POLITIK

NRW-Innenminister fordert Null-Toleranz-Strategie

kr; 12.03.2020, 18:00 Uhr
Fotos: Karin Rechenberger --- Herbert Reul (3.v.l.) war der "Stargast" am gestrigen Abend im Bürgerhaus Ellingen.
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NRW-Innenminister fordert Null-Toleranz-Strategie

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kr; 12.03.2020, 18:00 Uhr
Morsbach - Herbert Reul besuchte die CDU Morsbach im Bürgerhaus Ellingen – Mitglieder der Partei nominieren Thomas Jüngst zum Kreistagskandidaten.

Von Karin Rechenberger

 

Herbert Reul, Minister des Innern des Landes NRW, war Mittwochabend zu Gast bei der CDU Morsbach und sprach im Bürgerhaus Ellingen in einer öffentlichen Veranstaltung zur Lage und Entwicklung der Inneren Sicherheit in Nordrhein-Westfalen. Bevor der Minister mit seinem Vortrag begann, nominierten die Mitglieder der CDU Morsbach zunächst Thomas Jüngst einstimmig als Kandidaten für den Oberbergischen Kreistag.

 

Der 34-jährige Jüngst, welcher beruflich im Stab des Innenministers arbeitet, wird sich für die Christdemokarten im September um das Morsbacher Kreistagsmandat bewerben. In der kommenden Legislaturperiode möchte sich der im Morsbacher Ortsteil Katzenbach lebende Jüngst vor allem um die Themen Sicherheit, Versorgung und Entwicklung (Kultur, Digitalisierung, Wissenschaft, Urbanisierung, soziale Verantwortung, Wirtschaft und Infrastruktur, Finanzkrise) kümmern.

 

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„Ich möchte mit der Kreistagsfraktion und der Kreispartei den „Oberberg-Plan“ schmieden. Wir wollen, dass Oberberg wächst und dass der Wert von Oberberg gesteigert wird, sodass man auch zukünftig hier gut wohnen, arbeiten und leben kann“, beschrieb Jüngst seinen Ausblick in die Zukunft. Zur persönlichen Vertreterin bestimmten die Mitglieder einstimmig Stephanie Ochsenbrücher. Die Mutter zweier erwachsener Söhne ist gelernte Medizinisch-Technische Assistentin im Bereich der Strahlentherapie und engagiert sich neben ihrer Tätigkeit im Unternehmen ihres Mannes als Vorsitzende einer Schulpflegschaft.

 

[Stephanie Ochsenbrücher (l.) und Thomas Jüngst wurden einstimmig gewählt.]

 

Nach einem knappen Vortrag Jüngst über die Innere Sicherheitspolitik Oberbergs traf der „Stargast“, der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul, ein. Landrat Jochen Hagt ließ sich aufgrund der aktuellen Situation um das Coronavirus entschuldigen. Der Innenminister gratulierte Jüngst zur Nominierung. „Sie haben den richtigen Kandidaten gewählt. Ich kenne Thomas Jüngst seit vielen Jahren und arbeite mit ihm gerne und vertrauensvoll zusammen“, sagte Reul zu den Gästen in Morsbach-Ellingen.

 

Der Minister ging in seinem Vortrag über die innere Sicherheit in Nordrhein-Westfalen auf viele Details ein. Er bemängelte, dass das Grundvertrauen in den Staat kaputtgehe. Das Vertrauen der Bürger könnten die Politiker nur zurückgewinnen, indem man kleine Versprechen mache und diese dann auch einhalte. „Das Vertrauen muss systematisch aufgebaut werden, indem man praktisch beweist, dass man es kann. Das ist auch die beste Methode gegen die AfD“, führte der Minister aus.

 

Um die innere Sicherheit zu gewährleisten brauche man mehr „Sicherheitsmenschen“ und eine deutliche Verbesserung in der Ausstattung der Polizei. „Wir müssen die Stimmung verändern. Wichtig ist, auch mal „Danke“ zu sagen. Wir brauchen eine Respektwelle und eine Wertschätzungswelle“, forderte der Minister. Menschen mögen es, wenn sie wertgeschätzt werden. Letztes Jahr seien 9.000 Angriffe auf Polizisten verübt worden. Es könne nicht sein, dass der Staat Menschen dafür bezahle, dass sie die Bürger schützen und sich dafür zusammenschlagen lassen müssten, bemängelte Reul.

 

 

Eine der wichtigsten Aufgaben sei die konsequente Bekämpfung des Kindesmissbrauchs. Dieses sowie das weitere Hauptziel, die wirkungsvolle Bekämpfung des Terrorismus, seien nur mit einer deutlichen Verbesserung der Ausrüstung im IT-Bereich möglich. Die Telefonüberwachung müsse ausgeweitet werden und frühe Verhaftungen juristisch abgesichert sein. Eine 100-prozentige Sicherheit werde es aber auch mit den geplanten Maßnahmen nicht geben können, ist sich der Minister sicher. 

 

Wichtig sei bei der Null-Toleranz-Strategie, dass man immer konsequent handele und immer und überall eingreife. Im Rechtstaat gelte das Recht überall und für jeden. Der Innenminister appellierte gegen Ende seines informativen und interessanten Vortrages an die Zuhörer, auch im privaten Bereich einfach mal zu widersprechen. Das sei Null-Toleranz. „Kriegen wir das hin?“, war die Abschlussfrage des Ministers an die Zuhörer im Ellinger Bürgerhaus.

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