POLITIK

Nächstes Jahr soll neuer Industriepark erschlossen werden

lw; 28.10.2023, 09:00 Uhr
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Foto: Lars Weber --- Auf etwa 40 Hektar sollen Industrie- und Gewerbebetriebe eine neue Heimat finden.
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Nächstes Jahr soll neuer Industriepark erschlossen werden

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lw; 28.10.2023, 09:00 Uhr
Waldbröl - Bürgermeisterin Larissa Weber verbindet große Hoffnungen mit der Erweiterung des Industriegebiets Hermesdorf - Entscheidungen im Rat.

Von Lars Weber

 

Die Stadt Waldbröl ist nicht arm an wichtigen Projekten. Der mögliche Windpark Nutscheid, die Entwicklung des Merkurareals, der Neubau diverser Feuerwehrgerätehäuser oder nicht zuletzt die multifunktionale Halle als Nachfolger für die abgebrannte Markthalle. Letztgenanntes Projekt hat der Stadtrat bei seiner Sitzung am Mittwoch auf den Weg gebracht, ebenso wie das neue Förderprogramm Innenstadt Waldbröl 2030 (OA berichtete). Spannend wird es nun aber auch für ein anderes Großvorhaben der Marktstadt, das für Waldbröl ein echter „Gamechanger“ werden könnte: der neue Industriepark Hermesdorf III. Der Startschuss soll im nächsten Jahr fallen und soll die Markstadt auf mehreren Ebenen voranbringen, wenn es nach Bürgermeisterin Larissa Weber geht.

 

Der Feststellungsbeschluss über die Änderung des Flächennutzungsplans für den Industriepark bekam bei vier Gegenstimmen und sechs Enthaltungen (jeweils aus den Reihen der SPD und der Grünen) eine zumindest solide Mehrheit. Hauptsächlich aufgrund von Formalitäten wurde zudem die erneute Offenlage beschlossen, allerdings nur jener Teile des Bebauungsplans, die leicht modifiziert werden mussten. 

 

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Bürgermeisterin Weber ist froh, dass die Planungsverfahren rund um den Industriepark bald ein Ende haben werden, wenn alles plangemäß läuft. Dann liegen rund zehn Jahre an Gesprächen und Planungen rund um das Projekt hinter der Verwaltung. Rund 40 Hektar groß ist das Gebiet, um das es geht, sagt Weber. Abzüglich anderer Flächen für beispielsweise Straßen oder Böschungen blieben noch etwa 23 Hektar Platz für Gewerbe- und Industriebetriebe.

 

Gerade letzteres sei etwas Besonderes. Im Kreis sei es nahezu einmalig, dass neue reine Industriefläche ausgewiesen werde. Dieses Angebot für die Wirtschaft sei aber auch in ganz Deutschland rar gesät. Weber hofft daher, dass Waldbröl dadurch für viele Betriebe attraktiv wird. „Es ist wichtig, dass die Wirtschaft gestärkt wird“, sagt Weber im Gespräch mit OA. Letztlich finanziere die Wirtschaft das allgemeine Leben, wie sie weiter ausführt. Arbeitsplätze werden gesichert, Familien werden ernährt und Kommunen können wiederum ihre Finanzen aufbessern – was letztlich auch wieder der Allgemeinheit zugutekomme.

 

[Grafik: Marktstadt Waldbröl, OAG --- Die rot markierte Fläche zeigt etwa die Ausmaße der Erweiterung des Industrieparks, die graue Fläche den Bestand.]

 

Einige Vorstellungen habe die Verwaltung auch bereits, was für Industrie und Gewerbe angesiedelt werden soll. „Zum einen hatten wir bereits Nachfragen von Waldbröler Betrieben.“ Durch den neuen Industriepark könnte diesen eine Perspektive geboten werden, falls der Platz nicht mehr ausreiche. Auf der anderen Seite soll auf die Industrieflächen auch produzierendes Gewerbe angesiedelt werden, um dieses Plus auch auszunutzen. „Für uns ist wichtig, dass es sich um zukunftsfähige und nachhaltige Produktion handelt. Darauf werden wir gemeinsam mit der Politik achten.“

 

Durch den Industriepark solle die vielfältig aufgestellte Waldbröler Industrie- und Gewerbelandschaft auf noch breitere Beine gestellt werden. Nur so könne auch die Stadt einigermaßen krisenfest gemacht werden, was Einbrüche bei den Gewerbesteuereinnahmen angeht.

 

Generell rangiert die Marktstadt mit einem Hebesatz über 565 Prozent weit oben in den Ranglisten, trotz der Senkung der Gewerbesteuer vor zwei Jahren. Und genau hier ist die Hoffnung Webers, dass der Industriepark auf Sicht die Gewerbesteuereinnahmen so erhöhen kann, dass die Steuern reduziert werden dürfen. Und das nicht nur im Gewerbebereich, sondern für alle Waldbröler, betont Weber.

 

Noch sind die Steuern aber, wie sie sind. Von daher ist sie froh, dass Waldbröl für das regionale Wirtschaftsförderungsprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen infrage kommt, durch das bis zu 90 Prozent der Infrastrukturmaßnahmen für den Industriepark übernommen werden könnten. Das Programm wurde am Montag im Stadtentwicklungsausschuss von der Oberbergischen Aufbaugesellschaft vorgestellt, die wie bei Hermesdorf II auch die Planung für die Erschließung übernommen hat. Der Ausschuss stimmte bei einer Gegenstimme (Anne Pampus, SPD) dafür, dass die Stadt den nötigen Antrag stellen soll.

 

„Diese Unterstützung würden wir an die Unternehmen weitergeben“, so Weber weiter. Dies schaffe einen weiteren Anreiz für potenzielle Interessenten. Voraussichtlich Anfang des neuen Jahres könnte die Politik die Rechtskraft des Bebauungsplans beschließen. Während die Aufträge für die Erschließung dann ausgeschrieben werden dürfen, soll auch die Vermarktung der Grundstücke beginnen. Weber hofft, dass die ersten Firmen sogar noch 2025 an den Start gehen werden.

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