POLITIK

Solarpark Asbachtal: RheinEnergie möchte so viel Natur erhalten wie möglich

lw; 25.03.2025, 15:41 Uhr
Visualisierung: RheinEnergie AG --- So sollen sich zwei der drei PV-Flächen in die Landschaft oberhalb von Oberasbach einfügen.
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Solarpark Asbachtal: RheinEnergie möchte so viel Natur erhalten wie möglich

lw; 25.03.2025, 15:41 Uhr
Morsbach – Planunterlagen für die frühzeitige Beteiligung wurden im Bauausschuss gezeigt – Informationsveranstaltung für alle Bürger im April.

Von Lars Weber

 

Der dreiteilige Solarpark Asbachtal in Morsbach nimmt in den Planungen der RheinEnergie immer mehr Gestalt an. Fast anderthalb Jahre, nachdem das Projekt öffentlich wurde – begleitet von der Kritik der Anwohner (OA berichtete) – sind nun im Morsbacher Bauausschuss die Planunterlagen für die frühzeitige Bürgerbeteiligung im Verfahren vorgestellt worden. Für die Morsbacher soll es zudem bereits am Donnerstag, 10. April, von 16 bis 19:30 Uhr im Gertrudisheim eine Informationsveranstaltung geben, bei der die Planung erstmals außerhalb der politischen Gremien öffentlich vorgestellt werden und es Raum für Fragen der Bürger geben wird. Die Ausführungen von Marvin Mikolajczak von der RheinEnergie zeigten zuvorderst: Von insgesamt 30 Hektar Fläche, die auf drei Flächen zur Verfügung steht, sollen demnach 19,8 Hektar mit Solarpanelen gefüllt werden. Auch zum Thema Beteiligung gab es weitere Informationen über den Projektpartner, die AggerEnergie.

 

Oberhalb von Oberasbach befindet sich die größte Fläche. Rund 19 Hektar ist die Fläche groß, von der laut aktueller Planung 10,1 Hektar bebaut werden sollen. Eine weitere Fläche ist entlang der L 344 mit 4,1 Hektar angedacht, eine dritte bei Überasbach und Lichtenberg, unterhalb von Montaplast, mit 5,6 Hektar. Mikolajczak versuchte deutlich zu machen, dass die RheinEnergie großen Wert auf Naturbelassenheit legt. Er betonte für die größte Fläche: „Jeglicher Baum, Hecke oder Strauch soll bleiben.“ Generell bleiben Waldstücke erhalten, ebenso zwei insektenfreundliche Magerwiesen. Rund um die Wiesen mit den Modulen sollen nicht nur für Kleintiere durchlässige Zäune (mit Wolfsschutz) angelegt werden, sondern in zwei Reihen auch weitere Hecken – als Sichtschutz. Von der Wohnbebauung, gerade Oberasbach liegt direkt unterhalb von zwei Flächen, sind die Planer inzwischen weiter weggerückt – groß bleiben die Gebiete freilich trotzdem noch.

 

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Lange gefordert waren in diesem Zusammenhang Visualisierungen aus verschiedenen Perspektiven, die Mikolajczak zu dem Termin mitgebracht hatte und von den anwesenden Bürgern und Kritikern des Vorhabens besonders in Augenschein genommen wurden. Sichtbar sind die Anlagen demnach schon. Mehrere Fußballfelder große Flächen mit maximal vier Meter hohen PV-Modulen sind nicht unsichtbar zu machen – mit den Visualisierungen wollte Mikolajczak aber zeigen, dass durch die hohen Sichtschutzhecken, durch Blickwinkel und Topografie weniger zu sehen sein soll, als dies von manchem Morsbacher vielleicht befürchtet wird. Wie die Planungen ankommen, wird die Bürgerversammlung im Getrudisheim zeigen.

 

Im Ausschuss hielt man sich mit Bewertungen zurück. Markus Diederich, sachkundiger Bürger für die CDU, merkte aber an, dass die drei Bereiche in der Bevölkerung unterschiedlich kritisch wahrgenommen würden. „Was sagt der Investor zum Gesamtvorhaben, wenn für eine Fläche die politische Mehrheit fehlt?“ Die Frage konnte Mikolajczak nicht ohne weiteres beantworten. „Wenn so ein Fall eintritt, müssten wir schauen, wie es mit der Wirtschaftlichkeit aussieht.“ Ludwig Reifenrath (SPD) fragte nach öffentlichen Wegen, die teils mitten durch die Planflächen hindurch verliefen. „Diese sind öffentlich und werden öffentlich bleiben“, wurde seitens der Planer versichert.

 

[Grafik: RheinEnergie --- Oberhalb von Oberasbach befindet sich die größte Fläche. Eine weitere Fläche ist entlang der L 344 angedacht, eine dritte bei Überasbach und Lichtenberg (unten). Die RheinEnergie hat eine Projekt-Homepage freigeschaltet, über die man sich weiter informieren kann.]

 

Heiko Förtsch (FDP) fragte zudem nach den Möglichkeiten, wie interessierte Bürger vom Solarpark profitieren können. Für diese Frage hatte die AggerEnergie Thomas Willmer von der Energiegenossenschaft Bergisches Land zur Sitzung eingeladen. Dieser führte aus, dass die Energiegenossenschaft bei sämtlichen Solar- oder auch Wind-Projekten von RheinEnergie und AggerEnergie der Partner sei. Und so soll es auch beim Solarpark Asbachtal sein. Eine Beteiligung ab 500 Euro sei möglich. Mit der Mitgliedschaft in der Energiegenossenschaft würden Interessierte nicht nur von dem Projekt in Morsbach profitieren, sondern auch von den anderen Beteiligungen der Genossenschaft. Weitere Informationen über die Energiegenossenschaft Bergisches Land gibt es hier.

 

Die frühzeitige Bürgerbeteiligung wird im zweiten Quartal dieses Jahres stattfinden. Darauf folgt eine weitere Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung. Nach Abwägung dieser Beteiligungen können der Satzungsbeschluss für die Bebauungspläne sowie die Feststellungsbeschlüsse für die Änderungen der Flächennutzungspläne gefasst werden.

 

Das Projekt in Kürze

Die RheinEnergie plant, zusammen mit der AggerEnergie, in Morsbach im Asbachtal eine Freiflächenphotovoltaikanlage, um grünen Strom für die Region direkt vor Ort zu erzeugen. Die Anlage verteilt sich auf drei Flächen, auf denen insgesamt zirka 20 MWp installiert werden können. Ausgehend von einem spezifischen Ertrag von 1.000 kWh pro installierten Kilowatt (peak) ergibt sich damit ein Gesamtertrag von etwa 20.000 MWh pro Jahr. Hiermit können bilanziell rund 5.900 Haushalte versorgt werden. Durch die regenerative Stromerzeugung werden pro Jahr außerdem etwa 7.600 Tonnen CO2 eingespart (Quelle: RheinEnergie).
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