POLITIK

Ortsbildprägendes Gebäude weicht Sozialwohnungen

lw; 15.10.2024, 16:52 Uhr
Foto: Lars Weber.
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Ortsbildprägendes Gebäude weicht Sozialwohnungen

lw; 15.10.2024, 16:52 Uhr
Nümbrecht – Zuletzt war in dem Gebäude an der Hauptstraße die Metallwarenfabrik Koch – 16 Wohnungen sollen geschaffen werden.

Von Lars Weber

 

16 bezahlbare Wohnungen sollen direkt am Nümbrechter Ortszentrum entstehen. Der Gemeinderat hat bei seiner Sitzung dem Vorhaben einstimmig bei vier Enthaltungen seine Zustimmung gegeben. Die Bebauungsplanänderung ist für die Umsetzung nötig. Außerdem muss ein Abriss erfolgen: Das ortsbildprägende Gebäude an der Hauptstraße neben der Tankstelle, in dem zuletzt die Metallwarenfabrik Koch angesiedelt war, ist nicht denkmalgeschützt und wird für den sozialen Wohnungsbau weichen.  

 

Die heutigen Eigentümer des Grundstücks hatten ursprünglich einen Umbau und eine Sanierung in ein Wohn- und Geschäftshaus im Sinn. 2016 lag sogar schon die Baugenehmigung seitens des Oberbergischen Kreises vor, wie aus den Beschlussunterlagen hervorgeht. Der Plan wurde aber aus vielerlei Gründen nicht umgesetzt. Insbesondere hätte die Umsetzung der für eine Wohnnutzung erforderlichen Standards – unter anderem ging es um den Brandschutz und die Barrierefreiheit - in dem alten Gebäude einen unverhältnismäßig hohen finanziellen Aufwand erfordert.

 

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So wurde der Plan geändert. Drei Wohnebenen soll das neue Gebäude haben. Alle Wohnungen werden barrierefrei zu erreichen sein, es wird einen Aufzug geben. Zwischen 61 und 95 Quadratmeter groß sollen die Wohneinheiten werden, die zudem jeweils mit Balkon oder Terrasse ausgestattet sein sollen. Aufgrund der „städtebaulich prägnanten Lage am Eingangsbereich zum Ortszentrum“ soll das Dach des Neubaus zur Hauptstraße hin als Satteldach gestaltet werden.

 

Das Thema wurde bereits im Planungsausschuss diskutiert. „Das Gebäude hat lange das Ortsbild begleitet“, sagte Fachbereichsleiter Jan Foerster. „Sonst gibt es von der Verwaltung aber keinerlei Bedenken, den Bebauungsplan anzupassen. Planerisch ist das alles vertretbar und der Neubau wird sich auch verträglich ins Ortsbild einfügen.“ Andrea Saynisch (Grüne) freute sich generell, dass endlich einmal auch Sozialwohnungen geschaffen werden – eine politische Forderung über die Fraktionsgrenzen hinaus. Sie fragte danach, wer gegebenenfalls für Altlasten aufkommen muss. Außerdem machte ihr das Thema Parken in dem Bereich Sorgen.

 

Was die Altlasten angeht, so müsse sich der Bauherr um diese kümmern, sagte die Verwaltung. „Wenn Altlasten gefunden werden sollten.“ Beim Parken sei der Bauherr der Gemeinde bereits entgegengekommen. Laut Gesetz genüge im sozialen Wohnungsbau eine Quote von 0,5 Stellplätzen pro Wohneinheit. Tatsächlich möchte der Bauherr aber pro Wohnung einen Parkplatz schaffen, also 16 Stück. Neun davon sollen in einer neuen Tiefgarage liegen, die restlichen Plätze sind hinter dem Haus beziehungsweise liegen an der Hauptstraße. „Wir sind froh, auf diese Zahl zu kommen“, sagte Bürgermeister Hilko Redenius.

 

Manfred Henry Daub (CDU) sagte, dass sie zufrieden sein sollten mit der Anzahl an Parkmöglichkeiten. „Wir müssen doch froh sein, dass im sozialen Wohnungsbau endlich was entsteht.“

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