Oberberg - Am Rande der Mitgliederversammlung besuchten die Grünen um die Europaparlamentabgeordnete Alexandra Geese auch Friedhelm Meisen, um über den Rechtsruck in der Gesellschaft zu sprechen.

Trotz Regen und Sturmwarnung hat es am Samstag rund 40 Mitglieder von Bündnis90/Die Grünen aus allen Richtungen Oberbergs in die Kreisstadt gezogen. Prominenz aus Brüssel stand im Mittelpunkt der zweiten Mitgliederversammlung des Jahres im Forum des Linden-Gymnasiums. Alexandra Geese, Abgeordnete der Grünen im Europaparlament, hatte erneut den Weg in den Kreis gefunden. Ihr erstes Ziel war jedoch nicht die Partei. Im Schulterschluss mit der Oberbergischen Bundestagsabgeordneten Sabine Grützmacher, der Grünen Fraktionsvorsitzenden im Kreistag, Marie Brück, dem Kreissprecher Dr. Julian Münster und Geschäftsführer Seb Schäfer ging es zunächst in das Holsteiner Fährhaus in Rebbelroth. Dort erwartete sie Friedhelm Meisen, mit dem sie über den Rechtsruck in der Gesellschaft sprechen wollten.

Im Kreis auch als Karate-Meister von Weltrang bekannt, tritt der Gastronom mit regelmäßigen Aktionen für gegenseitigen Respekt und Menschenwürde an die Öffentlichkeit, wie es in einer Mitteilung heißt. Sein offener Appell für mehr Empörung gegen die AfD an alle Parteien und Verwaltungen Oberbergs habe die Aufmerksamkeit der Grünen gewonnen. „Diplomatisches Gefasel ist nicht mein Ding. Ich bin ein Freund klarer Worte“, sagte Meisen. Die Politiker berichteten ihm von ihrer Arbeit gegen rechte Einflüsse auf allen politischen Ebenen. Geschlossen stünde die Partei auf allen Ebenen gegen zunehmende Menschenfeindlichkeit und Hassparolen. „Unsere Demokratie braucht immer wieder auch Helden, sie ist es wert.“ In einem Plädoyer für "zeitgemäßes Heldentum" überreichten die Politiker ihm ein passendes Geschenk als Dank für sein jahrzehntelanges Engagement.

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Im Gummersbacher Lindenforum begann anschließend die Mitgliederversammlung. Alexandra Geese sprach den Grünen dabei Mut zu. „Wir dürfen uns nicht verunsichern lassen. Wir werden angegriffen, weil wir gute Politik machen, die sich an starken Werten orientiert.“ Sie berichtete über den jüngst in der EU verabschiedeten „Digital Services Act“, der es Medienriesen wie Google oder Meta erschwere, ihre Geschäftsmodelle auf den Rücken der Internetnutzer zu betreiben. 

Weitere Themen der Versammlung waren die Berichte zur Wiehltalbahn durch Dr. Ralph Krolewski und den praktischen Maßnahmen zur Unterstützung der Mieter-Initiative auf dem Bergneustädter Hackenberg durch Marie Brück. Bei den Wahlen zu den Oberbergischen Bundesdelegierten des Bundesparteitags der Grünen diesen Herbst in Karlsruhe wurden Sabine Grützmacher und Dr. Julian Münster sowie als Stellvertreter Malin Spetsmann und Marco Brück gewählt.