POLITIK
Vergabekriterien für OGS-Plätze?
Lindlar – Die SPD möchte im nächsten Schulausschuss über eine „bedarfsgerechte Vergabe“ sprechen.
Ab 2026 gilt in Nordrhein-Westfalen ein Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung – zunächst ab August 2026 für die Erstklässler. In den folgenden Jahren soll der Anspruch um je eine Klassenstufe ausgeweitet werden, bis er ab August 2029 dann für alle Grundschüler gilt. Doch wie soll man bis dahin in Lindlar verfahren, wenn es mehr Anmeldungen als freie Plätze gibt?
Eine Situation, die in der Gemeinde nicht unbekannt ist. So gab es im vergangenen Jahr an der Grundschule Lindlar-Ost zeitweise große Differenzen zwischen Angebot und Nachfrage und damit eine lange Warteliste (OA berichtete). Vor diesem Hintergrund hat die Lindlarer SPD einen Antrag gestellt, der im nächsten Schulausschuss am 12. März besprochen werden soll.
„Das ist ein hitziges Thema“, sagte Thorben Peping auf Nachfrage von OA. Dem Vorsitzenden der Lindlarer SPD zufolge gebe es derzeit nur ein Kriterium, nach dem die OGS-Plätze vergeben werden. So werde geprüft, ob bereits ein Geschwisterkind in der OGS betreut werde. Doch das sei vielen Eltern zu wenig.
„Um in solchen Ausnahmesituationen bedarfsgerecht entscheiden zu können, sollte die Vergabe transparent und nach sozialen Kriterien stattfinden“, schreiben die Sozialdemokraten in ihrem Antrag. So solle nicht nur das „Geschwister-Kriterium“ gelten, sondern „beispielsweise Kinder von alleinerziehenden oder berufstätigen Eltern bevorzugt behandelt werden“.
Vor zwei Jahren habe es noch Kriterien zur Vergabe der OGS-Plätze gegeben, erklärte Diana Ottofülling als Fachbereichsleiterin im Bereich Schule, Kultur und Archiv auf Nachfrage von OA. Doch diese seien abgeschafft worden. „Wir haben gesagt, dass alle Kinder die Kriterien erfüllen und ein Losverfahren eingeführt“, so Ottofülling.
Derzeit würden 541 Kinder in Lindlars OGS-Standorten betreut werden – und damit 62 Prozent der Grundschüler. Im kommenden Schuljahr werden nach derzeitigem Stand 586 Kinder die Ganztagsbetreuungen besuchen (66 Prozent). Mit Einführung des Rechtsanspruchs müssten dann 90 Prozent der anspruchsberechtigen Kinder einen OGS-Platz erhalten.
„Alle Standorte sind auf einem guten Weg“, sagte Ottofülling. Räumliche Konzepte seien erarbeitet worden, der Anbau an der Grundschule Lindlar-Ost soll in den Osterferien fertiggestellt werden. Mit Blick auf die räumlichen Kapazitäten befürchtet die Fachbereichsleiterin künftig keine Schwierigkeiten. Problematisch könne auf Seiten des Trägers allerdings sein, genügend Personal für die Offenen Ganztagsschulen zu finden.
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