POLITIK

Morsbacher SPD bezweifelt Ernsthaftigkeit des Breitbandausbaus

Red; 24.02.2021, 10:26 Uhr
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Morsbacher SPD bezweifelt Ernsthaftigkeit des Breitbandausbaus

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Red; 24.02.2021, 10:26 Uhr
Morsbach - Sozialdemokraten sehen Verzögerungen und befürchten Kostensteigerungen.

Die Morsbacher SPD zweifelt aktuell daran, dass die Breitband-Ausbauziele der Gemeinde erreicht werden können und kritisiert, dass "seit 2014 sechsstellige Beratungskosten, aus Steuergeldern finanziert und ausgegeben wurden, den richtigen Weg vorzubereiten. Bisher ohne greifbares Ergebnis". Fragwürdig ist aus SPD-Sicht zunächst, dass der noch im Jahr 2020 festgestellte Bedarf von 590 unterversorgten Haushalten im neuen Entwurf auf 467 reduziert worden sei. "Wie kann es sein, dass Ortschaften wie Wallerhausen, Berghausen, Überholz oder Volperhausen plötzlich einen erheblich geringeren Bedarf haben sollen? Man muss sich fragen: Wie solide sind dann die im Haushalt veranschlagten knapp 5,5 Millionen Euro Ausbaukosten?", fragen die Morsbacher Sozialdemokraten.

 

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Die Bürger hätten jedenfalls den Versprechen des Bürgermeisters vertraut, den erweiterten Breitbandausbau schneller und kostengünstiger umzusetzen, als es im Dezember 2019 hätte beschlossen werden können. Insbesondere BFM und CDU hätten von „Chefsache“ und „Breitbandturbo“ gesprochen. Nun zeige sich, dass der erweiterte Breitbandausbau nicht günstiger werde. "Die Zusage „schneller“ kann man, nach 15 Monaten vergangener Zeit, ohne neuen greifbaren Sachstand ebenso in Frage stellen", heißt es in einer Veröffentlichung.

 

Die SPD Morsbach habe in Vergangenheit immer wieder davor gewarnt, den Bürgern falsche Versprechen zu machen und beim Thema „Breitband“ Sparfuchsmentalität zu zeigen. "Wie Hohn muss es für die betroffenen Bürger klingen, wenn dann plötzlich und ergänzend die nächste Kuh 'Satellitenbreitband' durchs Dorf getrieben wird. Die aktuellen Anforderungen an Home-Office und Home-Schooling befeuern die Unzufriedenheit der betroffenen Bürger. Wann werden aus Versprechungen und Erklärungen endlich Taten?", so die SPD weiter.

KOMMENTARE

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Ich verweise nur auf den Artikel "Abgehängt in Oberberg" vom 22.02.21. Gemäß EU-Definition ist man mit 100 MBit unterversorgt. Ich wäre schon froh, wenn wir in Berghausen stabil 25 MBit (Hybrid über Telekom) bekommen würden und nicht wie die letzten Tage maximal 2-3 MBit... Homeschooling und Homeoffice sind da kaum noch möglich... und streamen schon garnicht...

Thomas G., 24.02.2021, 19:15 Uhr
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Ich habe damals einen 100MBit Vertrag wie angepriesen, abgeschlossen, der nur Aussetzer hatte, dieser wurde dann auf 50 MBit und letztendlich auf 25 MBit herabgesetzt. Das Problem in Stockshöhe ist, das im Nachbarort Amberg der Verteiler ist und dann durch das alte Überlandnetz der Telekom (40 Jahre alte Kupferleitungen mit maroden Verteilerdosen) weitergeleitet wird. Aber selbst die 25 MBit laufen nicht stabil weil die länge der Kupferleitung zu lang ist. Grundsätzlich geht es, in jedes Haus mit der alten Kupferleitung der Telekom, aber dann müssen die Verteilerstandorte so gewählt werden das es maximal 400m bis in die Haushalte sind und keine 1000m und mehr.
Patrick H.

Patrick Hammer, 26.02.2021, 04:20 Uhr
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Die kleinen Landkommunen werden doch durch Bund und Land vollkommen im Stich gelassen. Hier herrscht doch totales Marktversagen. Die örtliche Politik macht die kleinen Kommunalbeamten für die Versäumnisse und Fehlentscheidungen der großen Politik verantwortlich. Man hätte diesen Bereich niemals privatisieren dürfen. Selbst wenn sie heute den Auftrag mit Fördermitteln an einen großen Anbieter vergeben, passiert doch lange Zeit überhaupt nichts. Schauen sie sich doch an, was überall passiert. Einzig Nümbrecht hatte mit den Werken Glück und konnte auf vorhandene Strukturen zurückgreifen. Die Kritik der SPD sollte lieber an ihre eigene Bundespartei gerichtet werden. Hier muss ein Gesamtkonzept für den ländlichen Raum her. Sonst bleibt der Ausbaustand sehr ungleich.

Markus Schmitz, 26.02.2021, 19:06 Uhr
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