Oberberg - Mit einem Empfang zu Ehren ihres 80. Geburtstages würdigte die FDP Oberberg die politische Lebensleistung der Ehrenvorsitzenden Ina Albowitz-Freytag.

Von Ute Sommer

Geboren im April 1943 in Weimar, Eintritt in die FDP 1975, ab 1979 Mitglied des Gummersbacher Stadtrats, von 1982 bis 2003 Kreisvorsitzende, von 1984 bis 1998 Mitglied des FDP-Landesvorstandes von NRW, von 1990 bis 1998 und 2000 bis 2002 Mitglied des Bundestages (von 1992 bis 1998 Parlamentarische Geschäftsführerin der FDP-Fraktion), seit 2019 erneut Kreisvorsitzende und Mitglied im Kreistag, dutzende öffentliche Ämter und Ehrenämter in unterschiedlichen Gremien und Verbänden.

So lang der Katalog ihres politischen Engagements, so lang die Liste der Gäste, die der Einladung der FDP Oberberg zur Feier des 80. Geburtstages von Ina Albowitz-Freytag gefolgt waren. Als Gastgeber in den Räumen der Theodor-Heuss-Akademie in Gummersbach hieß der FDP- Kreisvorsitzende Dominik Trautmann rund 60 Parteifreunde, langjährige Wegbegleiter, Vertreter von Vereinen und Verbänden, sowie die Familie des FDP-Urgesteins willkommen.

Ehrengast Dr. Hermann Otto Solms, Ehrenvorsitzender der FDP und der Bundestagsfraktion der Liberalen, freute sich als Laudator die konstruktive und vertrauensvolle Regierungsarbeit mit der damaligen Parlamentarischen Geschäftsführerin rekapitulieren zu dürfen.

Parallel zu den Herausforderungen der deutschen Wiedervereinigung und dem Tagesgeschäft, hätten heftige, innerparteiliche Auseinandersetzungen moderiert werden müssen. "In stürmischen Zeiten waren sie ein prägendes Mitglied der Fraktion, das die Gabe des klaren Wortes hatte".  Als "beispielhaft für jüngere Kollegen" beschrieb er die vertrauensvolle und verlässliche Art der Zusammenarbeit mit Ina Albowitz-Freytag.

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In seinem digitalen Geburtstagsgruß beschrieb der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner die Jubilarin als "Persönlichkeit mit Charakter", die Meinungsverschiedenheiten mit stets offenem Visier ausgetragen habe. Eine vierseitige Auflistung der unterschiedlichen Ämter, die Albowitz Freytag für den Kreistag und ihre Partei über Jahrzehnte hinweg ausübte, ersparte der stellvertretende OBK-Landrat Prof. Dr. Friedrich Wilke den Gästen, um anzufügen, "du hast gezeigt, wie es geht".

In seinem launigen Rückblick skizzierte der Kreisfraktionsvorsitzende Reinhold Müller beider politische Anfänge, als in den 1970er Jahren die Frauenquote bei "knapp über null" lag und die Position des FDP-Kreisvorsitzenden dringend einer "moderneren Interpretation" bedurfte. "Du schonst Dich nicht, andere allerdings auch nicht", dankte er für die kontroverse, aber faire Debattenkultur, die von ihr gepflegt wurde.

Ihrer Persönlichkeit entsprechend, knapp, aber herzlich, dankte die FDP-Ehrenvorsitzende für die Grußworte und erinnerte an ihr erstes Stadtratsmandat in Gummersbach, in dessen Rahmen sie die riesige Bandbreite politischer Gestaltungsmöglichkeiten kennen und schätzen gelernt habe. Jetzt mit 80 ("Finde ich furchtbar, aber ich gewöhne mich") möchte die Multitaskerin zum Ende der Legislaturperiode alle politischen Ämter und Ehrenämter abgeben. Bis auf eines:  Als Vorsitzende ihres "Lieblingskindes", dem Förderverein der Kinder- und Frauenklinik des Kreiskrankenhauses in Gummersbach, möchte sie sich auch in Zukunft zum Wohle von Kindern und Jugendlichen einsetzen.