POLITIK

Nachverdichtung: Politik von neuem Konzept angetan – die Nachbarn nicht

lw; 29.10.2022, 10:00 Uhr
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Foto: Lars Weber --- Das angedachte Grundstück für das Bauprojekt liegt direkt am Waldrand.
POLITIK

Nachverdichtung: Politik von neuem Konzept angetan – die Nachbarn nicht

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lw; 29.10.2022, 10:00 Uhr
Wiehl – Bebauungsplan Damtestraße kommt erneut in die Offenlage – Investor konkretisierte nach kritischen Stellungnahmen sein Konzept – Anwohner bleiben verärgert.

Von Lars Weber

 

Als einen „alten Bekannten“ bezeichnete Sören Teichmann, Vorsitzender des Wiehler Planungsausschusses, den Bebauungsplan Damtestraße, der bei der Sitzung am Donnerstag im Rathaus (einmal mehr) auf der Tagesordnung auftauchte. Zumindest Politik und Verwaltung schienen dabei von den Änderungen, die der Investor in seinen Planungen vorgenommen hat, angetan zu sein. Die Mitglieder beschlossen bei drei grünen Enthaltungen die Offenlage des B-Plans. Der Investor möchte in Waldrandlage mehrere Gebäude errichten. Die Pläne gehen schon einige Jahre zurück. Gegen diese waren die Nachbarn Sturm gelaufen. Vermutlich war dies ein Grund, weshalb der Investor vor der Fassung eines Satzungsbeschlusses im März seine Planung freiwillig zurückzog, um diese in Absprache mit der Verwaltung zu überarbeiten.

 

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Das neue Bebauungskonzept sieht unter anderem die bessere Einbindung der Gebäude in die vorhandene Umgebung vor. Geplant seien nun drei Einfamilienhäuser mit Satteldächern und jeweils einer Einliegerwohnung. Pro Wohneinheit werden 1,5 Stellplätze auf den Baugrundstücken nachgewiesen. Die Parkplätze sollen mit wasserdurchlässigem Material angelegt werden für die Wasserversickerung. Die Flachdächer der Garagen werden extensiv begrünt. Auch die Zeichnung des Geländeschnittes wurde überarbeitet, da die alte Darstellung missverständlich gewesen sei. Teichmann nannte das Vorgehen des Investors ein positives Beispiel. Mehrmals habe sich die Verwaltung dort mit dem Vorhabenträger getroffen. „Nun haben wir eine Lösung.“

 

Die Frage von Dominik Seitz (FDP) und Moritz Müller (CDU), ob auch die Anwohner an den Tisch geholt wurden, verneinte die Verwaltung. Diese hätten nun in der Offenlage erneut die Möglichkeit zur Stellungnahme. Vorher war dies nicht vorgesehen gewesen. Dabei hatten sowohl Seitz als auch Müller in Erinnerung, dass ursprünglich das Gespräch mit den Nachbarn gesucht werden sollte. „Es wäre jetzt ein halbes Jahr dafür Zeit gewesen“, so Müller. Teichmann sagte, dass eine Terminfindung seitens der Verwaltung nun auf dem Weg sei.

 

Nicht nur Müller und Seitz dachten, dass Verwaltung, Investor und Anwohner an einen Tisch gebracht werden sollten – auch die Nachbarn selbst. Diese waren nach der Anfrage von OA überrascht, dass der B-Plan wieder auf einer Tagesordnung war – und dementsprechend verärgert und enttäuscht, dass sie nicht involviert wurden. „Zusammen hätten wir einen Kompromiss finden können“, so die Aussage. Die aktualisierten Pläne seien noch nicht ausgiebig geprüft worden. Einige Hauptkritikpunkte blieben nach einer ersten Durchsicht aber bestehen. Weiterhin sind den Nachbarn die Gebäude zu hoch und zu groß für die Siedlung. Weiter reichten die angedachten Parkplätze für die Anzahl der Wohneinheiten nicht aus, um keine weiteren verkehrlichen Probleme zu schaffen. „Wir hätten gerne weiteres Theater vermieden.“ Die Nachbarschaft werde sich nun aber wieder zu dem Thema zusammensetzen.   

KOMMENTARE

1

Wann hört Ihr endlich auf in der Scheiße zu rühren und hört einfach mal auf die Natur. Die ganzen Bauplaner [......] Geht mal raus...in die Natur.

Matthias Neudecker, 29.10.2022, 15:25 Uhr
2

„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann. “

Bauen, bauen, bauen.
Deutschland hat bald genauso viele Einwohner wie Russland. Aber Russland ist 48 Mal größer !

André Gerber, 30.10.2022, 09:19 Uhr
3

Ich kann die Nachbarn durchaus verstehen, es ist Schade wenn die jahrelang genossene Aussicht über ein unbebautes Grundstück zum Waldrand verbaut werden soll. Weil es ökologisch sinnvoller wäre hier ein größeres Mehrfamilienhaus zu bauen, statt der drei flächenverbrauchenden Einfamilienhäuser, kann ich die sich Grünen im Rat gut verstehen. Die Anwohner sollten, bevor sie bei ihrer Argumentation eine Umweltkarte ziehen, den eigenen Flächenverbrauch und Umweltschaden anrechnen.

Roland, 31.10.2022, 08:54 Uhr
4

@2
Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann. “

Wie abgedroschen !!!
Du wonhnst doch selbst im Eigenheim und hast Kohle oder lebst du im Baum ???

Bettinger , 11.11.2022, 17:07 Uhr
5

Guten Morgen,

ich wohne mit meinen beiden Kindern in der Damtestraße und bin davon auch nicht besonders begeistert.
Die Umweltkarte ziehe ich hier ganz bestimmt nicht. ;-)
Die Straßenverhältnisse sind schlimmer als im Ostblock und für solche Bauvorhaben schon lange nicht mehr geeignet. Es gibt keinen Abschnitt ohne Schlaglöcher!
Bevor die Stadt Wiehl solche Bauvorhaben genehmigt, sollten die Zuständigen mit ihren Autos einfach öfter mal hier hoch und runter fahren.
Kurz auf den Punkt gebracht: Eine viel zu schmale und enge Straße für die mittlerweile sehr dichte Besiedelung!
Leider wird diesbezüglich vieles “rückwärts” gedacht.

Konstanze , 05.05.2023, 09:38 Uhr
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