Reichshof - Reichshofs Politik winkt die Pläne für den in Teilen der Bevölkerung umstrittenen kleinen Freizeitpark einstimmig durch - Ratsbeschluss noch vor der Sommerpause - Investor hofft auf Baubeginn noch in diesem Jahr.

Von Peter Notbohm

Der Sommerrodelbahn in Eckenhagen (OA berichtete) steht kaum noch etwas im Weg. Nur noch der Reichshofer Gemeinderat und anschließend die Bezirksregierung Köln müssen ihr Einverständnis geben, dann kann der private Investor Markus Lüdorf den etwa 1,1 Kilometer langen Alpine Coaster (850 bis 900 Meter Bergabstrecke und 215 Meter Liftstrecke) am Bromberg entstehen lassen.

Einstimmig (bei einer Enthaltung der Grünen) fiel vergangene Woche der Beschluss des Reichshofer Bau-, Planungs-, Verkehrs- und Umweltausschusses zur Beteiligung der Öffentlichkeit, der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange aus. Entsprechend groß war die Erleichterung anschließend bei Lüdorf, der die Sitzung einen „historischen Moment“ nannte.

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Acht Jahre dauerte es von der ersten Idee bis zum nun anstehenden Ratsbeschluss am 10. Juli. Ihm sei eine wahre Last von den Schultern gefallen bekannte Lüdorf im Anschluss: „Ich bin einfach nur froh, dass es vorbei ist.“ Zuvor hatte Städtebauer Gerhard Kunze vom Planungsbüro HKS Stadt + Umwelt dem Ausschuss die Anregungen zum Änderungsverfahren des Flächennutzungsplanes in Eckenhagen und der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 72 „Freizeitpark Eckenhagen“ vorgestellt.

Bei den kritischen Stimmen aus der Bürgerschaft habe es sich laut Kunze um einzelne „persönliche Ansichten ohne fachlichen Hintergrund“ gehandelt. Unter anderem sei angezweifelt worden, dass die Alternativprüfung nach anderen Standorten korrekt durchgeführt wurde. Zudem, ob die Ergebnisse des Verkehrsgutachtens sowie der Gutachten für den Arten- und Lärmschutz (OA berichtete) korrekt seien. „Alles wurde fachgerecht durchgeführt“, so Kunze, der zudem betonte, dass es im Rahmen der Abwägung auch sieben Anregungen aus der Bürgerschaft gab, „die dem Projekt sehr positiv gegenüberstanden“. Auch vom Aggerverband, der Landschaftspflege und dem Umweltamt habe es keinerlei Bedenken gegeben.

Noch vor der Sommerpause entscheidet der Gemeinderat über das Projekt, dieser folgt in der Regel aber der Empfehlung der zuständigen Ausschüsse. Wann die ersten Bagger anrollen werden, ist noch unklar. Lüdorf plant Fördermittel zu beantragen, die den Baubeginn noch hemmen. Momentan hofft er, bereits im Winter mit dem Bau der Zuwegung und der rund 250 Parkplätze beginnen zu können. Anschließend soll die Sommerrodelbahn selbst sowie das Eingangsgebäude und eine erste Gastronomie entstehen. Erst in einem zweiten Bauabschnitt – sobald der Alpine Coaster Gewinne abwirft – sollen auch der Kletterturm mit seiner Aussichtsplattform, weitere Gastronomie sowie der Spielplatz und die kleinen Ferienhäuschen gebaut werden.

Lüdorf: „Der Fokus liegt zunächst einmal auf der Rodelbahn.“ Der Ausschussvorsitzende Thomas Funke (CDU) nannte das Vorhaben „eine Attraktivitätssteigerung für Eckenhagen und die gesamte Gemeinde“. Die Ideen seien in der Bevölkerung sehr gut angekommen.