Oberberg - Landrat und Bürgermeister der oberbergischen Kommunen sagen, was sie bewegt, was sie vermissen und was sie 2021 erwarten - Heute: Dr. Georg Ludwig, Lindlar.

● Was war Ihr Corona-Moment des Jahres - im positiven wie im negativen?

 

"Ich habe viel Positives erlebt. Besonders gefreut habe ich mich beispielsweise über die Bürgerinnen, die spontan ehrenamtlich viele hundert Schutzmasken genäht und diese für Mitmenschen gespendet haben. Eine negative Erfahrung sind dagegen einzelne Mitbürger, die ich bis dahin für ausgesprochen vernünftig hielt, die sich jedoch während der Pandemie als Corona-Leugner erwiesen haben. Aber dies sind zum Glück nur wenige Einzelfälle."

 

● Die Pandemie kostet die Kommunen viel Geld: Müssen Investitionen deshalb gekürzt werden, drohen Bürgern oder  Unternehmen Steuererhöhungen?

 

"Da uns als Gemeinde Corona-bedingte Ausfälle bei Gewerbesteuern durch Bund und Land ausgeglichen werden und wir finanzielle Belastungen zum Teil in die Zukunft verlagern können, wird Corona an sich nicht unmittelbar zu höheren Steuern oder weniger Investitionen im kommenden Jahr führen. Die direkten Herausforderungen für den Gemeindehaushalt 2021 sehe ich vielmehr in Faktoren wie der hohen Kreisumlage, dem Wegfall der Schlüsselzuweisungen durch das Land, dem Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst und den steigenden Kosten für Baumaßnahmen. Es ist jedoch noch zu früh, um daraus Rückschlüsse in Richtung von Steuererhöhungen oder Kürzungen bei Investitionsmaßnahmen zu ziehen."

 

● Pandemie bedeutet Einschränkung - was vermissen Sie

persönlich am meisten?

 

"Im Sommer ist der Familienurlaub in Spanien ausgefallen – den Tapetenwechsel mit Sonne, Strand und Meer hätten wir gut gebrauchen können. Ich vermisse auch Treffen mit Verwandten und Freunden, wie auch die wöchentliche Badminton-Runde im Sportverein."

 

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