige Behelfsbauten stehen. Man plant mit etwa 2.000 Quadratmetern, das ehemalige Gelände der Hauptschule umfasst 16.000 Quadratmeter.
Die Politik zeigte sich mit dem neuen Standort nur bedingt einverstanden. „Wir haben immer von einem Bedarf in Steinenbrück gesprochen. Die äußeren Umstände mögen so sein, trotzdem ist es nicht glücklich einen Kindergarten dorthin zu verlagern, wo bereits zwei existieren“, meinte Karl-Otto Schiwek (CDU). Auch Ursula Anton (FDP) ergänzte: „In sozialen Brennpunkten sind Eltern nicht bereit, weite Wege auf sich zu nehmen.“ Thomas Hein, Fachbereichsleiter Jugend und Familie, äußerte Verständnis für die Kritik, entgegnete aber, dass es in Steinenbrück keine Alternativen gegeben habe: „Strombach ist sehr gut zu erreichen und eine der akzeptableren Lösungen.“
Die Verwaltung erhoffe sich auch Synergieeffekte durch die drei Kitas an einem Standort. Eine zweigruppige Lösung käme für die JUH-Kita hingegen nicht in Frage, da der Träger aus wirtschaftlichen Gründen darauf dränge, in einer Einrichtung zu sein. Die Kitaplätze müssen von der Stadt bis zum 1. April 2023 vorgehalten werden, um Rechtsstreitigkeiten aus dem Weg zu gehen. Die neue Kita soll zum 1. August in Betrieb genommen werden. „Ich habe Zweifel, dass das gelingt, aber wir sollten froh sein, überhaupt eine Lösung gefunden zu haben“, so Helga Auerswald (SPD), Vorsitzende des Jugendhilfeausschuss.
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