POLITIK
Wille der Kreispolitik: Gummersbach bei der Bücherei die Hand reichen
Gummersbach – Kreistag entscheidet sich zwar für eine Kündigung des Vertrags mit der Kreisstadt, es soll aber an einer neuen Vereinbarung für die Kreis- und Stadtbücherei gearbeitet werden - Auch die Fusion der Volkshochschulen soll wieder Thema werden.
Von Lars Weber
Bleibt die Kreis- und Stadtbücherei in Gummersbach auch nach dem geplanten Umzug in den Bergischen Hof die Kreis- und Stadtbücherei? Oder verabschiedet sich der Kreis aus der seit 1975 geltenden öffentlich-rechtlichen Vereinbarung? Der Kreistag hat bei seiner Sitzung letztere Frage zwar mit „Ja“ beantwortet – aber mit dem Auftrag verbunden, einen Weg zu finden, die 50-jährige Zusammenarbeit ab 2026 in anderer Form fortzusetzen. Dabei bekam ein im Kulturausschuss von der CDU eingebrachter Antrag den Vorzug gegenüber eines Antrags der SPD. Demnach wird der Kreis die öffentlich-rechtliche Vereinbarung zwar dieses Jahr kündigen – es gilt eine Kündigungsfrist von zwölf Monaten. Im Laufe des nächsten Jahres soll aber mit der Stadt Gummersbach darüber gesprochen werden, wie man gegebenenfalls in den neuen Räumen weiter gemeinsam arbeiten kann.
CDU-Fraktionschef Michael Stefer sagte, dass diese Herangehensweise alle Möglichkeiten geben würde, einen öffentlich-rechtlichen Vertrag unter neuen Rahmenbedingungen fortschreiben zu können. Den Ansatz der Kreisstadt für die Planungen lobte er. Die Weiterentwicklung der Bücherei zum Dritten Ort, mehr Öffnungszeiten – „das wird über Gummersbach hinauswirken“. Wenn auch genau dieser Faktor kritisch geprüft werden müsse, auch in Zusammenhang mit einer möglichen Einbindung eines Kreismedienzentrums, zu dem es allerdings noch kein Konzept gibt. Unbedingt möchte Stefer in diesem Rahmen auch über die Fusion der Volkshochschulen von Gummersbach und des Kreises sprechen.
Für Reinhold Müller, Fraktionsvorsitzender von FDP/FWO/DU, ist eine mögliche VHS-Fusion mit nur einer Volkshochschule für den ganzen Kreis sogar eines der Hauptargumente für die weitere Zusammenarbeit. „Ich bin zuversichtlich, dass wir nach einigen erfolglosen Anläufen das Paket jetzt durch die Tür schieben können.“ Er sieht einen guten Weg und genug Platz im EKZ, um auch das Medienzentrum anzuschließen.
Prinzipiell wollte die SPD mit ihrem Antrag zu einem ähnlichen Ergebnis kommen. „Wir wollen neue Grundlagen für den Vertrag und ein stärkeres Mitspracherecht für den Kreis“, so Fraktionschef Sven Lichtmann. Nur die Herangehensweise unterschied sich in einem Punkt entscheidend vom CDU-Ansatz. Für die Sozialdemokraten gehöre es für „eine Partnerschaft auf Augenhöhe“ dazu, „nicht erst den anderen vor die Tür zu setzen mit einer Kündigung“. Daher lehnten sie den CDU-Antrag ab. Auch Grüne und AfD unterstützten den SPD-Antrag, die Stimmen reichten aber nicht für eine Mehrheit.
Im neuen Jahr gilt es nun für den Kreis, die eigenen Wünsche – Stichwort Medienzentrum – klar zu definieren und den Schritt auf die Stadt Gummersbach zuzumachen. Auch dort wurde die Frage zuletzt im Ausschuss diskutiert und der Stand er Planungen für die Bücherei vorgestellt (OA berichtete).
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