POLITIK

Landratswahl: Tülay Durdu fordert Jochen Hagt heraus

lw; 05.03.2020, 16:26 Uhr
Foto: Lars Weber --- Tülay Durdu (2. v.li.) bekommt im Wahlkampf Rückendeckung von SPD, Grünen und der Linkspartei (v.l.): Heidi Mehlhorn (Linke), Thorsten Konzelmann (SPD), Susanne Maaß (SPD), Marc Zimmermann, Sabine Grützmacher (beide Grüne) und Jan Köstering (Linke).
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Landratswahl: Tülay Durdu fordert Jochen Hagt heraus

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lw; 05.03.2020, 16:26 Uhr
Oberberg – Vorsitzende der Rösrather SPD tritt bei der Kommunalwahl im September als Kandidatin von SPD, Grüne und Linke an.

Von Lars Weber

 

Die Kreisverbände von SPD, Grünen und der Linkspartei haben heute in der Geschäftsstelle der Sozialdemokraten in Ründeroth ihre Kandidatin für die kommende Landratswahl im September vorgestellt. Als Gegenkandidat für den Amtsinhaber Jochen Hagt schickt das Bündnis Tülay Durdu ins Rennen. Die 45-Jährige mag im Oberbergischen noch ein unbekanntes Gesicht sein. Im Rheinisch-Bergischen Kreis sieht das anders aus. Unter anderem kandidierte das Rösrather Ratsmitglied 2017 für das dortige Landratsamt, musste sich in einer Stichwahl aber dem CDU-Bewerber Stephan Santelmann geschlagen geben.

 

Dass es im Oberbergischen Kreis anders ausgeht, darauf hofft nicht nur Durdu selbst, sondern auch die SPD, die Grünen und die Linke. Thorsten Konzelmann, Vorsitzender der Kreis-SPD, sagte heute, dass klar gewesen sei, dass die Sozialdemokraten den Wählern eine Alternative zu Hagt geben wollten. Im Spätherbst hätten Gespräche mit den Grünen stattgefunden, die ihrerseits bereits im Dialog standen mit der neu formierten Spitze der Linkspartei. Wie auch Linke-Sprecher Jan Köstering und Grünen-Sprecherin Sabine Grützmacher sagten, sei zügig eine gemeinsame Basis gefunden worden. Eines sei klar gewesen, so Konzelmann: „Wir wollten keinen Hagt 2.0 aufstellen.“

 

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Die Idee, Durdu zu kontaktieren, kam aber nicht von den Sozialdemokraten, sondern von den Linken und den Grünen. Denn die 45-Jährige hatte während ihres Wahlkampfs im Nachbarkreis Eindruck hinterlassen. „Oberberg ist reif für eine starke Frau mit innovativen Ideen“, sagte Grützmacher. Die Parteien seien sich schnell einig gewesen. „Das war ein Paket, dass uns kurz vor Weihnachten vor die Füße gefallen ist“, so die Grünen-Sprecherin weiter.

 

Durdu brauchte keine Woche zum Überlegen. Dann sagte sie zu. Sie ist seit zwölf Jahren SPD-Mitglied und seit sechs Jahren Ratsmitglied in Rösrath. Beruflich ist sie es gewohnt, sich für viele Menschen einzusetzen. Denn sie ist nicht nur Referentin für Vertrieb und Marketing beim Tüv Rheinland in Köln. Sie ist dort auch Vorsitzende des Personalausschusses und damit als Arbeitnehmervertreterin von 10.000 Mitarbeitern im Einsatz. Den Betriebsrat des Unternehmens hatte sie mit initiiert. Ihr Segment beim Tüv: der ÖPNV und der Schienenpersonennahverkehr.

 

„Ich möchte den Oberbergern dienen, ihr Leben besser und attraktiver machen“, sagte Durdu. An konkreten Konzepten werde gerade mit Hochdruck gearbeitet. Im Blick habe sie dabei unter anderem den geförderten Wohnungsbau, aber auch die Infrastruktur, von der medizinischen Versorgung über Bildung bis zum Verkehr. Wichtig sei ihr auch, dass die Natur nicht „zugepflastert“ werde. Den Spagat, drei Parteien mit teils sehr unterschiedlichen Standpunkten hinter sich zu einen, möchte sie schaffen. „Ich liebe Herausforderungen.“ Konflikte sieht sie dabei nur als Zwischenstopp zu einer Verbesserung.

 

Das Oberbergische hat sie bislang vor allem bei vielen Ausflügen kennengelernt. Das soll sich nun schnell ändern. Sie möchte in den Monaten bis zur Wahl viel in den Städten und Dörfern unterwegs sein, um ins Gespräch zu kommen und sich vorzustellen. „Ich möchte wissen: Wo drückt der Schuh? Und wie kann ich helfen?“

 

Zur Person:

 

Tülay Durdu ist Tochter der ersten Generation türkischer Gastarbeiter und das jüngste von fünf Kindern. Ihre Eltern stammen aus Mittelanatolien. Sie wurde am 21. August 1974 in Bensberg geboren und wuchs in Hoffnungsthal auf. Mit ihrem Ehemann und zwei Kindern wohnt sie in Rösrath. Die deutsche Staatsbürgerschaft erwarb sie mit 28 Jahren, dafür gab sie die türkische ab. 2008 trat sie in die SPD ein. Sie engagierte sich zunächst als sachkundige Bürgerin, seit 2014 ist sie Ratsmitglied in ihrer Heimatstadt. Beruflich ist seit fast 20 Jahren beim Tüv Rheinland. Zunächst kaufmännische Angestellte, machte sie auf dem zweiten Bildungsweg neben Job und Familie noch ihren Betriebswirt. Inzwischen ist sie beim Tüv Referentin für Vertrieb und Marketing.

KOMMENTARE

1

Oh Gott, ich stimme für Herrn Hagt!!!

Oberberger, 06.03.2020, 21:29 Uhr
2

Ein sehr aussagekräftiger Kommentar, den man sich so auch hätte sparen können.

Basti , 07.03.2020, 22:46 Uhr
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