POLITIK
MediCenter startet im Januar – aber noch ohne das KMVZ
Nümbrecht – Nachdem eine Ärztin abgesprungen war, stimmten die Zahlen des KMVZ-Wirtschaftsplans nicht mehr – Bestenfalls bis zum Frühjahr sollen weitere Verträge unterzeichnet sein – Bereits nach Jahreswechsel starten Zahnarzt, Physiotherapeuten und medizinische Kosmetikerin.
Von Lars Weber
Noch vor einem Monat war die Vorfreude auf den Start des Kommunalen medizinischen Versorgungszentrums (KMVZ) im neu entstandenen MediCenter am Kurpark in Nümbrecht groß. Damals führten KMVZ-Gründungs-Geschäftsführer Benjamin Häcke und der künftige Geschäftsführer Manfred Bestgen zusammen mit MediCenter-Investor Michael Pfeiffer OA durch das Gebäude (OA berichtete). Der Betrieb dort wird auch wie erwartet Anfang des Jahres am 3. Januar aufgenommen. Dann starten Zahnarzt Dirk Spannhoff, die Physiotherapeuten Christian Steinmetz und Boris Kotthoff sowie Bianca Richter als ästhetisch-medizinische Kosmetikerin. Was wider Erwarten noch nicht startet, ist das KMVZ.
Entsprechende Berichte hat Bürgermeister Hilko Redenius heute OA bestätigt. So sei in der nichtöffentlichen Sitzung des Gemeinderats vergangene Woche der Wirtschaftsplan des KMVZ, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Gemeinde, den Ratsmitgliedern vorgelegt worden – die diesen auf Vorschlag des Bürgermeisters ablehnten. Der Plan hatte für die ersten beiden Jahre ein Minus ausgewiesen, im ersten Jahr im sechsstelligen Bereich. Schwarze Zahlen seien erst in vier Jahren zu erwarten gewesen, so Redenius. Deshalb hat er den Vorschlag gemacht, den Start zu verschieben und im Hintergrund die Voraussetzungen zu schaffen, die dafür notwendig sind.
Unmittelbar im Zusammenhang mit den Zahlen des vorgelegten Wirtschaftsplans steht die Entwicklung, dass eine Frauenärztin, die eigentlich ins KMVZ wechseln wollte, Abstand genommen hatte von ihren Plänen. Damit reduzierte sich die Liste der Ärzte auf zwei, die im KMVZ anfangen möchten: den Nümbrechter Kinderarzt Philippe R. Bergmann und einen Allgemeinmediziner, der einen ganz neuen Ärztesitz nach Nümbrecht bringen wird.
Das Problem: Mit diesen beiden Medizinern allein rechnete sich der Wirtschaftsplan nicht mehr, schließlich gibt es auch einen Fixkostenblock, wie Redenius sagt. Es braucht also mehr Mediziner, damit die Rechnung wieder stimmt, mindestens einen weiteren. Und genau daran arbeiten die Verantwortlichen nun, wie Redenius versichert. Gespräche fänden bereits statt. Allerdings möchte der Bürgermeister noch keine weiteren Wasserstandsmeldungen verbreiten, bis die Tinte auf den Verträgen nicht trocken ist. Wenn die Suche erfolgreich war, wird auf dieser Grundlage der neue Wirtschaftsplan geschrieben, der dann wiederum dem Rat vorgelegt werden wird. Redenius hofft, zum Quartalsstart im Frühjahr, also im April, das KMVZ eröffnen zu können.
Bis dahin soll im MediCenter schon einiges los sein, so Michael Pfeiffer. Die ersten Kartons stehen bereits in den Praxisräumen der Mieter. Gerade werde die Baustelle gesäubert, dies laufe Hand und Hand mit dem Start der Einzüge. Der Unternehmer freut sich auf den Start des Betriebs, auch wenn das KMVZ als ein Mieter noch etwas länger benötige. Frei ist noch eine Praxis im zweiten Obergeschoss. Die Räume können nach individuellen Anforderungen angepasst werden. Pfeiffer hat in Fachmedien inseriert, führt aber zudem auch schon Gespräche.
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