POLITIK

Tülay Durdu will viel verändern

pn; 23.06.2020, 13:00 Uhr
Fotos: Peter Notbohm --- Tülay Durdu (3.v.li.) möchte im Wahlkampf vorneweg marschieren und mit Hilfe einer "geballten Ladung Expertise" aus SPD, Grünen und Linken den amtierenden Landrat Jochen Hagt ablösen.
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Tülay Durdu will viel verändern

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pn; 23.06.2020, 13:00 Uhr
Oberberg – Die Landratskandidatin von SPD, Bündnisgrünen und der Linkspartei startete gestern im Naturerlebnispark Panarbora ihren Wahlkampf.

Von Peter Notbohm

 

Jung, dynamisch, ausdauernd, kraftvoll und ein Fan von Pilotprojekten – so stellte sich Tülay Durdu bei ihrem gestrigen Wahlkampfauftakt im Waldbröler Naturerlebnispark Panarbora dar. „Im Oberbergischen gibt es sehr viel Potenzial, das brachliegt. Ich will die Ärmel hochkrempeln und anpacken“, sagte die gemeinsame Landratskandidatin des Dreierbündnis von SPD, Grünen und Linkspartei.

 

Eingeladen zu der Auftaktveranstaltung im Kreissüden waren mehrere Mitglieder aller drei Parteien zu einem Spaziergang über den Baumwipfelpfad des Naturerlebnisparks sowie auf den 40 Meter hohen Aussichtsturm. Auf der 1,6 Kilometer langen Strecke waren fünf Stationen aufgebaut worden, an jeder wurde über eines der fünf strategischen Ziele referiert, mit denen sich Durdu im anstehenden Wahlkampf gegenüber dem amtierenden Landrat Jochen Hagt positionieren will.

 

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Den Auftakt bildete das Thema Mobilität: Das Steckenpferd der 45-jährigen Rösratherin, die sich als Referentin für Marketing und Vertrieb beruflich intensiv um die Segmente „Öffentlicher Personennahverkehr“ und „Alternative, umweltfreundliche Antriebe im Busbereich“ kümmert. Dr. Alfred Kraft, Mitglied des Förderkreises der Wiehltalbahn, Eike Schmilinsky vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) und Dennis Köster von Cyclers Place gaben Durdu aus ihrer Sicht dringend notwendige Infrastrukturmaßnahmen zur Verkehrswende – vom Ausbau der Radwege über bessere ÖPNV-Verbindungen und die Reaktivierung der Wiehltalbahn - mit auf den Weg. „Das sind alles Themen, mit denen man anfangen muss, und das will ich“, sagte Durdu.

 

 

Ein weiteres Thema ihrer Agenda soll genießbare Natur sein. Marc Zimmermann, Wildnispädagoge und Sprecher der oberbergischen Grünen, erhofft sich von einer Landrätin Durdu ein stärkeres Umweltbewusstsein, gerade bei jungen Menschen. Ein Beispiel hierfür lieferte der Bioland-Imker Sebastian Klein. Gestärkt werden soll aber auch das Thema Wohnen. Uwe Söhnchen, Chef eines Krankenpflege-Dienstes und Julia Anna Ortner, Gründerin von mihome, stellten ihre Ideen und Projekte vor. „Ich bin ein großer Fan von Pilotprojekten, aber man muss diese managen und sich auch für sie einsetzen“, so die Landratskandidatin.

 

Die nächste Station gehörte wieder zu ihren Paradedisziplinen. Über das Thema Arbeit wurde mit Haydar Tokmak, IG Metall, dem Unternehmer Benjamin Stamm und dem Schreiner Björn Ruland gesprochen. Durdu, selbst über 20 Jahre Mitglied der Gewerkschaft ver.di, will sich mit einer vorsorgenden und nachhaltig ausgerichteten Wirtschaftspolitik positionieren: „Derzeit wird vieles auf Corona geschoben. Ich will mich für Verbesserungen einsetzen.“

 

 

Kümmern will sie sich auch um das Thema Versorgung. Hier outete sich die 45-Jährige im Gespräch mit Bernadette Reinery, Pflegedienst Reinery, Ralph Krolewski, Hausärzteverband Oberbergischer Kreis, sowie Roland Adelmann, Chefarzt der Kinderklinik am Kreiskrankenhaus Gummersbach, als großer Unterstützer der Telemedizin und will sich unter anderem für einen Ausbau der lokalen Gesundheitsversorgung einsetzen.

 

Auf die Frage, wie sie ihre vielen Ideen finanziell umsetzen wolle, sagte sie, dass sie bei einer Wahl natürlich erst einmal einen Kassensturz machen müsse, wichtig sei aus ihrer Sicht aber, die Themen anpacken zu wollen. Anders als die Runde über den Baumwipfelpfad werde der Wahlkampf kein Spaziergang. Durdu sieht aber „ein starkes Bündnis mit starken Personen“ hinter sich. Mit dem amtierenden Landrat wolle sie sich nicht vergleichen, sondern eigene Akzente setzen, sich bürgernah zeigen und mit „Fachwissen und Können“ überzeugen. „Ich freue mich, wenn ich ab dem 13. September mit euch für einen besseren Oberbergischen Kreis arbeiten darf“, gibt sie sich selbstbewusst.

BILDERGALERIE

KOMMENTARE

1

Wenn ich mir die Fotos alle so anschaue haben Frau Durdu und ihr Gefolge die glaube ich zur Zeit noch geltenden Abstandsregeln immer und zu jeder Zeit perfekt und vorbildlich eingehalten, oder ...?!

Arndt Walther, 23.06.2020, 14:08 Uhr
2

"Auf die Frage, wie sie ihre vielen Ideen finanziell umsetzen wolle, sagte sie, dass sie bei einer Wahl natürlich erst einmal einen Kassensturz machen müsse, wichtig sei aus ihrer Sicht aber, die Themen anpacken zu wollen." .... schön und gut, dass Frau Durdu so viele Ideen hat, aber mit dem Statement zur Finanzierung und dem hier geäußerten Finanzierungsvorbehalt hat sie bereits zu diesem Zeitpunkt die sehr geringen Aussichten zur Umsetzung ihrer Projekte offenbart ..... die öffentlichen Haushalte werden nämlich durch die Corona-Pandemie und deren Folgen noch viele Jahre den Handlungsspielraum derart einschränken, dass "das Anpacken wollen" alleine wohl nicht reichen wird.

Michael K., 23.06.2020, 15:19 Uhr
3

sehr schöne Bilder. Aber wie es Aussieht leider ohne die vorgeschriebene Abstandsregelung.

Gisela Kreft, 23.06.2020, 16:48 Uhr
4

Wäre schön, wenn die Kommentatoren mal auf die Inhalte eingehen würden...
Was die Finanzierung betrifft war die Aussage von Frau Durdu genau richtig! Erst muss gesehen werden, was machbar ist. Jede andere Aussage wäre völlig unglaubwürdig. Der jetzige Landrat hat einfach die Kommunen (und damit die Steuerzahler) mit höheren Kreisumlagen belastet, wenn man mal wieder Geld brauchte. Die Resultate sieht wirklich jeder, der sich dafür interessiert, in den Haushalten der Städte und Gemeinden unseres Kreises. Ist ja auch einfach, wenn man solche Kühe zum melken hat.

Dirk Weber, 23.06.2020, 17:37 Uhr
5

Wir suchen seit Monaten bezahlbaren Wohnraum. Wie es aussehen würde, wenn der auch noch barrierefrei sein sollte - keine Ahnung. Gut, dass endlich auch mal Menschen zugehört wird, die gute Ideen aus anderen Kreisen adaptieren wollen, Wohnen im OBK könnte ganz anders aussehen!

Sabine H., 23.06.2020, 17:44 Uhr
6

Gott sei Dank endlich eine Gegenkandidatin zur festgewachsen CDU-Führung, die sich in den letzten Jahren kaum bewegt hat oder Zeichen von Fortschritt zeigte.

Thomas Wagner, 23.06.2020, 18:57 Uhr
7

Zur Nichtwahrung der Abstandsregelung: Hier werden die Unterschiede gegenüber den Wählern einmal mehr sichtbar, Politiker dürfen alles, wir werden bei Verstößen mit Bußgeldern gegängelt. So muss das sein...

Die Bergische Dichterin, 23.06.2020, 21:10 Uhr
8

Mich stört es bei der Kandidatin, dass Sie in Ihrem Heimatwahlkreis für den Bezirk Overath Parallel zur Kandidatur in unserem Kreis antritt. Zweigleisig zu fahren zeugt nicht von Ernsthaftigkeit. Für welches Amt schlägt denn nun ihr Herz?

Darüber hinaus lese ich ganz viel von „etwas anpacken wollen“ und viel zu wenig, was die Dame dazu qualifiziert, dass sie das auch „kann“. Welche Kompetenzen bringt sie mit???

Matthias, 23.06.2020, 22:50 Uhr
9

1) Abstandregelung + Mund/Nasenschutz scheinen überhaupt keine Rolle zu spielen. Vorbildfunktion sieht anders aus. 2) Die Finanzen der Kommunen werden in Zukunft erheblich weniger sein. "Anpacken" wollen - wie soll das konrekt aussehen, mit wegbrechenden Finanzen? Hier wäre im vorhinein eine Ansage sehr schön.

Herta T., 23.06.2020, 23:34 Uhr
10

Zu Kommentar 2 v. 23.06.2020 15:19 Uhr:
Ein gewisses Kontingent an Geld ist ja immer vorhanden, die Frage ist wie man die Prioritäten setzt.

Michelle, 24.06.2020, 08:15 Uhr
11

Wenn Sie sonst alle keine Probleme haben... also ich sehe da schon den eingehaltenen Abstand, komisch. Wäre mir aber auch ernsthaft zu dumm, mich mit einem Zollstock daneben zu stellen. Niemand muss päpstlicher sein als der Papst ;).
Und im übrigen werden alle Kandidaten vor der gleichen Herausforderung stehen mit der Finanzierung von neuen Projekten in diesen Zeiten. Spannend fänd ich die neuen Schwerpunkte und Ideen. Verstehe nicht, wie man so konsequent erstmal gegen eine neue Kandidatin sein kann und ihr per se keine Chance einräumen will.
Ich persönlich hab noch gar keinen Favoriten, aber freu mich auf einen interessanten politischen Wettbewerb.

Sven, 24.06.2020, 09:57 Uhr
12

Geht wählen!!! Aber bitte den amtierenden Kandidaten!!!

Oberberger , 24.06.2020, 12:54 Uhr
13

Ich kann mich dem Kommentar Nr. 6 nur anschließen. Mal abgesehen von Abstands-Gedöns und sonstigen Problemen kann es nur gut sein, dass es Konkurrenz für die Herren der Union gibt!
Und Geld ist grds. eh nicht vorhanden. Daher muss man tatsächlich sehen, was mit dem nicht vorhandenen geschehen soll.

Christian, 24.06.2020, 17:01 Uhr
14

Ich mag Frau Durdu

Simon H., 25.06.2020, 11:45 Uhr
0 von 800 Zeichen
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