POLITIK

Markthallen-Neubau: Der Druck ist raus

lw; 05.07.2022, 14:00 Uhr
WERBUNG
Grafik: Archwerk Generalplaner --- Dieser Entwurf sollte dem Rat als Grundlage für einen Förderantrag im September dienen. Bis dahin hätte die Skizze aber noch diverse Veränderungen erfahren können. Bei den geschätzten Kosten über 8,4 Millionen Euro waren bereits einige Preissteigerungen einberechnet.
POLITIK

Markthallen-Neubau: Der Druck ist raus

  • 1
lw; 05.07.2022, 14:00 Uhr
Waldbröl - Bei der nicht-öffentlichen Sitzung wurde einstimmig beschlossen, einen Förderantrag erst im nächsten Jahr zu stellen - Architektenwettbewerb wird vorbereitet - Brandursache bleibt ungeklärt.

Von Lars Weber

 

Noch vor zwei Wochen bei der Ratssitzung hatte die Stadtverwaltung ordentlich auf das Tempo gedrückt. Nachdem die Markthalle bei dem Brand Ende April den Flammen zum Opfer gefallen war, sollte der Plan einer Mehrzweckhalle an gleicher Stelle als Ersatz schneller umgesetzt werden, als das ursprünglich geplant gewesen war. Statt im September 2023 einen Förderantrag bei der Regionale 2025 einzureichen, sollte dies schon in knapp drei Monaten geschehen (OA berichtete). Schon vor zwei Wochen äußerten einige Fraktionen Kritik an dieser für manchen überschnellen Vorgehensweise. Schließlich ging es bei der vorliegenden Planungsskizze um geschätzte Baukosten über 8,4 Millionen Euro. Und auch der Entwurf selbst hatte die Stadtverordneten noch nicht restlos überzeugt. Vor allem die Größe sorgte für Bauchschmerzen.

 

Nun hat der Rat bei der Sonderratssitzung am gestrigen Montag geschlossen auf die Bremse getreten. Der alte Plan ist der neue Plan. Erst im kommenden Jahr soll ein Förderantrag gestellt werden - nachdem in aller Ruhe darüber gesprochen wurde, was die Marktstadt an dieser Stelle wirklich benötigt. Dabei verlief die zweistündige Sitzung sehr harmonisch und konstruktiv, wie aus den Reihen der Fraktionen und der Verwaltung zu erfahren war. Dabei wurden vor allem Haushaltszahlen gewälzt. Ging es vor zwei Wochen teils noch sehr emotional zur Sache, zog der Rat nun an einem Strang.

 

WERBUNG

Bürgermeisterin Larissa Weber zeigte sich am Tag nach der Sitzung zwar auch enttäuscht. Schließlich habe die Verwaltung in den vergangenen zwei Monaten viel bewegt, um einen Förderantrag noch in diesem Jahr überhaupt möglich zu machen. Unter anderen hatte Weber mit Erfolg mit Bezirksregierung und Land verhandelt, die grünes Licht für das beschleunigte Vorgehen gegeben hatten. Doch die Rathauschefin versteht auch die Sicht der Stadtverordneten. "Jetzt geht es darum, gemeinsam die beste Lösung für die neue Halle zu erarbeiten", so Weber.

 

Dem einstimmig beschlossenen Wunsch des Rats nach einem ausführlichen Qualifizierungsprozess werde nun entsprochen. Das bedeutet auch, dass es einen Architektenwettbewerb geben wird, der nun in den Ausschüssen vorbereitet wird. So werden die Ratsmitglieder noch weitere alternative Planungen auf den Tisch bekommen als die Entwurfsskizze des Büros Archwerk Generalplaner, die laut Weber auch in einem verkürzten Prozess nur als erster Aufschlag gedient habe.

 

Brandursache bleibt ungeklärt

 

Die Ursache des Brandes vom 25. April, bei dem die Waldbröler Markthalle vollkommen zerstört wurde, bleibt ungeklärt. Dies teilt die Polizei mit. Bei den Untersuchungen des Brandortes von Brandermittlern der Polizei und eines Gutachters waren weder die Ursache eindeutig bestimmbar, noch ergaben sich Hinweise auf eine vorsätzliche Brandstiftung.

Zur Klärung der Brandursache hatte die Polizei auch einen Brandmittelspürhund eingesetzt und Brandschuttproben zur Untersuchung an das Landeskriminalamt gesandt. Bei der Auswertung der Brandschuttproben ergaben sich ebenfalls keine Hinweise auf die Ursache.

 

Klar ist nach der Sitzung auch: Bis ein Neubau die abgebrannte Markthalle ersetzt, wird es noch bis 2025 dauern. Sobald der Förderantrag im September 2023 eingereicht ist, werde im Frühjahr 2024 darüber eine Entscheidung getroffen. Fällt diese positiv aus, könnten die Bauarbeiten in den darauffolgenden Monaten starten. Eine Eröffnung des Baus ist erst für 2025 realistisch. Wie mit der abgebrannten Halle bis dahin umgegangen wird, soll Thema im Bauausschuss sein. "Dabei wird es auch darum gehen, nicht förderschädlich zu agieren."

KOMMENTARE

1

Dann lassen wir die Bruchbude doch bis 2024 so stehen. Passt ja auch gut ins Stadtbild von Waldbröl.

Anwohner, 05.07.2022, 14:39 Uhr
0 von 800 Zeichen
Jeder Nutzer dieser Kommentar-Funktion darf seine Meinung frei äußern, solange er niemanden beleidigt oder beschimpft. Sachlichkeit ist das Gebot. Wenn Sie auf Meinungen treffen, die Ihren Ansichten nicht entsprechen, sehen Sie von persönlichen Angriffen ab. Die Einstellung folgender Inhalte ist nicht zulässig: Inhalte, die vorsätzlich unsachlich oder unwahr sind, Urheberrechte oder sonstige Rechte Dritter verletzen oder verletzen könnten, pornographische, sittenwidrige oder sonstige anstößige Elemente sowie Beschimpfungen, Beleidigungen, die illegale und ethisch-moralisch problematische Inhalte enthalten, Jugendliche gefährden, beeinträchtigen oder nachhaltig schädigen könnten, strafbarer oder verleumderischer Art sind, verfassungsfeindlich oder extremistisch sind oder von verbotenen Gruppierungen stammen.
Links zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
WERBUNG