POLITIK
Millioneninvestitionen für eine leistungsfähige Feuerwehr
Wipperfürth - Die Feuerwehrinfrastruktur war gestern Thema im Bauausschuss - Sanierungen und Neubauten inklusive Grundstückskäufen sind unausweichlich.
Von Leif Schmittgen
Das Rad der Zeit und der Brandschutzbedarfsplan machen eine Sanierung oder Neubau der Feuerwehrstandorte auch in Wipperfürth notwendig. Raumbedarf, Sicherheit und die Gesundheit der Einsatzkräfte stehen bei den Anpassungen primär im Fokus. Während der gestrigen Bauausschusssitzung stellten Jasmin Reuter und Rene Löwen von der Firma „kplan“ mögliche Szenarien zur Überarbeitung vor. Sie hatten die sechs vorhandenen Außenstandorte vorab unter die Lupe genommen. Dabei betrachteten die Architekten den Ist-Zustand und erläuterten notwendige Maßnahmen für jedes einzelne Grundstück sowie den möglichen Kosten- und Zeitplan.
Demnach müssen die Gerätehäuser in Thier, Hämmern und Dohrgaul saniert werden, ohne dass aber ein Neubau erforderlich sein müsste. Die Gebäude können - wenn auch teils nur geringfügig - in Größe und Ausstattung modernen Anforderungen angepasst werden. Vorgesehen sind dort unter anderem jeweils Abstellflächen für Fahrzeuge, Werkstatt-, Schulungs- und Sanitärräume sowie Lager. Außerdem wird Barrierefreiheit im Erdgeschoss gewährleistet, um Verletzungen der Einsatzkräfte vorzubeugen. Ebenso müssen etwaige Brandpartikel von der Kleidung entfernt werden können, um gesundheitliche Folgeschäden bei den Wehrleuten zu minimieren.
Anders sieht es bei den Standorten in Kreuzberg, Egen und Klaswipper aus. Dort müssen jeweils Neubauten auf zu noch erwerbenden Grundstücken entstehen. Die alten Gerätehäuser können wegen der kleinen Grundstücke nicht angepasst werden, das ergab eine Machbarkeitsstudie zu den drei Standorten. „Obliegen Sie nicht dem Fluch der ersten Zahlen“, sagte Reuter zum frühen Stadium der Planungen. In die Kalkulation sind nur darstellbare Faktoren eingeflossen, Aufwand zum Beispiel für Erschließung oder Genehmigungskosten oder eben die notwendigen Grunderwerbe sind noch nicht berücksichtigt. Zudem gehen die Experten bei den vorliegenden Zahlen von Steigerungen von bis zu 40 Prozent aus, wenn die Umsetzung startet.
Ein Gesamtvolumen von mindestens zehn Millionen Euro muss die Verwaltung binnen der nächsten zehn Jahre - so die grobe zeitliche Einschätzung - für den Brandschutz allein bei den gestern präsentierten Planungen investieren. Tendenz deutlich steigend.
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