REICHSHOF
Über 2.300 Unterschriften: Nicht nur Reichshofs Bürger bangen um das Schwimmbad Bergerhof
Reichshof – Die Initiatorinnen des Bürgerbegehrens zur Rettung des Schwimmbads in Wildbergerhütte übergaben am Donnerstag Bürgermeister Rüdiger Gennies die Unterschriftenlisten – Auch in Friesenhagen hofft man auf die Sanierung des Lehrschwimmbades.
Von Peter Notbohm
„Die letzten sechs Wochen waren eine emotionale Berg- und Talfahrt“, sagt Natascha Leienbach. Sie und ihre beiden Mitinitiatorinnen des Bürgerbegehrens zur Rettung des Schwimmbad Bergerhof in Wildbergerhütte, Tanja Hacke und Liane Prübusch (OA berichtete und OA berichtete), übergaben am Donnerstagvormittag im Rathaus in Denklingen Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies (CDU) fünf Ordner, gefüllt mit über 2.315 Unterschriften auf 315 Seiten.
Seit dem 5. Februar hatten zahlreiche Vereine und Bürger für den Erhalt des Schulschwimmbeckens gekämpft, für das der Gemeinderat im Dezember im Rahmen der Haushaltsverabschiedung die Sanierungspläne gestoppt hatte (OA berichtete). Für das Bürgerbegehren waren insgesamt 1.397 Stimmen (Quorum: 9 Prozent) nötig. Die Initiatorinnen hoffen nun auf ein positives Einlenken der Politik: „Wir denken, dass der Gemeinderat ebenso überrascht sein wird, dass wir die geforderten 1.397 Stimmen bei weitem übertroffen haben. Man kann deutlich erkennen, dass den Reichshofern das Bad nicht egal ist.“
Die notwendige Zahl habe man bereits vor zwei Wochen erreicht. „Das Sammeln der Unterschriften hat sich verselbstständigt. Wir haben viel Unterstützung erfahren“, berichtet Tanja Hacke. Die Listen lagen unter anderem in Geschäften und Tankstellen aus. Viele Bürger hätten sich nicht zuletzt durch den Flyer der Gemeinde motiviert gefühlt, Unterschriften zu sammeln. Viele Unterschriften seien erst in der letzten Woche im Briefkasten der drei Frauen gelandet.
Die Initiatorinnen dankten auch der DLRG Reichshof, der Dorfgemeinschaft Wildbergerhütte-Bergerhof, dem SSV Wildbergerhütte-Odenspiel, der Nachbarschaftsgemeinschaft Welper-Siefen/Kahlenberg, dem Judoclub Reichshof, dem Verein Bürgerinitiative, der FWO, der SPD, der ÖSL sowie Jan Gutowski für die Unterstützung. Prübusch: „Das kam aus allen Teilen der Gemeinde, worüber wir sehr positiv überrascht waren.“ Auch aus dem benachbarten Friesenhagen (Rheinland-Pfalz), wo mehrere Institutionen das Schwimmbad bislang genutzt haben, wurde eine Liste mit über 100 Unterschriften mitüberreicht. Diese haben auf das Bürgerbegehren aber keine Auswirkung, da nur Stimmen aus der Gemeinde zählen.
Die Verwaltung wird nun jede Unterschrift mit dem Wählerverzeichnis abgleichen und will zeitnah die genaue Zahl der gültigen Unterschriften bekanntmachen. Ist das Quorum erreicht, muss sich anschließend der Gemeinderat mit dem Bürgerbegehren beschäftigen. Sollte die Politik bei ihrem „Nein“ bleiben, kommt es zu einem Bürgerentscheid, in dem alle wahlberechtigen Bürger Reichshofs über das Begehren abstimmen müssen. Bürgermeister Gennies sagte, dass die Zeit für die Auswertung bis zur nächsten Ratssitzung am 3. April zu knapp sein wird. Sollte die erforderliche Zahl der Unterschriften zusammengekommen sein, ist eine Sondersitzung des Rates Anfang Mai wahrscheinlich.
KOMMENTARE
1
Sehr schön! Jetzt ist die Politik gefragt.
Heiner Toenne , 20.03.2025, 19:35 Uhr2
Ein Bürgerentscheid wäre fair- denn schließlich muss die gewünschte Bad-Sanierung von den Reichshofern mit nochmals höheren Grundsteuern finanziert werden. Es wurde uns ja in dem Info-Blatt der Gemeinde vorgerechnet.
Reichshofer, 20.03.2025, 21:20 Uhr3
Da kann man nur hoffen, dass die 2.315 Unterstützer auch noch zu ihrer Entscheidung stehen, wenn es ums Bezahlen geht.
Kadir, 21.03.2025, 10:17 Uhr4
Das liegt nun in den Händen der Politik, zum Beispiel andere Finanzierungsmöglichkeiten zu finden, die es auch ohne Grundsteuererhöhung ermöglichen. Das Info-Blatt hat nur die eine Möglichkeit über eine Grundsteuererhöhung dargestellt.
Ebenfalls Reichshofer, 21.03.2025, 10:19 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
ARTIKEL TEILEN