POLITIK

Jugend demnächst im Zentrum?

ls; 14.11.2024, 16:00 Uhr
Foto: Leif Schmittgen --- Das leer stehende Ladenlokal hat sich die Gemeinde zunächst vorläufig gesichert und möchte das Jugendzentrum weg von der Gesamtschule langfristig am Dr.-Oscar-Kayser-Platz im Herzen der Gemeinde als Anlaufstelle etablieren.
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Jugend demnächst im Zentrum?

ls; 14.11.2024, 16:00 Uhr
Marienheide – Der beim Nachwuchs ungeliebte Standort des „Blue Planet“ könnte bald Geschichte sein - Entscheidung über Anmietung fällt noch in diesem Jahr – Bündelt Webseite künftig Vereinsangebote?

Von Leif Schmittgen

 

Im Frühjahr hatte die Gemeinde Marienheide einen Jugendworkshop veranstaltet, bei dem Wünsche und Anregungen der jungen Generation gesammelt wurden. Die Ergebnisse wurden im Sommer dem Bildungsausschuss präsentiert, mit dem Ergebnis, dass der Standort des örtlichen Jugendzentrums „Blue Planet“ vielen nicht bekannt sei bzw. wegen der integrierten Lage im Gesamtschulgebäude nicht sonderlich beliebt ist und zu weit außerhalb des Ortskerns liege (OA berichtete).

 

Gestern nun tagte der Ausschuss erneut und die Gemeinde hat den Ruf der Jugend offensichtlich erhört. Zwei Ladenlokale im Zentrum wurden Vertretern der Gemeinde und Politik zu Beginn des Monats besucht, herauskristallisiert hat sich offenbar ein Standort am Dr.-Oscar-Kayser-Platz. Den Planungsfortschritt präsentierte Bürgermeister Stefan Meisenberg gestern dem Gremium und Anja Mehren vom „Blue Planet“ warb für den Standort: Im Herzen des Zentrums gelegen könne man die Jugend am Bahn- bzw. Busbahnhof sowie dem Heilteichgelände - dort treffen sich die jungen Leute regelmäßig – auf kurzem (Dienst-) Weg erreichen und für das neue Angebot begeistern. „Die Öffnungszeiten würden wir den Bedürfnissen der Jugendlichen anpassen", warb Mehren für den raschen Umzug.

 

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Vorsorglich hat sich die Gemeinde nun kürzlich das Objekt gesichert, bekommt aber vom Eigentümer sprichwörtlich die Pistole auf die Brust gesetzt: Bis zum Ende des Jahres soll die Verwaltung einen Mietvertrag mit zehnjähriger Laufzeit unterschreiben, ansonsten würde das Objekt erneut öffentlich vermarktet. Ein entsprechender Beschlussvorschlag, in dem die Verwaltung zur Vorbereitung eines Mietvertrages vom Ausschuss beauftragt wird, lag gestern zur Abstimmung bereit.

 

[Der offensichtlich bei der Jugend unbeliebte Standort könnte bald Geschichte sein. In der Gesamtschule würde man die Räumlichkeiten anders nutzen.]

 

„Wir befürworten das Projekt, erbitten uns aber wegen diverser Vertragsdetails noch Beratungsbedarf“, kündigte Birgit Hillrichs von der CDU an. Die Zeit zwischen dem Ortsbesuch vor rund zehn Tagen und der Beschlussvorlage sei nach Fraktionsmeinung zu knapp bemessen und man wolle zunächst noch weitere Details des Kontrakts fraktionsintern beleuchten. Welche das genau sind, wurde im öffentlichen Teil der Sitzung nicht bekannt. Die übrigen Parteien folgten dem Wunsch der Christdemokraten und verlegten die Entscheidung in die Dezembersitzung des Rates, befürworten den Umzug aber unisono. Dann soll auch der Haushalt verabschiedet werden, in dem dann auch die genaue Höhe des jährlichen finanziellen Aufwands für das Jugendzentrum ausgewiesen sein soll.

 

Trainingszeiten und -termine gebündelt  per QR-Code?

 

Beim Kreissportbund sowie in Bergneustadt hat Initiator Torsten Brandsch seine Plattform trainingszeiten.info bereits vorgestellt und in der Feste bereits seit einem Jahr etabliert. Nun soll das Modell auch in Marienheide etabliert werden, wie Brandsch gestern im Ausschuss berichtete. Anders als eine schnöde Auflistung von Sportvereinen, soll die zu etablierende Webseite vorhandene Sportangebote in der Kommune bündeln. „Ein Handballer weiß zwar, wo in der Region sein Sport angeboten wird, ihm ist aber oft nicht bekannt, dass es in unmittelbarer Nähe auch Turnen oder Rhönradfahren angeboten wird“, warb Brandsch. Auch Nichtsportler sollen über die Plattform informiert werden. Zusätzlich könnten auf der Homepage gleich Trainingstermine gebracht werden. Zusätzlich erhält jeder teilnehmende Verein ein Plakat mit QR-Code, hinter dem sich das komplette Sportangebot verbirgt.

 

„Das ist günstiger als Schilder zu drucken“, zog der Anbieter einen Vergleich zu Firmen, die ihr Portfolio oft werbewirksam mit großen Lettern präsentierten. Die Fäden laufen bei der Gemeinde zusammen. Gegen monatlich geringen finanziellen Aufwand, den die Gemeinde im ersten Jahr übernehmen soll, können Vereine partizipieren und auf der Plattform auch gemeinsame Veranstaltungen koordinieren und Terminüberschneidungen durch die Vernetzung so vermeiden. Ein Beschluss wurde noch nicht gefasst, es wird über den Beitritt zunächst beraten.

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