POLITIK

Millionenprojekt Grundschule nimmt Formen an

lw; 28.08.2024, 13:15 Uhr
Visualisierungen: pvma architekten --- So könnte die Grundschule in Marienhagen aussehen: Im Vordergrund der neue Erweiterungsbau, im Hintergrund das sanierte Bestandsgebäude.
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Millionenprojekt Grundschule nimmt Formen an

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lw; 28.08.2024, 13:15 Uhr
Wiehl – Standort in Marienhagen soll saniert und mit einem Erweiterungsbau ausgestattet werden – Geschätzte Kosten liegen aktuell bei 7,8 Millionen Euro.

Von Lars Weber

 

Für die Erweiterung und die Sanierung des Grundschulstandorts in Marienhagen hat der Wiehler Bauausschuss bei seiner Sitzung am Dienstag in Rathaus grünes Licht für die nächste Stufe der Planungen gegeben. Auf Wiehl wartet in dem Bergdorf das nächste Großprojekt, nachdem sich der Rat vor sieben Jahren klar zum Schulstandort bekannt und die Bildungseinrichtung in einen Schulverbund mit der Grundschule im Hauptort aufgenommen hatte. Dass in Marienhagen – das Hauptgebäude stammt aus dem Jahr 1961 - auch baulich in absehbarer Zeit etwas passieren muss, war damals schon klar. Nun wird es langsam konkret. Im Ausschuss wurde die letzte Machbarkeitsstudie vorgestellt, bevor es in den qualifizierten Planungsprozess gehen soll. Aktuelle Kostenschätzungen gehen von 7,8 Millionen Euro aus, die es die Stadt kosten wird, den Standort in Marienhagen baulich und pädagogisch den aktuellen Anforderungen anzupassen.

 

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Nachdem es bei einer vorgestellten Studie vor einem Jahr vor allem um den Flächen- und Raumbedarf ging (OA berichtete), der durch moderne pädagogische Konzepte auf der einen, vor allem aber auch der gestiegenen Nachfrage nach Offenen Ganztagsplätzen auf der anderen Seite um mehr als 400 Quadratmeter gestiegen ist (ab 2026 wird schrittweise ein rechtlicher OGS-Anspruch eingeführt), ging es bei der aktuellen Machbarkeitsstudie laut Hochbauamtsleiter Andreas Zurek um die Frage: Wie kann ein neues Gebäude aussehen?

 

Vorgestellt wurde die Studie von Ben Michel von dem Büro pvma architekten. Schnell verworfen wurde die Variante, alle bestehenden Gebäude – das Haupthaus und den Pavillon – abzureißen und einen einzigen Neubau an den gleichen Standort zu setzen. Stattdessen lautete die Prämisse, möglichst viel von dem Bestand zu erhalten, so Michel. Die bauliche Substanz des Haupthauses gebe dies auch her, wenn auch eine Kernsanierung erforderlich sein wird. Anders sieht das bei dem Pavillon aus, der von Beginn der Planungen an zurückgebaut werden sollte. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil des Erhalts des Hauptgebäudes: Es soll kein kostspieliges Interim nötig sein, um die Kinder in der Zeit der Arbeiten andernorts unterzubringen.

 

Die Architekten von pvma teilen den Bau auf in ein saniertes Bestandsgebäude plus einen gänzlich neuen Erweiterungsbau, der mit dem Haupthaus verbunden werden soll. Besondere Herausforderung bei der Planung: Die Topografie – es müssen teils fünf Meter Höhenunterschied überwunden werden – und die aktuell „chaotische“ Hol- und Bringsituation, die besser geregelt werden soll.

 

 

Prognosen weisen darauf hin, dass der Schulstandort einzügig bleiben wird. Falls doch einmal ein zweiter Jahrgang unterzubringen wäre, soll dies aber auch möglich sein. Die Klassenräume für die einzügige Schule sollen in dem Neubau untergebracht werden, die Räume der OGS, die Mensa, die Küche und auch Fachräume in dem sanierten Teil. Der Außenbereich soll den Kindern natürlich weiter genügend Platz für die Pausengestaltung bieten.

 

Dieser Plan könnte im laufenden Betrieb realisiert werden, so Michel. Zunächst würde der Pavillon abgerissen, um dort den größeren Neubau hinzustellen. Wenn dieser fertig ist, könnten die Schüler vom Haupthaus dorthin umziehen, und anschließend die Sanierung des Bestands erfolgen. Zuletzt würde die Verbindung der beiden Gebäude gebaut – zugleich der neue Eingangsbereich für die Grundschule. Trotz des Neubaus sollen möglichst viele der alten Bäume erhalten bleiben – ebenso wie der Fußweg aus der Straße „Erlengarten“.

 

In den Visualisierungen arbeitete pvma mit Holzverkleidungen für den Neubau, alle energetischen Anforderungen würden beachtet. Wie sich der Bau visuell in den Planungen tatsächlich entwickelt, wird sicherlich auch mit den Kosten zusammenhängen. Schätzungen anhand aktueller Baupreise gehen momentan von etwa 2,5 Millionen Euro für die Sanierung aus und von 5,3 Millionen Euro für die Erweiterung.

 

Die SPD- und Grünen-Fraktion betonten nochmal ihre generelle Unterstützung für das Projekt. „Der Standort wird so zukunftssicher gemacht“, sagte Elke Zakaria. Es wurde gelobt, dass in der langen Vorbereitungsphase der vergangenen Jahre neben der Schulleitung und dem Kollegium auch Eltern und Kinder Wünsche und Ideen einbringen konnten, wie Rektor Kai Stäpeler auf Nachfrage ausführte. Bernd Teuber (SPD) sprach die Finanzierung an, die laut Bürgermeister Ulrich Stücker im Haupt- und Finanzausschuss Thema sein soll. Stücker lobte Stäpeler und sein Team dafür, wie gut organisiert die Schulstandorte im Grundschulverbund seien. Der Schulstandort sein ein „klares Bekenntnis zu den Bergdörfern und unerlässlich für deren Attraktivität“.

 

Einstimmig gab der Ausschuss der Verwaltung den Auftrag, einen qualifizierten Planungsprozess zu starten. Die dafür nötigen Haushaltsmittel sollen bereitgestellt werden. Nach dem Bauausschuss wird auch der Schulausschuss noch über das Projekt im September abstimmen.

 

Verkehr an der Schule
 

Die Verkehr vor Unterrichtsbeginn und nach Unterrichtsende ist ein Dauerthema in Marienhagen. Andreas Zurek kündigte an, dass es bald einen Termin mit der Kreispolizei vor Ort geben werde. „Wir werden eine Lösung finden.“ Im Fokus dabei stehe natürlich die Sicherheit der Kinder. Ganz pragmatisch muss die Stadt aber auch für die Bauphase nötige Stellplätze nachweisen. „Wie komfortabel die Lösung sein wird, kann ich nicht sagen“, so Zurek.

KOMMENTARE

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Wieso kann sich Wiehl von seiner alten Sch… nicht trennen? Immer dieses alte Hüttenwerk erhalten wo am Ende mehr Geld rein fliesst als ein kompletter Neubau.
Unverständlich und nicht nachvollziehbar.

€.k., 28.08.2024, 19:54 Uhr
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