POLITIK

Showdown im Rathaus

bv; 07.02.2020, 15:37 Uhr
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Showdown im Rathaus

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bv; 07.02.2020, 15:37 Uhr
Gummersbach - Sozialamts-Chef Thomas Hein bewirbt sich um Bürgermeisterstuhl und tritt gegen Amtsinhaber Frank Helmenstein an.

Von Bernd Vorländer

 

Lange hatte es danach ausgesehen, dass Amtsinhaber Frank Helmenstein als alleiniger Anwärter auf den Bürgermeister-Stuhl und "Titelverteidiger" in Gummersbach ins Rennen gehen würde. Doch jetzt kommt es zu einem Paukenschlag: Ein Mitte-Links-Bündnis mit SPD, FDP und Bündnisgrünen hat einen eigenen Kandidaten gefunden, den man in der kommenden Woche der Öffentlichkeit vorstellen will. Der Name ist indes schon heute bekannt: Thomas Hein, parteiloser Sozial- und Jugendamtschef in der Kreisstadt, wird seinen Hut in den Ring werfen. Es kommt also überraschenderweise zu einem Showdown im Rathaus.

 

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"Thomas Hein ist unser gemeinsames Angebot an die Bürger dieser Stadt. Wir würden ihn nicht mit drei Parteien aufstellen, wenn wir keine Chancen sehen würden, dass wir nach 16 Jahren des alten Amtsinhabers dann auch einen neuen Rathauschef bekommen könnten", sieht SPD-Fraktionschef Thorsten Konzelmann gute Möglichkeiten für den Herausforderer. Der will sein Programm in der kommenden Woche vorstellen. Hein kenne die Verwaltung sehr genau, überzeuge durch seine Persönlichkeit und spreche Wähler aus allen politischen Lagern an, so der Fraktions-Vorsitzende der Sozialdemokraten. Die Gespräche mit Bündnisgrünen und FDP über einen Alternativ-Kandidaten laufen bereits seit einigen Monaten. SPD und FDP haben in entsprechenden Vorstandsbeschlüssen bereits Zustimmung zu der Personalie signalisiert, die Grünen auf den Kandidaten Hein in einer Mitgliederversammlung positiv reagiert.

 

Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein wurde von Hein bereits vor einer Woche über dessen Kandidatur unterrichtet. "Das ist gelebte Demokratie, damit gehe ich professionell um", äußert sich der Rathauschef. Er könne eine sehr gute Leistungsbilanz seines Wirkens vorlegen und gehe mit Zuversicht in die Wahl am 13. September. Gemeinsam mit seiner Partei, der CDU, werde man wie bisher die Menschen und die wichtigen Zukunftsthemen der Stadt in den Mittelpunkt künftiger Arbeit stellen.

 

Das Gegrummel im bürgerlichen Lager ist allerdings groß. Bei der CDU hat die Nachricht, dass sich die FDP einem Bündnis mit SPD und Bündnisgrünen anschließen will, wie eine Bombe eingeschlagen. Allerdings, so erzählt man sich in der Kreisstadt, hätten es die Christdemokraten seit Monaten versäumt, den Unterstützerkreis für Helmenstein zu vergrößern - und entsprechende Gespräche zu führen. Das Thema sei schlicht verschlafen worden. Jetzt brennt sprichwörtlich der konservative Baum. In einem eiligst einberufenen Gespräch mit der FDP-Spitze Mitte nächster Woche will man letztere nun zu einem Umdenken bewegen. Dieses Vorgehen dürfte jedoch voraussichtlich zu spät kommen.  

KOMMENTARE

1

Wird ja auch endlich mal Zeit!

, 08.02.2020, 08:35 Uhr
2

Es gibt sie doch noch: die guten Nachrichten!
Herr Helmenstein kann zweifelsfrei eine ordentliche Leistungsbilanz vorlegen, aber diese hat er nicht nur sich alleine zuzuschreiben, wobei ich beim eigentlichen Punkt bin: emphathisch gesehen ist und war dieser Mann als erster Bürger der Stadt - von Anfang an - eine Katastrophe.
Zuerst müsste man mehr über Herrn Hein erfahren (=Bitte an OA), aber grundsätzlich gilt: Wie kann man ihn unterstützen - oder gar schützen, damit er im Gummersbacher Sumpf nicht (vor dem Rennen) unter geht?

Ein Bürger und CDU-Wähler, 08.02.2020, 11:20 Uhr
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Als ich vor 30 Jahren in Gummersbach aufs Gymnasium ging war unsere Stadt eine schäbig und trostlos.Zum Einkaufen mußte man nach Köln oder Siegburg.Es gab weder einen Unizweig, noch attraktive Ecken.Heute sind tausende von Studenten dort,Ingenieure,Einzelhandel,modernstes Kino uvm. Ein Bürgermeister der um den Erhalt jeder Grundschule und sozialen Wohnungsbau kämpft. Ein Förderer des Sports, der Kultur und immer bürgernah.Trotz der eigenen Parteizugehörigkeit hat er die ganzen Jahre mit allen Parteien zum Wohle der Sache fair zusammengearbeitet.Das man diese Ziele nicht als Einzelperson erreicht sondern mit den Mitarbeitern und Bürgern schien mir bei ihm immer bewußt zu sein.Die Region hat so an Lebensqualität zugenommen seit dem er im Amt ist. Er hat Unmögliches gewagt!Super!

Karin, 10.02.2020, 17:08 Uhr
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