Nümbrecht – GWN würde bei einem positiven Ratsbeschluss den Sportpark zum neuen Jahr übernehmen – Nur WGHL zeigte bei Diskussion über Gesellschaftervertrag deutliche Ablehnung.
Von Lars Weber
Die Zeit läuft: Noch bis Ende des Jahres wird die Anton Frese Erben GmbH (AFE), eine Tochtergesellschaft der Gemeinde Nümbrecht, den Sportpark am Kurpark betreiben. Aus wirtschaftlichen Gründen wird die AFE dann aber Abstand nehmen von den Anlagen samt Golfplatz und nur noch den Betrieb des Park-Hotels verantworten. Wie bereits im Sommer öffentlich wurde (OA berichtete), sollen die Gemeindewerke Nümbrecht (GWN) einspringen und übernehmen. Der Prozess ist im vollen Gange. Gestern im Haupt- und Finanzausschuss ist der Gesellschaftervertrag Thema gewesen, der heute im Rat beschlossen werden soll. Die endgültige Entscheidung über die Zukunft des Sportparks soll dann bei der Ratssitzung am 12. Dezember fallen.
Grund für den Schritt ist das steigende Defizit des Sportparks. Bislang wurde dieses Minus durch den Park-Hotelbetrieb getragen. Inzwischen ist das jährliche Minus aber bis auf 250.000 Euro angewachsen. Um die nötigen Investitionen in den Sportpark selbst zu stemmen, fehlten der AFE die eigenen Mittel, wie aus der Beschlussvorlage hervorgeht.
Die Hoffnung, dass sich Investoren der Sache annehmen, hatte sich ebenso zwischenzeitlich zerschlagen. Wie Bürgermeister Hilko Redenius bei der Sitzung ausführte, hätten diese Abstand genommen, weil es acht Jahre gedauert hätte, um in die Gewinnzone zu kommen mit dem Sportpark. „Das dauerte ihnen zu lange, aber: Auch Externe haben erkannt, dass Gewinn machbar ist, das ist positiv.“
Dieses Potenzial sieht auch die GWN. „Es ist die einzige Option, wenn der Betrieb weitergehen soll.“ Im Rahmen einer Klausurtagung habe die Geschäftsführung ihr Konzept für den Sportpark vorgelegt. Dabei sei deutlich geworden, dass die GWN bereit wäre, die nötigen Investitionen über 1,3 Millionen Euro zu stemmen. In spätestens zehn Jahren wolle die GWN dann positive Ergebnisse schreiben. Das Angebot (Fitness, Squash, Golf, Tennis, Badminton, Sauna, Gastronomie) solle dabei erhalten und mittelfristig erweitert werden. Über Details wurde bei der Sitzung nicht gesprochen.
Auch wenn das eigentliche Thema bei der Sitzung der Gesellschaftervertrag war, so machte Rainer Galunder (WGHL) trotzdem deutlich, dass er von der Übernahme generell nicht überzeugt ist. Das Problem – also das Defizit – würde nur verlagert und auf den Schultern der GWN-Kunden verteilt. „Wenn der Sportpark keine Perspektive hat, sollte man die Traute haben und die Sache beenden.“ Christian Häußler (Grüne) wiederum brachte Zweifel am Gesamtpaket in die Diskussion ein. Die Grünen sehen demnach gerade beim Betrieb des Golfplatzes „extreme betriebswirtschaftliche Risiken“. Redenius erwiderte, dass Karina Tuttlies als GWN-Geschäftsführerin deutlich gemacht habe, dass die Übernahme nur mit Golfanlagen Sinn mache.
Die Änderungen am Gesellschaftervertrag bekamen im Ausschuss eine klare Mehrheit. Galunder stimmte dagegen, vier Enthaltungen gab es aus den Reihen der SPD und der Grünen.
Aus dem Ausschuss
Die Gemeinde Nümbrecht als Schulträger möchte zum nächstmöglichen Zeitpunkt im Schülerverkehr das Deutschlandticket einführen. Für anspruchsberechtigte Schüler, die bereits ein Schülerticket beziehen, und für Selbstzahler soll sich dabei nichts ändern. Erstere Gruppe wird weiterhin sieben Euro für das Ticket monatlich zahlen. Letztere Gruppe zahle weiter 35,70 Euro. Um dies möglich zu machen, werde jedes dieser Tickets mit 13,30 Euro von der Gemeinde bezuschusst. Die Gemeinde selbst muss aufgrund der Umstellung auf das Deutschlandticket weniger an die OVAG zahlen und wird rund 130.500 Euro im Haushalt einsparen. Vorteil dieser Regelung: Wenn das Deutschlandticket nicht über den Sommer verlängert wird, werden die Schüler sich nicht umstellen müssen. Kämmerer Reiner Mast kündigte aber schon an, dass die Ausgabe der Tickets durch die Bahn bis zum Februar dauern könnte. Zunächst muss heute aber ohnehin erst einmal der Rat zustimmen.
KOMMENTARE
1
Das ein Ort wie Nümbrecht kein vernünftiges Fitnessstudio hat ist wirklich
beschämend. Man schaue mal nach Waldbröl. Man hat jetzt die längst in die Jahre bestehenden Geräte in das Hotel gestellt. Keine Trainer und keine vernünftige Betreuung. Jedes Euro 19,90 Studio ist um längen besser.
Es gibt in Nümbrecht sicherlich bedarf für ein qualifiziertes Studio.
2
Der neu errichtete Fitnessbereich ist viel zu klein. Die Gerät stehen sehr dicht nebeneinader, die Decken sind für einige Geräte zu niedrig. Eine Umkleide/ Dusche für eine Person - wirklich sehr undurchdacht. Fü Hotelgäse noch halbwegs akzeptabel, aber für Kunden des Fitnessparks eindeutig unzureichend.
Sporti, 07.11.2023, 09:30 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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