POLITIK
OA-Kandidatencheck: Wer folgt auf Dr. Georg Ludwig?
Lindlar – Die beiden Bewerber um das Bürgermeisteramt beantworten den OA-Fragebogen und stellen sich vor.
Mehr als 13 Jahre ist Lindlars Bürgermeister Dr. Georg Ludwig im Amt. Doch bei der nächsten Kommunalwahl tritt der 58-Jährige nicht mehr an (OA berichtete). Nun haben die Lindlarer die Wahl zwischen Cordula Ahlers, die kein Parteibuch hat, aber von der SPD, den Grünen und der FDP unterstützt wird, und Sven Engelmann, der für die CDU ins Rennen geht. Vor der Kommunalwahl stellt Oberberg-Aktuell die Anwärter im Kurzporträt vor und gab ihnen jeweils drei Fragen als Hausaufgabe, die sie schriftlich beantwortet haben. Pro Frage durften sie dabei in ihrer Antwort maximal 900 Zeichen nutzen. Die Kandidaten werden in alphabetischer Reihenfolge vorgestellt.
Cordula Ahlers
1. Was sind die drei wichtigsten Themen der kommenden fünf Jahre?
Für mich liegen die Herausforderungen der nächsten Jahre in diesen drei Bereichen: nachhaltige Finanzen, attraktive Wohn- und Arbeitsbedingungen sowie eine moderne Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern. Wir brauchen solide Haushaltsplanungen, um auch in Krisenzeiten handlungsfähig zu bleiben, aber auch um eine weitere Belastung zukünftiger Generationen zu vermeiden. Gleichzeitig gilt es, Wohnraum und Gewerbeflächen bedarfsgerecht zu entwickeln und die Infrastruktur von Schulen bis Freizeitangeboten zu erhalten und zu stärken. Lindlar ist eine liebens- und lebenswerte Gemeinde und das soll auch so bleiben, dafür müssen wir etwas tun. Offene, transparente Kommunikation sorgt dabei für Vertrauen, Beteiligung und Akzeptanz in der Bürgerschaft.
2. Wo liegen die Stärken der Kommune?
Lindlar verbindet lebendige Tradition mit innovativem Wachstum. Lindlars Stärken liegen dabei:
- in unseren starken Dorfgemeinschaften mit Vereinen, Ehrenamt und großem Zusammenhalt;
- in der attraktiven Lage mit viel Natur, die Lebensqualität schafft, Naherholung bietet und trotzdem die Nähe zu den Angeboten Kölns gegeben ist;
- in der Vielfalt an engagierten Unternehmen, Handwerk und Mittelstand, die Arbeitsplätze und damit Wohlstand sichern und unsere Gemeinde wirtschaftlich stabil machen.
Diese Stärken sind das Fundament, auf dem wir Lindlars Zukunft bauen können.
3. Warum treten Sie für das Amt an?
Ich kandidiere, weil ich meine Erfahrung, Kompetenz und Unabhängigkeit in den Dienst Lindlars stellen möchte. Als langjährige Kämmerin kenne ich die Strukturen und Herausforderungen unserer Gemeinde sehr genau und weiß, wo wir ansetzen müssen. Ich will für Lindlar gestalten: finanziell solide, lebenswert für Familien und attraktiv für Unternehmen. Dabei bleibe ich parteilos – meine Entscheidungen orientieren sich ausschließlich am Wohl der Bürgerinnen und Bürger, nicht an Parteivorgaben.
Steckbrief
Alter: 53 Jahre
Familienstand und Kinder: ledig, in einer langjährigen Partnerschaft, keine eigenen Kinder aber lebendiges Patchwork.
Wohnort: Kürten
Beruf: Verwaltungsdirektorin und Gemeindekämmerin in Lindlar, Geschäftsführerin der Bau-, Grundstücks- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Lindlar und kaufmännische Betriebsleiterin des Gemeindewerks Wasser und Abwasser der Gemeinde Lindlar
Bisheriger politischer Werdegang: Als parteilose Kandidatin kann ich auf keine parteipolitische Karriere zurückblicken. Meine politischen Erfahrungen wurzeln aus 35 Jahren kommunaler Verwaltungstätigkeit; 14 Jahre davon als Mitglied in gemeindlichen Verwaltungsvorständen und somit immer im kommunalpolitischen Geschehen dabei.
Vereinszugehörigkeit: Derzeit bin ich in keinem Verein Mitglied, da mein Beruf leider nur wenig Zeit für regelmäßige Termine lässt. Mit einer Vereinszugehörigkeit ist für mich mehr als nur ein „Hin- und wieder vor Ort“ sein verbunden; ich kann daher momentan einem Vereinsleben nicht gerecht werden.
Sven Engelmann
1. Was sind die drei wichtigsten Themen der kommenden fünf Jahre?
Für mich stehen drei Themen im Mittelpunkt, die Lindlar lebenswert machen: bezahlbares Wohnen für Familien, Senioren und Berufstätige, damit jeder hier ein Zuhause findet, und zwar nicht nur im Lindlarer Hauptort, sondern in allen Kirchdörfern. – Ich setze mich für den Erhalt unserer Kirchdörfer ein! Zweitens eine starke, zukunftsfähige Wirtschaft, die Arbeitsplätze sichert und Betriebe unterstützt – vom Handwerk über Handel bis zum Industriepark. Drittens liegt mir das Miteinander aller Menschen in unserer Gemeinde am Herzen: lebendige Vereine, Kultur, Ehrenamt und Angebote für Jugendliche, die Raum und Perspektiven brauchen, halten die Dorfgemeinschaften stark und geben Lindlar seine besondere Identität. Ich möchte, dass Jung und Alt hier gerne leben und sich zuhause fühlen. Wohnen – Arbeiten – gut und sicher miteinander Leben – Das ist mein Dreiklang für unser Lindlar!
2. Wo liegen die Stärken der Kommune?
Lindlar hat viel zu bieten: unsere lebendigen Kirchdörfer und aktiven Vereine schaffen Zusammenhalt und prägen unsere Identität. Wir verfügen (noch) über ein starkes wirtschaftliches Fundament, das Arbeitsplätze sichert. Zudem macht uns unsere Natur und Landschaft attraktiv: Wanderwege, Veranstaltungen und Ausflugsziele ziehen Besucherinnen und Besucher an und schaffen Wertschöpfung. Touristische Highlights wie das Fossil des „Ältesten Waldes der Welt“ könnten stärker genutzt werden, um durch Einnahmen aus dem Tourismus zum Wohl aller zu profitieren. Auch für Jugendliche sowie für Senioren gibt es Möglichkeiten, sich einzubringen, Freizeit zu gestalten und Gemeinschaft zu erleben. Die Generationen in Lindlar gehen aufeinander zu. Der Zusammenhalt ist dankenswerterweise enorm. Nicht zuletzt zeigt das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger, wie sehr unsere Gemeinde lebt – es macht Lindlar einzigartig und zu einem Ort, auf den man stolz sein kann.
3. Warum treten Sie für das Amt an?
Ich lebe seit rund 20 Jahren in Lindlar, meine Familie und ich fühlen uns hier zuhause. Als Bundesbeamter habe ich 25 Jahre Verwaltungserfahrung gesammelt, besonders in der Digitalisierung, und weiß, wie man Abläufe effizient gestaltet. Ich möchte die Verwaltung bürgernäher und schneller machen – Bauanträge oder Genehmigungen dürfen nicht länger warten. Gleichzeitig will ich das Rathaus wieder zu einem attraktiven Arbeitgeber machen: Fachkräfteverlust belastet unsere Gemeinde. Dabei darf die Jugend nicht vergessen werden – sie braucht Perspektiven, Räume und Angebote, um hier zu bleiben. Ich bringe Erfahrung, Motivation und die Fähigkeit mit, Menschen zu verbinden, Brücken zu bauen und Lindlar gemeinsam voranzubringen. Aber, es geht eben auch nicht nur ums Verwalten: Wer nur verwaltet, bleibt stehen. Wer Visionen hat, bringt Lindlar nach vorn!
Steckbrief
Alter: 46 Jahre
Familienstand und Kinder: eine Tochter
Wohnort: Lindlar
Beruf: Diplom-Verwaltungswirt mit dem Schwerpunkt auf öffentliche Sicherheit und Ordnung; Bundesbeamter
Bisheriger politischer Werdegang:
- CDU-Mitglied seit 2004
- Seit 2009: Direktvertreter im Wahlkreis Lindlar-West
- 2014: Sachkundiger Bürger der CDU-Fraktion
- Seit 2018: Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbands Lindlar
- Seit 2020: Mitglied des Gemeinderats, stellvertretender Fraktionsvorsitzender
- Mitglied im Ausschuss für Sicherheit und Ordnung, Sozialausschuss für Familie,
- Jugend, Senioren und Integration, Haupt- und Finanzausschuss
- Stellvertretendes Mitglied in allen weiteren Ausschüssen
- Politischer Schwerpunkt: Sicherheit & Ordnung, Haushalt & Finanzen, Soziales,
- Kultur, Schulen, Bauen & Planen
Vereinszugehörigkeit:
- Mitglied im erweiterten Vorstand des Heimat- und Bürgervereins „Wir für Lindlar
- e.V.“ (Beisitzer für Öffentlichkeitsarbeit)
- Mitglied in weiteren Heimat- und Bürgervereinen
- Mitglied im Schützenverein Lindlar e.V. sowie in weiteren Lindlarer
- Schützenbruderschaften
- Mitglied im Senat der Großen Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Lindlar e.V. sowie
- im erweiterten Vorstand der KG (Pressewart)
- Gründungsmitglied des Komitees Lenkelner Karneval e.V.
- Mitglied im Ökumeneausschuss der Evangelischen Kirchengemeinde Lindlar
- Mitglied im Verein „Lindlar verbindet e.V.“
- Mitglied diverser örtlicher Fördervereine
Die Sitzverteilung im Lindlarer Rat nach der Wahl vom 13. September 2020 (Wahlbeteiligung 58,22 Prozent/Stand: 2020):
- CDU: 16 Sitze
- SPD: 10 Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen: 8 Sitze
- FDP: 2 Sitze
Zur Wahl am 14. September treten folgende Parteien an:
- CDU
- SPD
- Bündnis 90/Die Grünen
- FDP
- Die Linke
- BSW
