Reichshof – Artenschutz- und Lärmgutachten für Eckenhagener Rodelbahn im Reichshofer Bauausschuss vorgestellt – Der Investor muss beim Bau einige Auflagen beachten.

Von Peter Notbohm

Lange Zeit war es ruhig um die Sommerrodelbahn in Eckenhagen (OA berichtete). Nun kommt wieder Bewegung in das Projekt von Investor Markus Lüdorf. Städtebauer Gerhard Kunze vom Planungsbüro HKS Stadt + Umwelt stellte diese Woche im Reichshofer Bau-, Planungs-, Verkehrs- und Umweltausschuss den aktuellen Stand vor, nachdem die ausstehenden Gutachten (Verkehr und Artenschutz) für das Planverfahren den Prozess zuletzt in die Länge gezogen hatten.

In die aktualisierten Planungen sind laut Kunze auch die Eingaben aus der Bürgerversammlung im August 2023 (OA berichtete) geflossen. Das frühzeitige Beteiligungsverfahren sei damit abgeschlossen, man habe nun eine „relativ sichere Planung“, die auf „geprüften Füßen“ stehe. „So stellt man sich Bauleitplanung vor, dass Bürger in einer Kommune auch mitarbeiten“, sagte Kunze.  Durch die Gutachten sei die Verträglichkeit der Anlage nachgewiesen. Der Investor weiß nun, welche Auflagen zu erfüllen sind.

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Neben der etwa 1,1 Kilometer langen Sommerrodelbahn Alpine Coaster (850 bis 900 Meter Bergabstrecke und 215 Meter Liftstrecke) sollen zwölf Baumhäuser und ein Kletterturm entstehen. In diesen soll auch eine Gastronomie beheimatet werden – genauso wie im Eingangsbereich des Geländes. Insgesamt wurden 250 Parkplätze für das Gelände ausgewiesen. Einzigartig mache die Rodelbahn, dass Lüdorf sie in die Kulisse eines Waldes einbauen wolle, so Kunze. Durch die Bahn soll kaum Boden versiegelt werden, da sie ohne Betonfundamente, sondern auf Erdnägeln befestigt werden soll.

Der Waldbröler Landschaftsarchitekt Stephan Müller stellte im Anschluss die einzelnen Gutachten vor. Beim Artenschutz habe man sich am Leitfaden NRW orientiert und umfangreiche Untersuchungen durchgeführt. Auf die Nachweise von Haselmäusen, Brutvögeln und Fledermäusen (keine Hinweise auf Wochenstuben) werde man reagieren und Vermeidungsmaßnahmen vornehmen. Unter anderem soll ein Beleuchtungskonzept verbaut werden, das nicht in die umliegenden Wälder strahlt, zudem will man Kalamitätsflächen aufforsten und Begrünungsmaßnahmen vornehmen. Umliegende Flächen müssen haselmausfreundlich bepflanzt und künstliche Bruthöhlen angelegt werden.

Mehrere Gutachten wurden auch zu den Themen Lärmschutz und Verkehrsuntersuchung durchgeführt. Das Ergebnis: Die potenziellen Beeinträchtigungen der Anwohner durch Emissionen und Immissionen werden als unerheblich eingestuft. Die Fläche, auf der die Rodelbahn entsteht, wird mit 175.000 „Ökopunkten“ bewertet. Diese werden zu 50 Prozent durch das Ökokonto der Gemeinde Reichshof und zu 50 Prozent durch den Umbau eines ehemaligen Nadelwalds in einen Laubwald auf eine Kalamitätsfläche in Sinspert kompensiert.

Von Reinhard Krumm (FWO) gab es im Anschluss Lob: „Wenn alle so bemüht wären, hätten wir weniger Probleme mit unserer Umwelt.“ Der Ausschuss stimmte bei drei Enthaltung aus Reihen der Grünen und der CDU einstimmig für die Fortführung des Verfahrens.