POLITIK
Neues Straßenverkehrsamt: Mehr Termine, mehr Komfort
Gummersbach – Umzug aus den alten Räumen steht bevor - Anfang September soll der Betrieb starten.
Von Lars Weber
Endspurt auf der Baustelle an der Kölner Straße: Am 30. August soll das moderne Gebäude an die Nutzer, das Straßenverkehrsamt des Oberbergischen Kreises und die OVAG, übergeben werden. Dies hat Kreisbaudezernent Felix Ammann bei einer Begehung im Rahmen der Bauausschusssitzung am Mittwochnachmittag angekündigt. Es soll eine große Feier mit Aktionen für die Besucher geben. Anfang September soll dann auch offiziell der Betrieb des Straßenverkehrsamts in den neuen Räumen starten. Vieles wird und soll sich ändern: Das gilt für die Mitarbeiter, die ein modernes Arbeitsumfeld erwartet. Das soll aber vor allem auch für die Kunden gelten.
Dass die Gegebenheiten im alten Straßenverkehrsamt des Oberbergischen Kreises an der Vosselstraße alles andere als optimal sind, weiß die Verwaltung schon lange. Deshalb machte sie sich 2017 auf den Weg, um für etwa 15 Millionen Euro einen modernen, natürlich barrierefreien Ersatz zu schaffen. 3.400 Quadratmetern Nutzfläche bieten reichlich Platz, mit 90 Stellplätzen hinter dem zwei- und dreigeschossigen Gebäude Richtung Agger gibt es auch mehr Abstellmöglichkeiten als im Moment. Um den Hochwasserschutz sicherzustellen, wurden unter anderem 800 Rüttelstopfpfeiler per Tiefenbohrung in den Boden geführt und nachträglich verdichtet.
Dreh- und Angelpunkt werde laut Architektin Tanja Schlichtherle die hohe und lichtdurchflutete Wartehalle, in die jeder Besucher künftig als erstes schreiten wird. Hier wird es nicht nur einen gemeinsamen Infoschalter geben von Straßenverkehrsamt und OVAG. Vor allem wird dort auch die Zulassungsstelle angesiedelt sein. Kerstin Gipperich, Leiterin des Straßenverkehrsamts, erklärte, dass dort „deutlich mehr“ Termine pro Tag abgearbeitet werden sollen als das bislang der Fall ist. Gebe es bislang nur zwei Schalter zur Auftragsannahme, werden es im neuen Gebäude fünf sein. Generell soll es auch über einen digitalen Terminal im Wartebereich möglich sein, sich noch einen Termin für den selben Tag und mit überschaubarer Wartezeit zu buchen – für alle jene, die mit dem Internet vielleicht nicht so gut umgehen können. Das Dauerthema Terminvergabe soll also spürbar verbessert werden.
[Das Foyer wird der Dreh- und Angelpunkt des neuen Straßenverkehrsamts sein.]
Damit die Wartezeit erträglicher wird, wurde das Foyer sehr kundenfreundlich geplant. Modern aufbereitete Informationen auf Bildschirmen, ein geräumiger, heller Saal, im Zentrum sollen zwei Bäume mit Sitzgelegenheiten drum herum für einen Blickfang und Komfort sorgen. Beim Rundgang wird darüber hinaus deutlich, dass auch die Mitarbeiter – 64 sind es vom Kreis, dazu kommen die Angestellten der OVAG – eine moderne Arbeitsatmosphäre mit neuer Technik serviert bekommen, sowohl in den großen Besprechungsräumen als auch in den Büros. Beispielsweise soll eine Betonkernaktivierung, dabei wird kaltes Wasser durch die Wand geführt, dafür sorgen, dass die Büros auch im Sommer etwas abgekühlt werden.
Glas, Holz, ein begrüntes Dach und eine begrünte Fassade, dazu soll das Regenwasser aufgefangen und für die Toilettenspülung genutzt werden. Die Stromversorgung soll eine Photovoltaikanlage übernehmen, die Wärmeerzeugung erfolgt bivalent über eine Wärmepumpe und einen Gasbrennwertkessel. „Diese Themen der Nachhaltigkeit transportieren auch nach außen das neue Verständnis von Mobilität“, sagte die Architektin Tanja Schlichtherle.
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