REICHSHOF

Braucht die Gesamtschule Reichshof ein neues Modulgebäude?

pn; 09.04.2025, 06:00 Uhr
Foto: Gemeinde Reichshof ---- Aus Sicht der Gemeinde sind die Modulgebäude der Gesamtschule Eckenhagen in einem ordentlichen Zustand. Sie seien angeschlossen an die Zentralheizung und auch mit außenliegendem Sonnenschutz versehen. Die Politik will sich die geschilderten Probleme aus der Schülerschaft im Sommer bei einer Ausschusssitzung genauer anschauen.
REICHSHOF

Braucht die Gesamtschule Reichshof ein neues Modulgebäude?

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pn; 09.04.2025, 06:00 Uhr
Reichshof – Das 16 Jahre alte Modulgebäude sorgt für Kritik - Die ÖSL fordert eine Neuanschaffung - Die SPD will zumindest eine Verbesserung der Situation für die Schüler.

Von Peter Notbohm

 

Im Sommer sei es zu heiß und stickig, im Winter müssen die Schüler in Winterjacken sitzen, um im Unterricht nicht zu frieren. In Reichshof ist im Gemeinderat ein Streit um die Modulgebäude der Gesamtschule Eckenhagen entstanden. Mehrere Schüler und ein Lehrer der Gesamtschule hatten im Schulausschuss Mitte März auf problematische Bedingungen in den Modulgebäuden hingewiesen, die seit 2009 von zwei Schulklassen genutzt werden, nachdem die Schule dringenden Raumbedarf hatte.

 

Die ÖSL stellte daher einen Prüfantrag, die Module durch moderne Container auszutauschen. „Die Produktpalette von Unternehmen dieser Branche hat sich enorm erweitert und hat zu einem Trend zum preisgünstigen modularen Bauen geführt. Hierdurch könnte eine Beseitigung der Missstände erreicht werden, schließlich geht es hier um die Bildung unserer Kinder“, begründete Christine Brach ihren Vorstoß.

 

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Die Verwaltung lehnt dies ab. Wie Sarah Schmidt, Allgemeine Vertreterin des Bürgermeisters, erklärte, habe man erst kürzlich mehrere Reparaturarbeiten an den beiden verbauten Modulen durchgeführt. Neben einem Schaden am Dach wurden auch die Fenster bereits instandgesetzt. Auch die Heinzanlage funktioniere, werde aber laut Rückmeldung des Hausmeisters teilweise durch die Nutzer der Räume nicht angestellt. Während der Osterferien soll das Gebäude einen neuen Bodenbelag und eine Außenreinigung erhalten. Kostenpunkt für diese beiden Arbeiten: 11.000 Euro.

 

Auch die Bewertung nach dem Energieeffizienzgesetz (ENEFG) sei sehr gut. „Das ist kein schlechter Standard und wir sehen keinen dringenden Handlungsbedarf“, so Schmidt. Zumal ein neuer Container für die ohnehin schwer belasteten Gemeindekassen wohl teuer werden würde. Man könne zwar keine aktuellen Kosten nennen, Schmidt zog aber einen groben Vergleich zu den Containern in Denklingen, die in der Anschaffung 50.000 Euro gekostet haben. Da die Klassenräume jeweils aus drei Modulen bestehen, rechnet man im Rathaus mit einem „mittleren bis höheren sechsstelligen Betrag“.

 

Unterstützung erhielt die ÖSL-Offensive aus Reihen der SPD und UWG. Anja Theis (SPD), selbst Mutter von zwei Schulkindern der Gesamtschule und ehemalige Schulpflegschaftsvorsitzende, sprach davon, dass die Schüler das Gebäude als „Strafkolonie“ außerhalb des eigentlichen Schulgebäudes sehen würden. Auch habe man die Module im Rahmen der energetischen Gesamtsanierung der Schule komplett vernachlässigt. Gleichzeitig äußerte sie Verständnis, dass ein neues Gebäude kaum zu finanzieren sei, stellte allerdings zwei Anträge auf Prüfung der Heizleistung sowie eine mögliche Anschaffung von zwei Klimageräten. „Das wären kleine Wünsche im Vergleich zu einer Neuanschaffung.“

 

In Reihen der CDU wunderte man sich über den ÖSL-Antrag. Kein Schüler oder Lehrer hätte von einer Strafkolonie gesprochen, sondern nur kleine Mängel kritisiert, meinte René Semmler. Eine Neuanschaffung würde zudem nicht das Problem der Absonderung außerhalb des Schulgebäudes lösen. Auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Thomas Funke sprach von einer „unverhältnismäßigen Neuanschaffung“, den SPD-Vorschlag begrüßte er hingegen. Auf Antrag der FWO soll die nächste Schulausschusssitzung Ende Juni in dem Modul stattfinden. „Damit kriegen wir einen sehr guten Eindruck, wie sich lernen dort anfühlt“, sagte Matthias Leienbach. Der ÖSL-Antrag wurde vorerst zurückgestellt, die Prüfanträge der SPD bei einer Gegenstimme der Grünen angenommen.

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