POLITIK
Kein Stadionbau in Hohkeppel?
Lindlar – Die Bezirksregierung Köln macht der Eintracht einen Strich durch die Rechnung - Verein will an Planungen festhalten (AKTUALISIERT).
+++2. Meldung (Freitag, 10:50 Uhr)+++
Die Verantwortlichen des Vereins haben die Ausführungen der Gemeinde Lindlar (siehe Bericht unten) zur Kenntnis genommen. Eine Überraschung seien die momentan vorliegenden Informationen nicht. „Uns war bereits von Anfang an bewusst, dass dies ein steiniger Weg wird, bei dem wir nur geringfügige Unterstützung erhalten werden“, teilten Hakan Ekmen (Vorstandsvorsitzender und 1. Abteilungsleiter Fußball) und Marco Theisen (Kaufmännischer Geschäftsführer und 2. Abteilungsleiter Fußball) in einer Stellungnahme mit.
An den Planungen wolle der Klub ungeachtet der neuen Entwicklungen festhalten werden. „Wir werden diesen Weg weiter gehen und unser Projekt eines eigenen Stadions in Hohkeppel vorantreiben“, versichern Ekmen und Theisen, die zudem erklären: „Wir wollen zeitnah weitere Gespräche mit den Fraktionen der Gemeinde und der Bezirksregierung Köln - von der weiterhin keine schriftliche Stellungnahme vorliegt - führen.“ Darüber hinaus werde sich der Verein fachliche und juristische Unterstützung holen, „um alle Möglichkeiten und Alternativen prüfen zu können.“
Kritisch sehen die beiden Vorstandsmitglieder die Kommunikation seitens der Gemeindeverwaltung. Nachdem man die notwendigen Unterlagen (Ekmen und Theisen: „Mit viel Aufwand und unter Berücksichtigung aller Vorgaben“) vor Wochen eingereicht habe, sei dem Verein bereits in der vorletzten Woche eine Rückmeldung der Verwaltung nebst Auswertungen durch die Bezirksregierung zugesagt worden. Eine Übermittlung dieser Informationen habe allerdings erst stattgefunden, nachdem die Informationen in der Ratssitzung kommuniziert und damit öffentlich bekannt wurde.
+++1. Meldung (Donnerstag/14:20 Uhr)+++
Kein guter Tag für die Eintracht Hohkeppel: die Bezirksregierung Köln schiebt dem Sportverein aus der Lindlarer Ortschaft Hohkeppel einen Riegel vor den geplanten Stadionbau. Seit dieser Saison spielt die 1. Mannschaft der Eintracht in der Regionalliga – doch der heimische Sportplatz ist weit davon entfernt, regionalligatauglich zu sein. Die Heimspiele des Teams werden deshalb seit der Sommerpause in Düren ausgetragen.
Parallel dazu hat der Verein den Plan verfolgt, den Sportplatz, der zwischen den Lindlarer Ortschaften Hohkeppel und Schmitzhöhe liegt, zu einem Stadion nach Regionalliga-Standard umbauen zu lassen (OA berichtete). Doch wie Bürgermeister Dr. Georg Ludwig bei der gestrigen Ratssitzung und heute dem Vereinsvorstand mitteilte, gibt die Bezirksregierung Köln dem Vorhaben kein grünes Licht.
Am 16. Juli dieses Jahres hat die Gemeinde Lindlar bei der Bezirksregierung Köln laut Bürgermeister Ludwig eine landesplanerische Anfrage für den Bereich des Sportplatzes gestellt und dabei auch erfragt, inwiefern eine Realisierung des Stadionbaus an besagtem Standort möglich sei. Im September soll die Bezirksregierung dazu eine Stellungnahme abgegeben haben.
Wie Ludwig in der gestrigen Ratssitzung ausführte, würden die Planungen nach Ansicht der Bezirksregierung den landesplanerischen Vorgaben widersprechen. So verfolge der Regionalplan das Ziel, dass sich die Siedlungsentwicklung der Gemeinde auf die Flächen beschränkt, die im Regionalplan als Siedlungsbereiche dargestellt sind. Neue „Siedlungsansätze“ und „bandartige bauliche Entwicklungen“ außerhalb der Siedlungsbereiche dürften nicht geplant werden.
Derzeit wird bei der Bezirksregierung an der Neuaufstellung des Regionalplans Köln gearbeitet. Der neue Regionalplanentwurf soll für den Bereich, in dem der Sportplatz der Eintracht liegt, künftig einen sogenannten „Bereich zum Schutz der Natur“ (BSN) vorsehen. Im Rahmen der kommunalen Bauleitplanung sei dies aber nicht erst bei in Kraft treten des Regionalplans zu beachten, sondern auch schon zuvor.
Laut Ludwig würde das Stadion mitten in der Biotopverbundfläche „Lennefetal mit seitlichen Quellsiefen südwestlich Lindlar, zentrale Biotopflächen“ liegen, auf der der BSN basiert. Überschneidungen gäbe es an den nördlichen, östlichen und südlichen Randbereichen des Plangebiets. Die Fläche selbst soll über eine herausragende Bedeutung verfügen (Biotopverbundstufe 1). „Das Thema hat derzeit keine Aussicht auf Genehmigung“, sagte Ludwig abschließend.
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